Kanada: Ontario mit dem Hausboot statt mit dem Camper

Ur­laub in Ka­nada ist ge­fragt wie nie, doch aus­ge­buchte Wohn­wa­gen und Cam­per las­sen den Traum­ur­laub in die­sem Jahr wo­mög­lich plat­zen. Mo­bil und frei sein, ur­sprüng­li­che Na­tur er­le­ben, an­hal­ten, wo es ge­fällt, geht in Ka­nada al­ler­dings auch per Haus­boot.

Ein Bei­spiel ist der Rideau Ca­nal im Bun­des­staat On­ta­rio. Als UNESCO-Welt­kul­tur­erbe ver­bin­det er Ot­tawa auf 200 Ki­lo­me­tern mit King­s­ton. Auf hal­bem Weg be­fin­det sich Smiths Falls mit der Haus­boot­sta­tion des Spe­zia­lis­ten Le Boat – dem Aus­gangs­punkt für füh­rer­schein­freie Fahr­ten zu wei­ten, of­fe­nen Seen oder ma­le­ri­schen Or­ten und leb­haf­ten Städ­ten.

Mit dem Haus­boot in Ka­nada © Hol­ger Leue

Eas­tern On­ta­rio ist je­den­falls per­fekt für alle, die so­wohl er­hol­same Er­leb­nisse in der Na­tur als auch Kul­tur in Mu­seen und Thea­tern su­chen. Das klare Was­ser lädt zum Schwim­men, Ka­nu­fah­ren und An­geln ein – und au­ßer­halb der Ort­schaf­ten war­ten die Wild­nis von Ka­nada und ein Hauch von Aben­teuer. Eine Fahrt mit dem Haus­boot in Ka­nada lässt sich da­bei auch gut in eine Rund­reise ein­bauen.

Der Rideau Ca­nal stammt aus dem 19. Jahr­hun­dert und ist der äl­teste, durch­ge­hend be­trie­bene Ka­nal in Nord­ame­ri­kas – ein Meis­ter­werk der In­ge­nieurs­kunst. In Smiths Falls be­treibt Le Boat die ein­zige Haus­boot­ba­sis in der Re­gion. Die 30 Boote für zwei bis zwölf Per­so­nen dür­fen ohne Füh­rer­schein ge­steu­ert wer­den und sind mit al­len An­nehm­lich­kei­ten ei­ner Fe­ri­en­woh­nung aus­ge­stat­tet. Ma­xi­male Rei­se­ge­schwin­dig­keit sind ent­schleu­ni­gende 12 km/​h.

La­ger­feuer am Rideau Ca­nal © Hol­ger Leue

Nach ei­ner Ein­wei­sung an Bord geht die Reise ent­we­der nord­wärts in Rich­tung Haupt­stadt oder süd­lich zu den Big Lakes. Je nach ver­füg­ba­rer Zeit ist auch die Kom­bi­na­tion aus Ot­tawa und Seen mög­lich. Die Was­ser­stra­ßen sind ein­fach be­fahr­bar und an den Schleu­sen hel­fen freund­li­che Wär­ter, so­dass sie auch An­fän­ger spie­lend leicht pas­sie­ren.

Ihre Reise ge­stal­ten die Gäste in­di­vi­du­ell. So kön­nen sie nach Her­zens­lust Pad­deln, Ba­den, An­geln, ak­tiv sein, abends am La­ger­feuer sit­zen oder ein ge­müt­li­ches Lo­kal be­su­chen. Zum Über­nach­ten ste­hen ent­lang des Rideau Ca­nal eine Viel­zahl an An­le­ge­stel­len von pri­va­ten Ma­ri­nas, Stadt­hä­fen und Lie­ge­plätze von „Parks Ca­nada“ an den Schleu­sen­sta­tio­nen zur Ver­fü­gung. Wer gern et­was ge­nauer plant, folgt ei­ner emp­foh­le­nen Route.

Die großen Seen im Süden

126 Ki­lo­me­ter, 14 Schleu­sen, 7 Nächte

Big Rideau Lake © Hol­ger Leue

Die süd­li­che Rideau-Route führt zu den „Big Lakes” – vor­bei an ver­steck­ten In­seln und mäch­ti­gen Wäl­dern. Ak­tive stei­gen vom Haus­boot auf das Kanu um und pad­deln auf dem Big Rideau Lake oder un­ter­neh­men eine Wan­de­rung in der Fo­ley Moun­tain Con­ser­va­tion Area und ge­nie­ßen die spek­ta­ku­lä­ren Aus­bli­cke über die Re­gion.

