Mailand: Zwei Tage auf den Spuren der neuesten Netflix-Serie

Mai­land diente in letz­ter Zeit als Dreh­ort für meh­rere Filme und TV-Se­rien – von „The House of Gucci” mit Lady Gaga und Adam Dri­ver über das neue Ka­pi­tel von „My Bril­li­ant Fri­end” bis zur neu­es­ten ita­lie­ni­schen Se­rie auf Net­flix – „De­vo­tion, A Story of Love and De­sire”.

„De­vo­tion” ist eine Ad­ap­tion von Marco Mis­si­ro­lis Best­sel­ler-Ro­man „Fi­de­lity” aus dem Jahr 2019. Sie er­zählt die Ge­schichte von Carlo und Mar­ghe­rita – ei­nem jun­gen Ehe­paar, das in Mai­land lebt und sich den Kon­se­quen­zen ei­nes ver­meint­li­chen se­xu­el­len Be­trugs stel­len muss. Ihre Be­zie­hung wird zu ei­nem Sym­bol der Treue – nicht nur als Paar, son­dern auch in den per­sön­li­chen Ent­schei­dun­gen, die sie je­den Tag tref­fen.

Die Net­flix-Se­rie ist gleich­zei­tig auch eine Reise durch die be­rühm­tes­ten Orte Mai­lands – vom his­to­ri­schen Zen­trum mit dem Dom über das Cas­tello Sfor­zesco und den Na­vigli bis zum Bo­sco Ver­ti­cale in der Nähe der dy­na­mi­schen Piazza Gae Au­lenti. Bei ei­nem Be­such der Stadt hat man die Mög­lich­keit, Carlo und Mar­ghe­rita in ih­rem All­tag zu be­glei­ten und in zwei Ta­gen die wich­tigs­ten Dreh­orte der Se­rie zu ent­de­cken.

Mai­land (c) pix­a­bay /​ Theo Plug

Tag 1: Das ikonische und geheime Mailand

Vor­mit­tag: Die Reise durch Mai­land be­ginnt an der Piazza Duomo, wo man ei­nige der be­rühm­tes­ten Se­hens­wür­dig­kei­ten der Stadt be­wun­dern kann. Auf der ei­nen Seite der Dom mit den Mo­de­ge­schäf­ten der Gal­le­ria Vitto­rio Ema­nuele II und dem Opern­tem­pel Tea­tro alla Scala - auf der an­de­ren Seite das Mu­seo del No­ve­cento und der Pa­lazzo Reale. So be­glei­tet man Mar­ghe­rita am Mor­gen auf ih­rem Weg zur Ar­beit, der von der Piazza Duomo zur Piazza San Ba­bila ent­lang des Corso Vitto­rio Ema­nuele II führt – ei­ner der gro­ßen Ein­kaufs­stra­ßen Mai­lands.

Nach­mit­tag: Von der Piazza San Ba­bila er­reicht man die Via Mon­tena­po­leone und das Mo­de­vier­tel. Al­ter­na­tiv kann man auch in das so­ge­nannte „Qua­dri­la­tero del Si­len­zio” ein­tau­chen – das Mai­land der ele­gan­ten Pa­läste und ge­hei­men Gär­ten. Dazu ge­hö­ren die in den 1930er-Jah­ren er­baute Villa Nec­chi Cam­piglio und die Villa In­ver­nizzi, in de­ren Gar­ten­teich rosa Fla­min­gos le­ben. Der Corso Con­cor­dia, in dem sich das Traum­haus von Carlo und Mar­ghe­rita be­fin­det, ist nur zehn Geh­mi­nu­ten ent­fernt und ein ele­gan­tes Wohn­vier­tel für wohl­ha­bende Fa­mi­lien mit Gär­ten, Ge­schäf­ten, his­to­ri­schen Ge­bäu­den und vie­len Re­stau­rants.

Bar Basso in Mai­land © An­drea Zani

Ape­ri­tivo: Vor dem Abend­essen sollte man un­be­dingt an ei­nem ty­pi­schen mai­län­di­schen Ri­tual teil­neh­men, denn bei Son­nen­un­ter­gang ist Ape­ri­tivo-Zeit. Da­bei tref­fen sich die Mai­län­der nach der Ar­beit auf ei­nen Drink, um sich zu ent­span­nen und zu un­ter­hal­ten, be­vor sie zum Abend­essen ge­hen. Für Carlo und Mar­ghe­rita be­ginnt der Abend in der his­to­ri­schen „Bar Basso”.

Hier wurde ei­ner der be­rühm­tes­ten Cock­tails der Stadt er­fun­den – der „Ne­groni Sba­gli­ato”. Al­ter­na­tiv kann man auch zum Dom im Her­zen von Mai­land zu­rück­keh­ren und die Stu­fen zur „Ter­razza Mar­tini” hin­auf­stei­gen, wo in der Net­flix-Se­rie die Schü­ler von Carlo das Ende des Tanz­kur­ses fei­ern. Von der Ro­of­top Bar ge­nießt man ei­nen herr­li­chen Blick auf den Dom und die Gal­le­ria Vitto­rio Ema­nuele II, die bei Nacht be­leuch­tet wird.

Bo­sco Ver­ti­cale © An­drea Cher­chi

Tag 2: Mailands Design im Grünen

Vor­mit­tag: Viel­leicht er­in­nern Sie sich daran, wie Carlo So­fia und seine Schü­ler zum Pri­vat­un­ter­richt auf den Bän­ken des Parco Sem­pione trifft, der zwi­schen dem Cas­tello Sfor­zesco und dem Arco della Pace liegt. Für die Welt­aus­stel­lung 1906 er­rich­tet, be­her­bergt er den Pa­lazzo del­l’Arte mit dem­Mu­seum für Kunst, De­sign und Ar­chi­tek­tur der Tri­en­nale so­wie den Torre Branca von Gio Ponti mit sei­ner Aus­sichts­platt­form. Im Park be­fin­den sich auch das städ­ti­sche Aqua­rium und die städ­ti­sche Arena.

