Früh aufstehen lohnt sich auf Malta. Ganz besonders am 19. und 20. März dieses Jahres. Denn dann lässt sich in den Tempelanlagen von Mnajdra mit der Tag-und-Nacht-Gleiche ein faszinierendes kosmisches Schauspiel beobachten – auch Äquinoktium genannt.
Zweimal im Jahr – am kalendarischen Frühlings- und Herbstanfang – steht die Sonne genau senkrecht über dem Äquator. Dann sind Tag und Nacht gleich lang – und das wussten auch schon die Erbauer der Tempelanlagen von Mnajdra vor mehr als 5.000 Jahren.
Sie stimmten die Architektur exakt auf die Tag-und-Nacht-Gleiche ab. Dadurch erhellt das Licht der aufgehenden Sonne zweimal im Jahr auf scheinbar magische Weise den Tempel. Was an anderen Tagen wie eine Ruinenlandschaft archäologischer Funde wirkt, entpuppt sich dann als eindrucksvolle, genau geplante Kultstätte.
Geführte Touren zum Frühlingsbeginn am 19. und 20. März können vorab in allen Stätten und Museen der Denkmalschutzbehörde „Heritage Malta” um 30 Euro pro Person gebucht werden. Die Anzahl der Tickets ist allerdings streng limitiert. Die Teilnehmer sammeln sich frühmorgens um 05.30 Uhr am Besucherzentrum der archäologischen Stätte Hagar Qim und brechen anschließend zum Mnjadra-Tempel auf.
Der Tempelkomplex von Mnajdra liegt an der Südwestküste von Malta bei Qrendi. Das Ensemble besteht aus drei architektonisch ineinandergreifenden, mehr als 5.000 Jahre alten Tempeln, wobei nur das südlichste Bauwerk die spezielle astronomische Ausrichtung auf das Äquinoktium weist.
Die Fülle an prähistorischen Tempelanlagen in Malta ist überhaupt mehr als erstaunlich. Rund 30 von ihnen entstanden ab dem Jahr 3.800 vor Christus. Dies macht Malta in archäologischer Hinsicht einzigartig, denn kein anderes Land in Europa kann eine vergleichbare Dichte an Bauwerken aus dieser Zeit aufweisen.
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Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.