Luxushotels haben große Künstler schon immer magisch angezogen und auch zu großen Werken inspiriert. Einige dieser historischen Häuser erzählen auch heute noch ihre Geschichten. Wir haben fünf Luxushotels gefunden, die wie eine Muse auf ihre berühmten Gäste wirkten – von Claude Monet und William Turner bis Salvador Dalí und Pablo Picasso.
The St. Regis / New York
(c) The St. Regis New York
Ab 1934 verbrachte Salvador Dalí – einer der berühmtesten Maler und Hauptvertreter des Surrealismus – 40 Jahre lang den Winter stets in Manhattan im Luxushotel The St. Regis New York. Er war berüchtigt dafür, aus allem eine Szene zu machen. So betrat er einmal in einem mehr als auffälligen Outfit – einem goldenen Umhang aus toten Bienen – das Hotel mit seiner Frau Gala und seinem Haustier.
Besonders in Erinnerung geblieben ist auch die Szene, als Dalí mit seinem Haustier – dem Ozelot „Babu“ aus der Gattung der Leoparden – die „King Cole Bar“ besuchte. Auch verlangte er nicht selten von den Angestellten des Hotels, dass sie Fliegen und Käfer für seine Wildkatze fangen sollten.
Ein weiterer prominenter Künstler, den Dalí im The St. Regis zum ersten Mal traf, war Andy Warhol – ein amerikanischer Filmemacher und Vertreter der amerikanischen Pop Art. Das Hotel ist aber nicht nur für seine berühmten Gäste bekannt: Hollywood drehte hier auch einige Filme – wie beispielsweise „Der Teufel trägt Prada” oder „Der Pate”.
The Savoy / London
(c) The Savoy, London
The Savoy London war und ist eine der besten Adressen in der englischen Hauptstadt. Das Haus mit Blick auf die Themse gilt als Englands erstes Luxushotel und begeistert seit jeher die Schönen und Reichen. Auch Claude Monet entdeckte die malerische Aussicht schnell für sich.
Vor allem die häufigen morgendlichen Nebelschwaden hatten es dem französischen Impressionisten angetan. Drei Jahre in Folge kam er deshalb im Herbst nach London, wo er die Lage des Savoy dazu nutzte, um die Themse auf 100 Leinwänden zu verschiedenen Wetterbedingungen und Tageszeiten festzuhalten.
Auch andere Berühmtheiten wie der österreichische Maler Oskar Kokoschka, Andy Warhol, Oscar Wilde und Mark Twain übernachteten in den stilvollen Art-déco-Zimmern dieses Hauses – genauso wie Marlene Dietrich und Sophia Loren, die sich angeblich auch gerne in der „American Bar” aufhielten. Dort trank übrigens Winston Churchill gerne seinen Whiskey.
Hotel de Russie / Rom
Hotel de Russie / Rom (c) Rocco Forte Hotels
Rom lockt seit jeher Künstler und Kreative an. Auch Picasso genoss das Dolce Vita in der italienischen Hauptstadt, die ihm im Jahr 1917 als Zufluchtsort vor den Wirren des Ersten Weltkriegs diente. Drei Monate verbrachte er im legendären Hotel de Russie, wo er unter anderem mit seinem Freund und Filmemacher Jean Cocteau seine Zeit verbrachte und den russischen Künstler-Patron Serge Diaghilev kennenlernte.
Ersterer war sein Nachbar in dem noblen Hotel an der Piazza del Popolo. Oft unterhielt sich Picasso mit ihm, während er von seinem Balkon die Orangen von den benachbarten Bäumen pflückte. Heute ist das Hotel, das nach dem Zweiten Weltkrieg lange als Bürogebäude genutzt wurde, wieder eine der angesagtesten Adressen in Rom. Das Highlight ist dabei natürlich die knapp 80 Quadratmeter große Picasso Suite.
Hotel Danieli / Venedig
Hotel Danieli / Venedig (c) Marriott International
Venedig ist seit jeher Sehnsuchtsziel für Künstler und Dichter. Kein Wunder – begeistern doch an jeder Ecke malerische Innenhöfe, morbider Charme und der Blick auf die weit verzweigten Kanäle. Letzterer inspirierte auch William Turner, der im 19. Jahrhundert im Hotel Danieli einige seiner bekanntesten Bilder schuf.
Die Treppen des venezianischen Palastes betraten aber auch Goethe, Wagner, Charles Dickens und Peggy Guggenheim. Die Lage im Herzen der Lagunenstadt wusste zudem schon so mancher Filmemacher zu nutzen. So entstanden hier im Jahr 2010 Szenen aus dem Film „The Tourist” mit Johnny Depp und Angelina Jolie. Als luxuriöseste Unterkunft des Hotels gilt die mit Möbeln aus dem 18. Jahrhundert ausgestattete Dogen Suite.
Baur au Lac / Zürich
(c) Hotel Baur au Lac / Zürich
Art-déco-Stil, prunkvolle Kronleuchter und ein beeindruckendes Kuppeldach begrüßen die Gäste im Traditionshaus Baur au Lac – und das schon seit fast 175 Jahren. Seitdem ist das von Johannes Baur gegründete Fünf-Sterne-Haus auch Anziehungspunkt für Künstler und Prominente. Treffpunkt der namhaften Gäste war dabei schon immer die große Halle des Hotels.
Hier speiste Kaiserin Sisi, der französisch-russische Maler Marc Chagall fertigte die Skizzen für seine berühmten Glasfenster im Fraunmünster an und die österreichische Schriftstellerin Bertha von Suttner überzeugte Alfred Nobel 1892 davon, den Friedensnobelpreis zu stiften.
Richard Wagner führte im Baur au Lac den ersten Akt seiner Walküre auf, die Franz Liszt am Klavier begleitete. Später kamen noch Thomas Mann und seine frisch angetraute Frau Katia – und Walt Disney verewigte seinen Besuch gleich in einem seiner Donald-Duck-Comics. Viel mehr geht eigentlich nicht …