63 Wanderhotels in Österreich, Südtirol und im Schwarzwald waren es bisher, die sich ganz dem Outdoor-Erlebnis in den Alpen verschrieben haben. Nun sind es 67 Häuser, denn die 1995 gegründete Hotelvereinigung ist wieder einmal gewachsen – ebenso wie ihre Fangemeinde.
Die Gastgeber der Wanderhotels wandern nicht nur selbst mit Leidenschaft, sondern sind häufig auch ausgebildete Wanderführer. Jedes Haus bietet eine ausführliche Beratung, mehrere geführte Touren pro Woche und natürlich auch das passende Equipment wie Wanderstöcke, Rucksäcke oder Tourenkarten.
Das hoteleigene Wandertaxi bringt die Gäste bei geführten Touren zu den Ausgangspunkten, sollte die Wanderung einmal nicht direkt vor der Hoteltür beginnen. Regionale und auf Wunsch vegetarische Vollwertkost sind selbstverständlich.
Osttirol: Winklers Dolomitenhof in Tristach
Das idyllische Tristach liegt nur wenige Kilometer von der auch kulturell interessanten Sonnenstadt Lienz entfernt. In den vergangenen Jahren entwickelte die Hoteliersfamilie Winkler den historischen Gasthof zum komfortablen, liebevoll restaurierten Landhotel.
Persönliche Gastlichkeit und regionale Kulinarik werden im Dolomitenhof großgeschrieben – und allerorts bietet sich ein atemberaubendes Panorama auf die Berggipfel der nahen Lienzer Dolomiten. Diese Leichtigkeit der Erholung wird ab Herbst auch in den neuen, großzügigen Suiten spürbar sein.
Die Wanderregion Osttirol ist mit 266 Dreitausendern ein wahres Paradies für alle, die gern in der alpinen Natur unterwegs sind – sei es auf eigene Faust oder gemeinsam mit Gastgeber Thomas Winkler.
Tirol: Der Böglerhof im Alpbachtal
Von den herrlichen Gärten im Böglerhof schwärmen alle, die sie einmal genießen durften. Ob es nun der Skulpturenweg ist, der Aktiv‑, Ruhe- oder Obstgarten: Michaela Duftner als Chefin des Hauses hat eine tiefe Verbindung zu ihrem Garten – und mit einem geschickten Händchen weiß sie die Natur gestalterisch einzusetzen.
Kein Wunder, dass sich im haubenprämierten Gourmetrestaurant auch essbare Blumen auf die Teller verirren. Kitzbüheler Alpen und Rofangebirge laden zu unvergesslichen Touren ein und an einem wohlverdienten Wellnesstag lässt der herrliche Panoramablick von vergangenen Wanderfreuden träumen.
Kärnten: Bierhotel Loncium in Kötschach-Mauthen
Im Bierhotel Loncium sind die Grenzen klar abgesteckt: Gastgeberin Barbara betreibt das Hotel mit 29 Zimmern, während ihr Mann Alois mit Begeisterung sein Bier braut. Zu einer Wanderung durch die Karnischen Alpen lassen sich jedoch beide nicht lange überreden.
Wer hier lebt, kommt praktisch mit Wanderstiefeln auf die Welt, denn der Kärntner Ort Mauthen zählt zu den vom Alpenverein ausgezeichneten Bergsteigerdörfern Österreichs Das mediterrane Flair findet aber auch seinen Weg in die Alpe Adria-Küche des Hotels.
Im schattigen Gastgarten mundet das Slow Food-Gericht – und das frisch gebraute Bier aus der hauseigenen Manufaktur erfrischt nach einer ausgedehnten Wanderung. Die Ruhe am Gipfelkreuz und die tägliche Reise zum Ich rücken im Loncium schon nach wenigen Tagen ganz schnell die Work-Life-Balance zurecht.
Südtirol: Hotel Pattissenhof in Tiers
Bizarr ragen die Zacken des berühmten Rosengartens in Südtirol in den Himmel. Ihnen zu Füßen liegt das Hotel Pattissenhof im urtümlichen Bergsteigerdorf Tiers zwischen Schlern und dem UNESCO-Weltkulturerbe der Dolomiten. Damit starten eindrucksvolle Klettersteige und Wanderwege direkt vor der Haustür.
An wanderfaulen Tagen reicht auch Gucken, denn von der Hotelterrasse bezaubert ein herrlicher Panoramablick auf den Rosengarten, der berühmt ist für sein rotes Leuchten in der Abenddämmerung. Die Familie Robatscher führt das Haus mit den vereinten Kräften dreier Generationen: Hotelier Günther schmeißt mit Sohn Armin die Küche und spielt auch gern zur wöchentlichen Hüttengaudi selbst auf.
Opa Franz kümmert sich um den Hof und die Haflingerzucht – und wie es sich für ein zünftiges Wanderhotel gehört, ist Tochter Claudia geprüfte Wanderführerin und packt mehrmals pro Woche mit ihren Gästen den Rucksack. Der Speck für die Wanderjause kommt – wie könnte es anders sein – aus der eigenen Landwirtschaft.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.