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Gol­fer fin­den in Port­land ideale Mög­lich­kei­ten für ein Spiel. In dem char­man­ten Dorf wer­den auch Samm­ler und Gour­mets fün­dig – ob in An­ti­qui­tä­ten­lä­den, Kä­se­reien oder Wein­kel­lern. West­port lockt mit sei­nen Ba­de­strän­den und un­ver­gleich­li­chen Son­nen­un­ter­gän­gen. Die Scheu­er­mann Wi­nery, die auf ei­nem klei­nen Hü­gel ge­le­gen ist, bie­tet ei­nen fan­tas­ti­schen Rund­um­blick.

Schleuse am Rideau Ca­nal © Hol­ger Leue

Ein Hö­he­punkt der Tour ist die Schleuse in Jo­nes Falls. Sie ist nicht nur eine der schöns­ten Schleu­sen­sta­tio­nen, son­dern mit ih­ren drei Stu­fen auf knapp 18 Me­tern auch die höchste am ge­sam­ten Ka­nal. Die Stadt ist zu­dem die Hei­mat des „Great Stone Arch Dam” – ei­nem der ehe­mals höchs­ten Stein­dämme Nord­ame­ri­kas.

Ang­ler, die auf ei­nen der gro­ßen Fo­rel­len­bar­sche hof­fen, steu­ern den New­boro Lake an. Der Ort New­boro mit vie­len Re­stau­rants ist be­kannt für das „Kilborne’s” – ein ein­zig­ar­ti­ges Ein­kaufs­er­leb­nis im Her­zen des his­to­ri­schen Zen­trums. Ge­schichte war­tet im „He­ri­tage House Mu­seum” in Smiths Falls, wo das Le­ben ei­ner Fa­mi­lie im Ka­nada der 1860er-Jahre dar­ge­stellt ist.

Von der Natur in die Metropole

190 Ki­lo­me­ter, 38 Schleu­sen, 10 Nächte

Ba­de­spaß am Rideau Ca­nal (c) Le Boat

Auf ih­rem Weg in die ka­na­di­sche Haupt­stadt Ot­tawa und zu­rück kön­nen die Ur­lau­ber auf dem Haus­boot die Tier- und Pflan­zen­welt des Rideau ent­de­cken, aus­führ­lich Vö­gel be­ob­ach­ten und im­mer wie­der neue Per­spek­ti­ven er­le­ben.

Öst­lich von Smiths Falls war­tet Mer­rick­ville – die hüb­scheste Stadt in Ka­nada. Das Zen­trum be­steht kom­plett aus Stein­häu­sern aus der vik­to­ria­ni­schen Zeit. Die Gäste fin­den hier Kunst­ge­wer­be­lä­den, Mu­seen, Re­stau­rants und ei­nige der bes­ten Lä­den für selbst­ge­mach­tes Eis oder Gour­met-Senf am Rideau.

Vom Haus­boot ins Kanu © Hol­ger Leue

Ein Ex­kurs in das frühe Ka­nada war­tet in Burrit’s Ra­pids Lack Sta­tion mit sei­nen jahr­hun­der­te­al­ten Ge­bäu­den. Zu ei­ner Wan­de­rung lädt der vier­ein­halb Ki­lo­me­ter lange „Tip to Tip Trail“ von ei­nem Ende des Or­tes an das an­dere ein. Kurz vor Ot­tawa ist Long Is­lands ein idyl­li­scher Ort zum Pick­ni­cken, An­geln und Vö­gel be­ob­ach­ten.

Hier steht zu­dem eine der letz­ten Holz­dreh­brü­cken am Rideau Ca­nal. In der Haupt­stadt an­ge­kom­men, er­le­ben die Be­su­cher die prunk­volle vik­to­ria­ni­sche Ar­chi­tek­tur von Ot­tawa. Der Be­such des his­to­ri­schen By­ward Mar­ket sollte je­den­falls ein­ge­plant wer­den.

Ho­ri­zon von Le Boat bei den Be­ve­ridge Locks © Hol­ger Leue

Die Sai­son für Fahr­ten mit dem Haus­boot am Rideau Ca­nal in Ka­nada dau­ert bis 10. Ok­to­ber 2022 und be­ginnt dann wie­der am 19. Mai 2023. Boote kön­nen für vier Tage bis zu drei Wo­chen ge­mie­tet wer­den.

PREISEBEISPIELE
  • Ho­ri­zon 2: Pre­mium-Klasse mit zwei Ka­bi­nen und zwei Bä­dern, ab 2.416 Euro für sie­ben Nächte (ohne Be­triebs­kos­ten, Ver­si­che­rung und Ex­tras)
  • Ho­ri­zon 1 : Pre­mium-Klasse mit zwei Ka­bi­nen und ei­nem Bad, ab 2.796 Euro  für sie­ben Nächte (ohne Be­triebs­kos­ten, Ver­si­che­rung und Ex­tras)

www.leboat.de

Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.

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