Berühmte architektonische Meisterwerke locken nicht nur Bewundern an – sie inspirieren oft auch Fälscher. So steht inzwischen ein Schloss Neuschwanstein in China, eine Freiheitsstatue in Norwegen und ein Eiffelturm in Japan. HolidayCheck hat sieben dieser „Fake Sights“ weltweit zusammengestellt und hilft bei der Unterscheidung von Original und Fälschung.
Der Eiffelturm in Japan
Der eine entstand im Jahr 1887, der andere erst 1958, der eine ist aus Schmiedeeisen, der andere aus Stahl – und obwohl zwölf Flugstunden zwischen ihnen liegen, sind sich der berühmte Eiffelturm in Paris und der Tokyo Tower in Japans Hauptstadt sehr ähnlich.
Denn der Tokyo Tower wurde bewusst als Nachbildung erbaut und übertrifft das Pariser Original sogar bei der Gesamthöhe um knapp acht Meter. Beide Türme zählen zu den Sehenswürdigkeiten ihrer jeweiligen Städte und unterscheiden sich lediglich in einem Punkt schon auf den ersten Blick deutlich: Während der Eiffelturm grau ist, wurde der Toyko Tower in Japans Nationalfarben Rot und Weiß gestrichen.
Das Kapitol in Kuba
Reisende, die in der kubanischen Hauptstadt Havanna auf ein weißes Gebäude mit einer großen Kuppel und Säulengängen stoßen, können sich zu Recht an das bestens bekannte Kapitol in Washington D.C. erinnert fühlen.
Kuba hat das Gebäude jedoch nur teilweise von seinem großen Nachbarland kopiert, denn ursprünglich war auch die Architektur des Kapitols in den USA an ein berühmtes Gebäude angelehnt – den Petersdom in Rom.
Die Christus-Statue in Portugal
Wer in Almada – an der anderen Seite des Tejo in der Nähe von Lissabon – eine Christus-Statue entdeckt, hat sich keineswegs verlaufen. Ein Erzbischof von Lissabon holte sich im Jahr 1934 Inspiration beim Original in Rio de Janeiro – und so entstand nach zehn Jahren Bauzeit der 28 Meter hohe Cristo Rei.
Der brasilianische Cristo Redentor ist insgesamt nur zwei Meter höher, aber in Almada ist es vor allem der 75 Meter hohe Sockel, der die Größe der Statue ausmacht. Beide Figuren bieten jedenfalls Panoramablicke auf eine Metropole und sind als Wallfahrtsorte bekannt.
Die Freiheitsstatue in Norwegen
Sie ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Welt – die Freiheitsstatue im Hafen von New York. Das Monument auf Liberty Island wurde 1886 eingeweiht und war ein Geschenk von Frankreich, wo die Statue gebaut wurde, an die Vereinigten Staaten.
Das Kupfer, mit dem die amerikanische Lady belegt ist, soll aus einem Bergwerk in Norwegen stammen. So lässt es sich vermutlich auch erklären, warum Besucher des Visnes Mining Museums im kleinen norwegischen Ort Karmøy auf eine ebenso kleine Nachbildung der Freiheitsstatue treffen.
Schloss Neuschwanstein in China
Mit Schloss Neuschwanstein baute sich der bayerische Märchenkönig Ludwig II. seine Idealvorstellung einer Burg. Seit der Fertigstellung im Jahr 1869 inspirierte der Bau die Filmkonzerne, wurde als Kulisse genutzt und auch mehrfach nachgebaut.
Eines der Replikate wurde 2014 im chinesischen Dalian eröffnet – mit Türmchen, Giebeln, Zinnen und einem großen Vorteil. Denn „The Castle“ ist ein Hotel und ermöglicht es den Gästen, in den prunkvollen Räumlichkeiten zu übernachten.
Der Schiefe Turm in den USA
Außer einer Städtepartnerschaft haben die Kleinstadt Niles im US-Bundesstaat Illinois und Pisa in der Toskana noch eines gemeinsam – einen ziemlich schiefen Turm. Die italienische Ausgabe war damals als freistehender Glockenturm geplant, doch schon zehn Jahre nach der Grundsteinlegung im Jahr 1173 begann sich das Bauwerk aufgrund des lehmig-sandigen Bodens zu neigen.
Das amerikanische Pendant wurde 1934 fertiggestellt und es wird vermutet, dass es damals als Wassertank für ein Schwimmbecken diente. Die Städtepartnerschaft kam erst im Jahr 1991 zustande – vielleicht auch aufgrund der gemeinsamen Vorliebe für Bauten in Schräglage.
Der afrikanische Petersdom
Sowohl das Original als auch sein Nachbau zählen zu den größten Kirchenbauten der Welt. Den Petersdom suchen die meisten aber wohl im italienischen Rom und nicht in Yamoussoukro in Afrika. Fündig würden sie dort aber dennoch werden, denn im Staat Elfenbeinküste steht seit 1988 die Basilika Notre-Dame-de-la-Paix.
Der Nachbau ist zwar höher, länger und breiter als das große Vorbild in Rom, aber der Kirchenraum selbst ist kleiner und bietet nur Platz für etwa 18.000 Menschen. Der Petersdom fasst hingegen bis zu 20.000 Menschen – und seine Geschichte reicht zurück bis ins fünfte Jahrhundert.