Geheimtipps: Zehn Alternativen zu berühmten Sehenswürdigkeiten

Viele be­kannte At­trak­tio­nen sind ak­tu­ell so stark fre­quen­tiert wie nie zu­vor. Für alle, die diese Klas­si­ker be­reits ken­nen oder Al­ter­na­ti­ven ab­seits der Tou­ris­ten­pfade su­chen, hat das On­line-Rei­se­por­tal www.weg.de zehn Se­hens­wür­dig­kei­ten aus der zwei­ten Reihe her­aus­ge­sucht, die eben­falls ei­nen Be­such wert sind. 

Mauern: Ston statt China

Ston (c) tra­vel by tropf
Chi­ne­si­sche Mauer (c) un­s­plash

Eu­ro­pas längste Stadt­mauer be­fin­det sich im kroa­ti­schen Dörf­chen Ston, das di­rekt am Meer nörd­lich von Du­brov­nik liegt und heute Teil des UNESCO-Welt­kul­tur­er­bes ist. Sie wurde im 14. Jahr­hun­dert er­rich­tet, um die Salz­ge­win­nung des Dor­fes zu schüt­zen. Mit knapp sechs Ki­lo­me­tern ist sie zwar weit­aus kür­zer als die be­rühmte Chi­ne­si­sche Mauer, aber eben­falls se­hens­wert und deut­lich schnel­ler zu er­rei­chen.

Kanäle: Giethoorn statt Venedig

Giet­ho­orn (c) pix­a­bay
Ve­ne­dig (c) Fa­bian Kel­ler on Un­s­plash

Das 2.600-Seelen-Dorf Giet­ho­orn liegt di­rekt am Na­tio­nal­park Weer­rib­ben-Wie­den ne­ben ei­nem Sumpf­ge­biet und wird we­gen sei­ner klei­nen Ka­näle auch gern das „nie­der­län­di­sche Ve­ne­dig“ ge­nannt. Der Ort ist so gut wie auto- und stra­ßen­frei. Mit dem Rad, zu Fuß oder über die ty­pi­schen Grach­ten las­sen sich kleine Bau­ern­häu­ser und ins­ge­samt 180 Brü­cken ent­de­cken – eine wahre Oase der Ruhe im Ge­gen­satz zum meist recht hek­ti­schen Ve­ne­dig.

Canyons: Gorges du Verdon statt Grand Canyon

Gor­ges du Ver­don (c) Ga­etan Thu­rin via un­s­plash
Grand Canyon
Grand Can­yon Na­tio­nal Park (C) Xan­terra Tra­vel Coll­ec­tion

Die Gor­ges du Ver­don in der fran­zö­si­schen Pro­vence steht dem Grand Can­yon der USA in nichts nach. Mit ei­ner Länge von 21 Ki­lo­me­tern und ei­ner Tiefe von 700 Me­tern ist sie die größte Schlucht in Eu­ropa. Durch den Can­yon fließt der Fluss Ver­don, der mit sei­nem tür­kis­blauen Was­ser in den Stau­see Lac de Sainte-Croix mün­det und sich be­son­ders zum Wild­was­ser-Ka­ja­king und Ka­nu­fah­ren eig­net. Die un­be­rührte Na­tur macht die Schlucht zum Pa­ra­dies für Wan­de­rer und Klet­te­rer, wäh­rend Bun­gee-Jum­ping, Pa­ra­gli­ding oder Dra­chen­flie­gen für den Ad­re­na­lin­schub sor­gen.

Pyramiden: Güimar statt Gizeh

Py­ra­mi­den von Güi­mar (c) pix­a­bay
Py­ra­mi­den von Gi­zeh (c) pix­a­bay

1990 ver­brachte der nor­we­gi­sche For­schungs­rei­sende Thor He­yer­dahl sei­nen Ur­laub auf Te­ne­riffa, wo er in Güi­mar von den Ein­hei­mi­schen auf ei­nen Ge­röll­hau­fen auf­merk­sam ge­macht wurde. Was er da­bei ent­deckte, wa­ren sechs stu­fen­för­mige Stein­py­ra­mi­den aus Vul­kan­ge­stein. Laut He­yer­dahls Theo­rie war Te­ne­riffa eine Zwi­schen­sta­tion der Ägyp­ter auf dem Weg zu den Ma­yas in Mit­tel­ame­rika. Das ist un­ter For­schern al­ler­dings höchst um­strit­ten. Die Be­su­cher kön­nen sich im Par­que Et­no­grá­fico Pirá­mi­des de Güí­mar selbst ein Bild ma­chen.

Bauwerke: Royal Pavilion statt Taj Mahal

Royal Pa­vi­lion in Brigh­ton (c) pix­a­bay
Taj Mahal /​ In­dien (c) pix­a­bay

Der Royal Pa­vi­lion in Brigh­ton wurde 1787 als Zu­fluchts­ort am Meer für Kö­nig Ge­org IV. Au­gust Fried­rich er­rich­tet. 1822 er­hielt er vom Ar­chi­tek­ten John Nash seine in­di­schen Dach­spit­zen. Zu­sam­men mit der ex­tra­va­gan­ten Ein­rich­tung in Chi­no­se­rie ist das Bau­werk seit­dem das un­ge­wöhn­lichste Wahr­zei­chen des eng­li­schen Küs­ten­or­tes. Ob es mit sei­nem au­ßer­ge­wöhn­li­chen Dach tat­säch­lich eine ge­wisse Ähn­lich­keit zum in­di­schen Taj Mahal auf­weist, bleibt al­ler­dings dem Be­trach­ter über­las­sen.

