Bis zum Ende des letzten Jahres herrschte auf der Kanareninsel La Palma mehr als drei Monate lang eine Ausnahmesituation. Nun darf die Insel mit ihren Bewohnern wieder aufatmen, denn der Vulkanausbruch am Cumbre Vieja gilt offiziell als beendet – und Touristen werden wieder sehnsüchtig erwartet.
La Palma zählt rund 1.000 Kilometer an Wanderwegen und ist damit für Urlauber ein echtes Outdoor-Paradies. Durch den Vulkanausbruch am Cumbre Vieja und die Lavaströme, die sich ihren Weg ins Meer bahnten, sind zwar einige Strecken derzeit noch nicht begehbar, aber Wanderer finden im Norden und Nordosten weiterhin spektakuläre Touren.
Ein Wanderklassiker ist die Rundtour „Cubo de la Galga“ im Nordosten der Insel. Der neun bis zwölf Kilometer lange Weg führt durch einen Lorbeerwald, die kürzere Variante ist aufgrund der geringen Anstiege und der schattigen Wegstrecken auch für Familien geeignet.
Auf der Strecke von El Tablado nach Santo Domingo de Garafía – einem Abschnitt des Fernwanderweges GR 130 – mangelt es nicht an Abwechslung. Wer lieber kürzer und gemächlicher unterwegs ist, wählt die „Ruta de los Molinos“ – eine rund zweistündige Rundtour ab der Hauptstadt Santa Cruz de la Palma.
Bereits im Jahr 2012 wurde La Palma zum „Starlight Reserve“ ernannt. Ausschlaggebend dafür ist ein auf der Kanareninsel bestehendes Gesetz, das bereits 1988 verabschiedet wurde und mittels verschiedener Maßnahmen die Lichtverschmutzung minimiert. Dies hat zur Folge, dass die Insel optimale Voraussetzung bietet, um einen Blick in die Sterne zu werfen.
Insgesamt zählt La Palma 15 astronomische Aussichtspunkte. Vom dunkelsten Himmel und der geringsten Lichtverschmutzung profitieren Hobby-Astronomen aktuell im Norden der Insel an Aussichtspunkten wie dem „Mirador del Molino“ bei Barlovento, dem „Salto del Enamorado“ nördlich von Santa Cruz oder auch an verschiedenen Orten nahe Puntagorda.
La Palma nur rund 47 Kilometer lang und nie mehr als 29 Kilometer breit. Dafür sind die Höhenunterschiede immens. Der höchste Gipfel – der Roque de los Muchachos – erhebt sich auf stolze 2.400 Meter. Verschiedenste Vegetationsstufen und zahlreiche Mikroklimata machen die Insel landschaftlich besonders reizvoll. Tiefe Furchen, steile Abhänge, breite Schluchten und schmale Grate prägen beispielsweise die „Caldera de Taburiente“.
Das Gebiet im Zentrum der Insel ist seit 1954 als Nationalpark klassifiziert. Die Panoramastraße zum Roque de los Muchachos mit zahlreichen Aussichtspunkten in den Talkessel ist wieder geöffnet. Auch an weiteren Schönheiten mangelt es dem Eiland nicht – vom Lorbeerwald „Los Tilos“ über die Naturschwimmbecken von „Charco Azul“ und „La Fajana“ bis zu den Steilküsten und den malerischen Gofio-Mühlen im Nordwesten der Insel.
Die Unterwasserwelt La Palmas ist geprägt von der vulkanischen Vergangenheit. Die Insel ist umgeben von einem vielfältigen sowie in Teilen auch einzigartigen Ökosystem, das vielerorts unter Naturschutz steht. Tauchen ist auf La Palma das ganze Jahr über möglich. Angenehme Wassertemperaturen und die weite Sicht machen die grünste Insel der Kanaren zu einem beliebten Ziel für die Ausübung dieses Sports.
Tauchplätze reihen sich einmal um die ganze Insel. „Los Cancajos“, die „Cueva del Diablo“, „Puerto Espindola“ sowie auch „Charco Azúl-El Varadero“ sind nur einige Beispiele für Spots im Osten und Nordosten der Insel, an denen Tauchgänge auch weiterhin möglich sind. Auch auf Bootstouren kommt man der Unterwasserwelt ein Stück näher. Die Beobachtung von Walen und Delphinen ist das Ziel dieser Ausflüge. Außerdem sind Höhlen und Buchten beliebte Anlaufstellen.