Anfang März hat Westaustralien die Grenzen für internationale Touristen geöffnet, was von Australien-Fans lange herbeigesehnt worden ist. Der größte Bundesstaat des fünften Kontinents hat fernab der Touristenströme unzählige Erlebnisse zu bieten, die darauf warten, entdeckt zu werden.
Auge in Auge mit dem sanften Riesen
Ein „Whale Shark Swim” am Ningaloo Reef gehört zu den unvergesslichen Erlebnissen in Westaustralien. Schnorchler können an der Korallenküste jedes Jahr zwischen März und Juli mit dem größten Fisch der Welt schwimmen. Hunderte Walhaie kommen um diese Zeit an das Riff von Ningaloo, da die Gewässer nach der Korallenblüte besonders nährstoffreich sind. Die Tiere stehen in Westaustralien unter Artenschutz, was zum Welterbestatus von Ningaloo beiträgt.
Ein Selfie mit den süßen Quokkas
Rottnest Island, oder „Rotto“, wie es von den Einheimischen liebevoll genannt wird, liegt direkt vor der Küste Perths und ist in kurzer Zeit mit der Fähre zu erreichen. Die kleine Insel steht unter Naturschutz und kann mit 63 einsamen, weißen Sandstränden und 20 Buchten aufwarten, die zum Schwimmen, Schnorcheln oder Surfen einladen. Und hier leben die herzigen Quokkas, kleine Kurzschwanzkängurus. Nachdem eine Webseite die Quokkas zu den „glücklichsten Tieren der Welt“ erklärt hatte, wurden diese äußerst possierlichen Beuteltiere zu einer Internetsensation. So entstand der Social-Media-Trend des Quokka-Selfies (#quokkaselfie).
Mit einem Aboriginal Guide Perth entdecken
Das Land „boodjar”, auf dem sich heute Perth befindet, ist die Heimat der Noongar. Ihre Vorfahren lebten in völliger Harmonie mit dem Ökosystem im Sumpfgebiet der Küstenregion am Swan River, wo sie im Wechsel ihrer sechs Jahreszeiten von Ort zu Ort zogen. Ein Aboriginal Guide stellt die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart her, erzählt Geschichten aus der Traumzeit und ermöglicht Teilnehmern eine völlig neue Perspektive auf die sonnigste Großstadt von Down Under.
Überdimensionale Bienenkörbe aus der Luft betrachten
Die Bungle Bungle Range im Purnululu Nationalpark ist das Wahrzeichen der Kimberley-Region, eines der letzten echten Wildnisgebiete der Erde. Wissenschafter nehmen an, dass sich die spektakuläre Gesteinsformation, deren Form an Bienenkörbe erinnert, vor 350 Millionen Jahren aus den Sedimenten in einem alten Flussbett herausgeformt haben. Ein Rundflug über diese weltweit einzigartige Formation ist ein echtes Muss.
In einem Naturpool zwischen Schluchten schwimmen
In der Pilbara-Region, weit abseits ausgetretener Pfade, liegt der Karijini Nationalpark. „Karijini“ bedeutet „kommt von weit her, ist sehr alt“. Die über zwei Milliarden Jahre alte Landschaft ist von tiefen, rot leuchtenden Schluchten mit hoch aufragenden Felswänden sowie baumbestandenen Wasserläufen geprägt. Felsenpools mit kristallklarem Wasser laden zum Schwimmen ein. Das ist die perfekte Belohnung für den langen, oft steinigen und schweißtreibenden Weg, der zu den Pools führt.
Mit einem Kamel am Strand entlang reiten
Die Sonnenuntergänge an der Küste Westaustraliens, speziell in Broome, sind legendär. Besucher können sie besonders am 22 Kilometer langen Cable Beach genießen, zum Beispiel vom Rücken eines Kamels aus. Broome, im Nordwesten des Staates, bietet mit viel Sonne, einem Kaleidoskop an Farben und atemberaubenden Naturschauspielen die perfekte Kombination aus Entspannung und Abenteuer.
Am weißesten Strand Australiens mit Kängurus baden
Der weißeste Sandstrand Australiens befindet sich in Lucky Bay im Südwesten. Hier geht es so entspannt zu, dass sogar die Kängurus am Strand sonnenbaden. Der umliegende Cape Le Grand Nationalpark ist für seine wunderbaren Panoramen und idyllischen Küstenstriche bekannt, wo massive Granitfelsen, Süßwasserteiche und schneeweiße Sandstrände die Landschaft bestimmen. Lohnend ist auch ein Rundflug über den rosafarbenen See Lake Hillier auf Middle Island vor der Küste von Esperance.
Auf der größten Welle reiten
Der mehr als 2,7 Millionen Jahre alte „Wave Rock“ nahe der Stadt Hyden im Goldenen Outback gehört zu den bekanntesten Felsformationen Westaustraliens. Dieser 110 Meter lange, mehrfarbige Felsvorsprung aus Granit ist ganz besonders geformt, er erinnert an eine steinerne Welle, die kurz davor ist, über dem Buschland zu brechen. Das ist ein ideales Fotomotiv.
Den Weg zum Ziel machen
Besser als bei einem Roadtrip kann man die unglaubliche Weite und monumentalen Landschaften nicht erleben. Ganz gleich, ob bei einer Geländewagen-Tour durchs Outback oder einem Roadtrip an der Küste, in Westaustralien ist immer der Weg das Ziel. Insgesamt 18.000 Kilometer geteerte Straßen sowie zahlreiche Outback-Allradpisten und Trails laden zu unvergesslichen Erlebnissen ein. Zu den schönsten Selbstfahrer-Routen gehören der Coral Coast Highway entlang der Korallenküste, The South West Edge durch den Südwesten und den Goldenen Outback und die Gibb River Road, die durch die Kimberley-Region führt.
Im Südwesten Australiens kommen Weinliebhaber und Gourmets auf ihre Kosten. Zwischen Juni und August können Besucher bei einer „Truffle Hunt Tour“ bei Anbietern wie The Truffle & Wine Co. erleben, wie speziell darauf abgerichtete Hunde Schwarze Trüffeln im Boden erschnüffeln. Bei Verkostungen kann man mehr über den aufwendigen Anbau der seltenen Delikatesse, die die drittteuerste Speise weltweit ist, erfahren. 70 Prozent aller australischen Trüffel kommen aus Manjimup und Pemberton, etwa 300 Kilometer südlich von Perth.
Hier nutzen außerdem mehr als 150 Winzer die idealen Bedingungen der Margaret River Region für den Anbau von Chardonnay, Cabernet Sauvignon und vielen anderen Weinsorten. Stolze 25 Prozent aller australischen Premium-Weine bringt die Region hervor. Die Weine und edlen Produkte der Region stehen bei verschiedenen Veranstaltungen im Mittelpunkt, so beim Cabin Fever Festival, dem Truffle Kerfuffle Festival oder dem Taste Great Southern.
Millionen von Wildblumen fotografieren
In Westaustralien wachsen mehr als 12.000 verschiedene Wildblumenarten, 60 Prozent davon sind nirgends sonst auf der Welt zu finden. Von Juni bis November sorgen sie im gesamten Bundesstaat für ein buntes Farbspektakel. In Jahren mit viel Regen sind die Blütenteppiche, die dann das Goldene Outback und die Korallenküste überziehen, so riesig, dass sie noch im Weltraum sichtbar sind. Der Nordwesten wartet mit der ganzen Farbpalette der Wildblumen auf, die sich hier von der roten, staubigen Erde und dem golden leuchtenden Spinnifexgras abheben.