Seychellen: Die kleine Hauptstadt Victoria hat viel zu bieten

An der Nord­ost­küste von Mahe liegt Vic­to­ria – die Haupt­stadt der Re­pu­blik der Sey­chel­len. Trotz der ro­man­tisch-ver­träum­ten Lage zwi­schen Meer und stei­len Berg­hän­gen und le­dig­lich zwei Dut­zend Stra­ßen und Gas­sen ist sie Mit­tel­punkt des öf­fent­li­chen Le­bens der In­sel­na­tion.

Park­häu­ser oder Leucht­re­kla­men gibt es hier nicht. Den­noch ist Vic­to­ria mit etwa 25.000 Ein­woh­nern die größte An­sied­lung und ein­zige Stadt der Sey­chel­len. Die Grün­dung geht auf fran­zö­si­sche Sied­ler im Jahr 1778 zu­rück. Den Na­men er­hielt die Stadt wie­derum von den Bri­ten, die da­mit ih­rer Kö­ni­gin hul­dig­ten. Der Sey­chel­len-Ex­perte Sey­Vil­las zeigt, was die kleine Haupt­stadt so al­les zu bie­ten hat:

Arul Mihu Navasakthi Vinayagar Tempel

Arul Mihu Na­vas­ak­thi Vin­a­ya­gar Temple © Sey­Vil­las

Be­su­cher aus al­ler Welt be­stau­nen und fo­to­gra­fie­ren am Arul Mihu Na­vas­ak­thi Vin­a­ya­gar Tem­pel be­son­ders das von Fi­gu­ren ge­schmückte Por­tal­dach. Seit 1992 be­ten rund 5.000 Hin­dus in dem knall­bun­ten Licht­fang an der Quincy Street –  ih­rem ein­zi­gen Tem­pel auf den Sey­chel­len.

Der Name des Hei­lig­tums lei­tet sich von Lord Vin­a­ya­gar – dem Hin­du­gott für Si­cher­heit und Wohl­stand – ab. Au­ßer­halb der Ze­re­mo­nien sind Gäste in der klei­nen Tem­pel­an­lage will­kom­men, wenn sie ihre Schuhe aus­zie­hen und am Ein­gang ab­stel­len.

Bel Air Cemetery

Bel Air Ce­me­tery © Sey­Vil­las

In ei­ner Art Tal­kes­sel mit ver­fal­le­nen Grab­stät­ten und Sar­ko­pha­gen ru­hen die ers­ten Bür­ger aus der Grün­der­zeit Vic­to­rias. Dar­un­ter be­fin­det sich laut Sage auch der „Riese von Bel Air“. Der Volks­mund er­zählt, dass er be­reits als Sech­zehn­jäh­ri­ger fast drei Me­ter groß war.

Ganz al­leine trug er Fi­scher­boote an Land und hob ei­nen Sack Reis mit nur ei­nem Fin­ger, heißt es. Seine Ru­he­stätte er­ken­nen die Be­su­cher an ei­nem dop­pelt so lan­gen Grab im er­höh­ten Teil des Fried­hofs. Der Bel Air Ce­me­tery ge­hört zu den na­tio­na­len Denk­mä­lern der Sey­chel­len.

Bicentennial Monument

Bi­cen­ten­nial Mo­nu­ment © Sey­Vil­las

Das Bi­cen­ten­nial Mo­nu­ment thront in­mit­ten des Free­dom Square – der Kreu­zung am öst­li­chen Ende der In­de­pen­dence Ave­nue. Die Skulp­tur aus wei­ßem Mau­er­werk be­steht aus drei Paar aus­ge­dehn­ten wei­ßen Flü­geln.

Der ita­lie­ni­sche Künst­ler Lo­renzo Ap­piani er­rich­tete das Denk­mal im Jahr 1978 es an­läss­lich des 200. Ge­burts­tags von Vic­to­ria. Die drei Flü­gel sym­bo­li­sie­ren die Her­kunft der Be­völ­ke­rung der Sey­chel­len und ste­hen da­mit für die Mi­schung von eth­ni­schen Grup­pen dreier Kon­ti­nente – Afrika, Eu­ropa und Asien.