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Eine wei­tere Grün­an­lage ist der Bo­sco Ver­ti­cale. Das von Ste­fano Boeri ent­wor­fene Hoch­haus kann man von den Fens­tern von An­drea – Mar­ghe­ri­tas Phy­sio­the­ra­peu­tin – und ih­rem Lieb­ha­ber se­hen. Wei­ter geht es mit der U‑Bahn zur Hal­te­stelle Ga­ri­baldi FS, um das Vier­tel Porta Nuova mit sei­nen Wol­ken­krat­zern zu ent­de­cken.

Die Piazza Gae Au­lenti ist zum Sym­bol für die neue Sky­line Mai­lands ge­wor­den und bie­tet dank in­ter­na­tio­na­ler Mar­ken wie Nike und Tesla ein ex­klu­si­ves Ein­kaufs­er­leb­nis. Die Mai­län­der Bi­blio­thek der Bäume (BAM) ist der blü­hende neue Stadt­park, der die Porta Nuova mit der Isola ver­bin­det – ei­nem Vier­tel für Junge und Krea­tive. Hier kann man neue Trends auf­grei­fen und die Frei­zeit in net­ten Ca­fés und Jazz­clubs ver­brin­gen.

Chi­na­town von Mai­land © Yes­Milano

Nach­mit­tag: Mai­land ist auch die Welt­haupt­stadt des De­signs. Die Net­flix-Se­rie zeigt den ty­pi­schen Ge­schmack der Mai­län­der bei Mö­beln und In­nen­de­sign in je­nen Sze­nen, die in der Woh­nung von Carlo und Mar­ghe­rita in der Via Paolo Sarpi – dem Her­zen von Mai­lands „Chi­na­town” – ge­dreht wur­den. Um dort­hin zu ge­lan­gen, nimmt man ein­fach die li­la­far­bene U‑Bahnlinie M5 von Isola aus und steigt an der Hal­te­stelle Mo­nu­men­tale aus.

Nur we­nige Schritte ent­fernt, be­fin­det sich der Ci­mi­tero Mo­nu­men­tale – ei­ner der über­ra­schends­ten Orte Mai­lands. Der Fried­hof bie­tet den Rei­chen und Be­rühm­ten ewige Ruhe und den Le­ben­den äs­the­ti­sche Be­schau­lich­keit. In der Nähe kann man auch das brand­neue ADI De­sign Mu­seum mit 350 preis­ge­krön­ten Pro­duk­ten und Krea­tio­nen be­su­chen, die im Laufe der Jahr­zehnte das täg­li­che Le­ben re­vo­lu­tio­niert ha­ben.

Mai­land /​ Na­vigli (c) pix­a­bay

Abend: Wer mit der Me­tro bis zur Hal­te­stelle Tre Torri fährt, steht vor ei­ner der ele­gan­tes­ten Sky­li­nes Eu­ro­pas. Hier trinkt man am bes­ten ei­nen Cock­tail mit Blick auf die nachts be­leuch­te­ten Wol­ken­krat­zer von Ci­ty­Life, wie es Carlo und Mar­ghe­rita kurz vor ih­rem ers­ten Streit tun, oder tanzt die Nacht durch in ei­nem der Clubs im Vier­tel Na­vigli, in de­nen sich die Mai­län­der gerne auf­hal­ten.

Ent­lang der Na­vigli-Ka­näle wird die Nacht der jun­gen Mai­län­der le­ben­dig. Man kann sie vom Stadt­zen­trum aus zu Fuß er­rei­chen, wie es auch Carlo und Mar­ghe­rita auf ih­ren Nacht­spa­zier­gän­gen von den Säu­len von San Lo­renzo bis zur Dar­sena tun – oder mit der U‑Bahn, in­dem man an der Hal­te­stelle Porta Ge­nova aus­steigt.

Na­vigli /​ Mai­land (c) An­drea Cher­chi

Die bei­den Süß­was­ser­ka­näle – der Na­viglio Grande und der Na­viglio Pa­vese – kom­men vom Sü­den in die Stadt und mün­den bei der Porta Ti­ci­nese in das Dar­sena-Be­cken. Viele junge Leute kom­men hier­her, um sich zu amü­sie­ren und zum Son­nen­un­ter­gang ei­nen Ape­ri­tivo zu trin­ken. Ent­lang der Ka­näle und in den Sei­ten­stra­ßen fin­det man nicht nur Clubs, son­dern auch Ge­schäfte und Ate­liers.

Die Li­bre­ria Verso, in der Carlo und So­fia an ei­ner Au­toren­le­sung teil­neh­men, ist eben­falls hier an­ge­sie­delt. Sie ist eine der vie­len un­ab­hän­gi­gen Buch­hand­lun­gen der Stadt – ein Zei­chen für die Liebe zu Bü­chern und zum Le­sen, die ty­pisch für Mai­land ist. Das Ge­biet hin­ter dem Bahn­hof Porta Ge­nova um­fasst das De­sign­vier­tel Tor­tona, in dem zahl­rei­che Ate­liers an­ge­sie­delt sind – ein ech­ter Se­gen für die krea­tive Ju­gend Mai­lands, da die Par­tys und Ver­nis­sa­gen je­des Jahr wäh­rend der Mai­län­der De­sign­wo­che viele Ta­lente aus der gan­zen Welt an­zie­hen.

www.yesmilano.it

Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.

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