Wasserfälle: Dettifoss statt Niagara-Fälle

Det­ti­foss (c) pix­a­bay
Jour­ney Be­hind the Falls (c) Nia­gara Parks

Als größ­ter Was­ser­fall Eu­ro­pas mit rund 100 Me­tern Breite ist der Det­ti­foss im Sü­den von Is­land min­des­tens ge­nauso im­po­sant wie die nord­ame­ri­ka­ni­schen Nia­gara-Fälle. Der Fluss Jö­kulsá á fjöl­lum stürzt sich hier 44 Me­ter in die Tiefe der Jo­kulsár­gl­ju­fur-Schlucht. We­gen des Ur­sprungs am Vat­na­jö­kull-Glet­scher wei­sen die ge­wal­ti­gen Was­ser­mas­sen da­bei stets eine mil­chige, hell­graue Farbe auf. Sei­nen ers­ten Film­auf­tritt hatte der Det­ti­foss je­den­falls be­reits: Im Alien-Film „Pro­me­theus“ diente er als Ku­lisse der An­fangs­se­quenz.

Felsengräber: Lykien statt Petra

Myra (c) pix­a­bay
Pe­tra /​ Jor­da­nien (c) pix­a­bay

Die an­tike Stadt Myra – heute un­ter dem Na­men Demre be­kannt – be­fin­det sich in Ly­kien in der tür­ki­schen Pro­vinz An­ta­lya. Weil Ni­ko­laus von Myra hier ab dem Jahr 300 als Bi­schof wirkte, ist sie als Wall­fahrts­ort be­liebt. Eine Ba­si­lika, die im Kern aus dem 8. Jahr­hun­dert stammt, er­in­nert noch an ihn. Be­rühmt ist Myra aber auch we­gen der be­ein­dru­cken­den ly­ki­schen Fel­sen­grä­ber, die hier wie kleine Häu­ser mit kunst­vol­len Fas­sa­den in die steile Fels­wand ge­schla­gen wur­den.

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Skyline: Montreal statt New York City

Frauen
Mon­tréal (c) pix­a­bay
Times Square /​ New York (c) pix­a­bay

Mon­tréal hat sei­nen Na­men vom Haus­berg „Mont Royal“, der mit 233 Me­tern mit­ten im Zen­trum über der zweit­größ­ten Stadt Ka­na­das em­por­ragt. Auf ei­ner Wan­de­rung zum „Gip­fel“ ge­nie­ßen die Be­su­cher ei­nen herr­li­chen Blick über die Sky­line der Me­tro­pole – ob tags­über oder zum Son­nen­un­ter­gang. Wem die Wan­de­rung zu an­stren­gend ist, der kann auch den Bus neh­men.

Ruinenstädte: Mystras statt Machu Picchu

Mystras (c) pix­a­bay
Ma­chu Pic­chu /​ Peru (c) pix­a­bay

Seit 2017 ist der Zu­gang zur Inka-Stadt Ma­chu Pic­chu stark re­gle­men­tiert. Eine Al­ter­na­tive ist die Rui­nen­stadt Mystras in Grie­chen­land, die un­weit von Sparta auf dem Pe­lo­pon­nes liegt und sich noch heute in ei­nem sehr gu­ten Zu­stand prä­sen­tiert. Sie ent­stand, als das by­zan­ti­sche Reich zer­schla­gen wurde und die Be­woh­ner in der Berg­fes­tung Zu­flucht und Schutz such­ten. Ne­ben gut er­hal­te­nen Kir­chen ge­nie­ßen die Be­su­cher den Pan­ora­ma­blick von der Zi­ta­delle, die auf ei­nem 600 Me­ter ho­hen Berg liegt.

Amphitheater: Mérida statt Rom

Mé­rida (c) pix­a­bay
Ko­los­seum /​ Rom (c) pix­a­bay

Wie das be­rühmte Ko­los­seum in Rom zählt auch das kaum be­kannte Am­phi­thea­ter im spa­ni­schen Mé­rida zum Welt­kul­tur­erbe der UNESCO. Es wurde kurz vor Christi Ge­burt er­baut, fasste bis zu 15.000 Be­su­cher und diente vor al­lem für Gla­dia­to­ren­kämpfe. Die Gru­ben für die Tiere kön­nen heute ebenso be­wun­dert wer­den wie die mo­nu­men­tale Bühne, die mit ko­rin­thi­schen Mar­mor­säu­len ge­schmückt ist. Das Thea­ter dient üb­ri­gens noch im­mer als Ver­an­stal­tungs­ort – aber nur noch für ver­schie­dene Kul­tur­events.

Autor: Wolfgang Tropf

Wolf­gang ist seit 26 Jah­ren als Rei­se­jour­na­list tä­tig. In die­ser Zeit hat er ins­ge­samt 2.700 Tage auf Rei­sen im Aus­land ver­bracht und da­bei 118 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – die meis­ten da­von mehr­fach. Wor­über er hier auf travel4news schreibt, kennt er da­her fast im­mer aus ei­ge­nen Er­fah­run­gen.

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