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Clock Tower

Clock Tower (c) Sey­Vil­las

Mit­ten auf der Kreu­zung der In­de­pen­dence Ave­nue und der Al­bert Street steht der Clock Tower – auf Kreol „Lor­loz“ ge­nannt. Das heu­tige Wahr­zei­chen der In­sel­haupt­stadt be­fin­det sich hier schon seit 1903, als es zu Eh­ren der Queen er­rich­tet wurde.

Fälsch­li­cher­weise be­zeich­nen ihn Rei­sende oft als „Little Big Ben“. Der Clock Tower ori­en­tiert sich aber ei­gent­lich am Uh­ren­turm, der in Lon­don an der Kreu­zung der Vic­to­ria Street und der Vaux­hall Bridge Road steht. Al­ler­dings gibt es eine Be­son­der­heit, denn er schlägt stünd­lich gleich zwei­mal.

Cathedral of Our Lady of Immaculate Conception

Ca­the­dral of Our Lady of Im­ma­cu­late Con­cep­tion © Sey­Vil­las

Die größte ka­tho­li­sche Kir­che der Sey­chel­len steht et­was er­höht am Rande der Stadt. Nach ih­rer Fer­tig­stel­lung im Jahr 1892 ga­ben ihr die Gläu­bi­gen von Vic­to­ria den Na­men „Ka­the­drale der Emp­fäng­nis“ – Ca­the­dral of Our Lady of Im­ma­cu­late Con­cep­tion.

Mitte der 1990er-Jahre re­no­vierte der von den Sey­chel­len stam­mende Ar­chi­tekt Gil­bert Frichot die Kir­che. Gleich da­ne­ben steht das 1934 er­baute, zwei­ge­schos­sige Pries­ter­wohn­haus La Do­mus. Es be­steht aus Gra­nit­stein und gilt als ei­nes der be­ein­dru­ckends­ten Bau­werke der Sey­chel­len.

Kenwyn House

Ken­wyn House © Sey­Vil­las

Das 1855 er­baute Ken­wyn House ge­hört nach der stil­ge­treuen Re­no­vie­rung si­cher zu den schöns­ten Bau­wer­ken der fran­zö­si­schen Ko­lo­ni­al­ar­chi­tek­tur auf den Sey­chel­len. Der Gar­ten mit vie­len Pal­men und ei­nem Brun­nen spie­gelt den ele­gan­ten Stil wi­der.

Im In­ne­ren gibt es ein ex­klu­si­ves Sou­ve­nir­ge­schäft, das edle Mit­bring­sel wie süd­afri­ka­ni­schen Schmuck an­bie­tet. In der da­zu­ge­hö­ri­gen Ga­le­rie fin­den im­mer wie­der Kunst­aus­stel­lun­gen von Ma­lern der Sey­chel­len statt. Der Ein­tritt in das Ken­wyn House ist frei.

Moschee von Victoria

Mo­schee von Vic­to­ria © Sey­Vil­las

In­ner­halb der vie­len Glau­bens­rich­tun­gen, die auf Mahé har­mo­nisch ne­ben­ein­an­der exis­tie­ren, fin­det sich auch ein klei­ner An­teil an mus­li­mi­scher Be­völ­ke­rung. Die ver­gol­dete Kup­pel der klei­nen Mo­schee in Vic­to­ria leuch­tet schon von Wei­tem aus dem um­ge­ben­den Grün. Sie liegt süd­lich vom Stadt­zen­trum und ist leicht zu Fuß er­reich­bar.

National Cultural Centre

Na­tio­nal Cul­tu­ral Centre © Sey­Vil­las

Im Na­tio­nal Cul­tu­ral Centre der Sey­chel­len bie­tet sich die Ge­le­gen­heit, mehr über die Ge­schichte und die Ent­wick­lung von Vic­to­ria zu er­fah­ren. Wer prä­his­to­ri­sche Land­kar­ten, eins­tige Feu­er­waf­fen und wei­tere Ge­brauchs­ge­gen­stände er­kun­den möchte, ist im mo­der­nen Ge­bäude der Na­tio­nal­bi­blio­thek ge­nau rich­tig.

National Botanical Gardens

Na­tio­nal Bo­ta­ni­cal Gar­dens © Sey­Vil­las

Die Na­tio­nal Bo­ta­ni­cal Gar­dens – das grüne Ju­wel im Sü­den der Stadt – ver­schafft ei­nen Über­blick über die pracht­volle Flora der Sey­chel­len. Hier wach­sen rund 500 Pflan­zen – dar­un­ter al­lein knapp 40 Pal­men­ar­ten.

