Rhododendren und Orchideen im Val di Fiemme, Apfelplantagen im Val di Non und Schneeglöckchen auf dem Monte Baldo: Die Blütenpracht im Frühling im Trentino im Norden von Italien ist genauso vielfältig wie die Landschaft selbst.
Val di Non
Im Val di Non überflutet die Apfelblüte im April die Hänge mit zarten Farben und berauschenden Düften. Ein Spaziergang durch die Obstwiesen sollten sich Blumenliebhaber nicht entgehen lassen. Besonders lehrreich wird es auf dem fünf Kilometer langen Themenwanderweg „Al Meleto“. Hier erfahren die Wanderer durch die Lehrtafeln entlang der Route viel über die heimischen Apfelsorten und deren Anbau.
Ausgangspunkt ist das Zentrum von Romallo. Wer zwischen 8. April und 1. Mai im Val di Non unterwegs ist, darf sich über zahlreiche Veranstaltungen rund um die Apfelblüte freuen. Unter dem Titel „Aprile dolce fiorire“ gibt es gastronomische Spaziergänge, thematische Picknicks, Apfelblüten-Touren, Besuche in Kellereien und Brennereien oder auch Ausflüge mit Eseln.
Val di Fiemme
Orchideen, die nach Vanille oder Schokolade duften, finden sich am Passo di Lavazè im Val di Fiemme. Hier wachsen die Sorten Nigritella Rubra und Nigritella Nigra, die besonders stark an den Duft von Vanille und Schokolade erinnern. Als weitere Besonderheit entdecken die Besucher in den Mooren von Lavazè auf einer Höhe von 1.780 Metern sogar den Sonnentau – eine fleischfressende Pflanze.
Die 20 Zentimeter hohe Pflanze scheint mit Tau bedeckt zu sein. In Wirklichkeit sind ihre Blätter mit Härchen übersät, die in klebrigen, glänzenden Tropfen enden. Für Insekten ist dies eine tödliche Falle. Diese Gewächse, aber auch Edelweiß und Alpenrosen, finden die Wanderer auf einer Tour vom Passo die Lavazè bis zum Gipfel der Pala Santa.
Monte Baldo
Mit einer ungewöhnlichen Artenvielfalt kann der Parco Naturale del Monte Baldo aufwarten. Er ist bereits seit dem Mittelalter bei Botanikern in ganz Europa bekannt und wird auch als Garten Italiens bezeichnet.
Zwischen Mai und Juni bilden Arnika, Lilien, Enziane, Orchideen, Butterblumen und silberne Geranien bunte Teppiche auf den Wiesen in den Höhenlagen. Auch blaue Orchideen, rote Lilien und silberne Geranien sprießen von den Felsen des Massivs. Sobald der letzte Schnee geschmolzen ist, umgeben tausende Schneeglöckchen die Wege durch den Naturpark.
Monte Casale
Der Monte Casale verspricht atemberaubende Aussichten. Auf seinem Gipfel erwartet die Besucher ein 360-Grad-Panoramablick auf die umliegenden Berge der Dolomiten bis zum nahen Gardasee. Die Almwiesen können sich aber ebenfalls sehen lassen. Den leichten Aufstieg zum Monte Casale verschönern Krokusse, Orchideen, Pfingstrosen, Rhododendren oder Südalpine Tulpen.
Valle di Ledro
Vom Frühling bis zum Sommeranfang tauchen mehr als 1.000 Wildblumenarten die Wiesen des Valle di Ledro im Trentino in ein sattes Farbenspiel. Die Artenvielfalt war ausschlaggebend für die Aufnahme des Tals in die UNESCO-Biosphäre Alpi Ledrensi und Judicaria.
Während in den Gebieten am Lago di Garda eine mediterrane Flora überwiegt, blüht in den mehr als 2.000 Meter hohen Gärten rund um das Val di Concei vor allem Edelweiß. Besonders leicht zu erreichen sind die Weiden der Ortschaft Dromaè. Hier entdeckt man mit etwas Glück auch wilde Orchideen.