Die rund 200 Burgen und Schlösser der norditalienischen Region Trentino galten einst als Statussymbole der Reichen und Mächtigen. Heute sind sie Touristenmagnete für jedermann. Mit Zug und Bus geht es immer am Samstag von Schloss zu Schloss.
Noch bis September verbindet der „Trenino dei castelli” immer am Samstag gleich vier Schlösser miteinander. Dabei begeben sich die Besucher erst mit dem Zug ins Val di Non, um anschließend mit dem Bus das Val di Sole mit seinen Herrenhäusern zu erkunden. Anfang und Ende der Exkursion sind in Trento – der Heimat der Trento-Malè-Eisenbahn.
Im Zug erhalten die Reisenden einen kleinen Imbiss auf dem Weg hinauf ins Valle di Non bis nach Mezzana. Hier steigen sie in den Bus um und fahren zum Castello di San Michele in Ossana, das sich auf einem Felsvorsprung erhebt und mit einem 25 Meter hohen Bergfried beeindruckt.
Die gemütliche Reise zu den schönsten Schlössern im Trentino geht weiter hinab ins Val di Sole, wo das Castel Caldes mit seinem Mix aus venezianischer, deutscher und lombardischer Architektur die Geschichte des Gebietes widerspiegelt.
Den imposantesten Turm der Umgebung, der mit einer Höhe von 40 Metern aufwarten kann, erleben die Besucher im Castel Valer – einer eleganten Privatresidenz. Als letzte Station steht dann schließlich noch das Castel Thun auf dem Programm – ein Prachtbeispiel der Burgarchitektur im Trentino, dessen Räume mit zahlreichen Kunstwerken ausgestattet sind. Die Rückkehr nach Trento erfolgt mit dem Bus.
Wer danach erst so richtig Lust auf Schloss bekommt, kann seine Erkundung in den folgenden Tagen individuell fortsetzen. Das Castel Beseno, das Castel Stenico und das Castello del Buonconsiglio sind nur drei weitere Beispiele für Schlösser, die man eigentlich gesehen haben muss.
Am Fuße der Brenta-Dolomiten präsentiert sich zudem das Castel Belasi mit seinem charakteristischen fünfeckigen Turm nach umfassenden Restaurierungsarbeiten in seiner ganzen Pracht. Besonders sehenswert sind die Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die ein kurioses, von Affen und Bären bevölkertes Bestiarium zum Leben erwecken.
Eine Besonderheit ist auch das Castel Pergine im Valsugana – seit 2018 Italiens erstes kollektives historisches Gut. Das Schloss beherbergt neben einer Ausstellung auch ein historisches Hotel mit 17 Zimmern und drei Türmen für einen erholsamen Aufenthalt in engem Kontakt mit Geschichte und Kunst.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.