High­lights sind Brotfrucht‑, Pa­paya- und Mus­kat­bäume, In­di­sche Ta­ma­rin­den und der Ka­no­nen­ku­gel-Baum. Viele exo­ti­sche Nutz- und Zier­pflan­zen ge­hö­ren ebenso zu den po­ten­zi­el­len Fo­to­ob­jek­ten wie die be­rühmte Coco de Mer-Palme. Der Or­chi­deen­gar­ten um­fasst rund 150 Ar­ten.

National Library Building

Na­tio­nal Bo­ta­ni­cal Gar­dens © Sey­Vil­las

Ein mo­der­ner Stahl- und Glas­bau an der Ecke der Fran­cis Ra­chel Street zur 4th June Ave­nue be­her­bergt eine um­fang­rei­che Bi­blio­thek. Wer möchte, ver­tieft sich in in­ter­es­sante The­men wie die Ge­schichte, Geo­gra­fie oder Li­te­ra­tur der Sey­chel­len. Das seit 1995 vor­han­dene Ar­chiv des Na­tio­nal Li­brary Buil­ding ist öf­fent­lich zu­gäng­lich – und der Ein­tritt ist kos­ten­los.

Seychelles Natural History Museum

Sey­chel­les Na­tu­ral History Mu­seum © Sey­Vil­las

In der In­de­pen­dence Ave­nue be­fin­det sich ein klei­nes Mu­seum für ge­schicht­lich In­ter­es­sierte. Das pro­mi­nen­teste Aus­stel­lungs­stück ist der „Stein der In­be­sitz­nahme“. Er sym­bo­li­sierte im Jahr 1756 die Über­nahme der Sey­chel­len durch das fran­zö­si­sche Kö­nigs­haus. Au­ßer­dem fin­det sich un­ter den zahl­rei­chen in­ter­es­san­ten Ex­po­na­ten des Sey­chel­les Na­tu­ral History Mu­seum ein 180 Mil­lio­nen Jahre al­ter Gra­nit­stein.

St. Paul’s Cathedral

St. Pauls Ca­the­dral © Sey­Vil­las

Die St. Pauls Ca­the­dral an der Re­vo­lu­tion Ave­nue ist die äl­teste und größte an­gli­ka­ni­sche Ka­the­drale der Sey­chel­len und gilt in­zwi­schen als ei­nes der Wahr­zei­chen des Ar­chi­pels. 1859 weihte der erste an­gli­ka­ni­sche Bi­schof von Mau­ri­tius die Ka­the­drale. 1920 bil­de­ten die Sey­chel­len mit Mau­ri­tius eine ei­gene Diö­zese. Der zweite Bi­schofs­sitz liegt seit­dem in St. Paul. 800 Gläu­bige fasst die Ka­the­drale seit der Re­no­vie­rung An­fang des 21. Jahr­hun­derts.

Sir Selwyn Selwyn Clarke Market

Sir Sel­wyn Sel­wyn Clarke Mar­ket © Sey­Vil­las

Sei­nen Na­men ver­dankt der 1840 er­baute Sir Sel­wyn Sel­wyn Clarke Mar­ket ei­nem fran­zö­si­schen Gou­ver­neur. Er er­rich­tete die Stände und stellte sie den Bau­ern und Fi­schern zur Ver­fü­gung, da­mit sie ihre Pro­dukte in der Haupt­stadt ver­kau­fen konn­ten.

Be­reits in den frü­hen Mor­gen­stun­den tum­meln sich hier die Be­su­cher. Die bunte Viel­falt der feil­ge­bo­te­nen Wa­ren reicht von Fisch, Ge­wür­zen, Ge­müse und Obst bis zu hand­werk­li­chen Ar­bei­ten. Chi­lis, Stern­anis, Ta­ma­rin­den, Zimt- und Va­nil­le­stan­gen ver­brei­ten ihre Aro­men, Li­mo­nen, Ba­na­nen und Pa­pa­yas bie­ten tolle Fo­to­mo­tive.

www.SeyVillas.com

Autorin: Elisabeth Kapral

Als Ju­ris­tin hat Eli­sa­beth ge­lernt, ex­akt zu for­mu­lie­ren. Das kommt ihr jetzt zu­gute, wenn sie für travel4news schreibt. Wor­über sie schreibt, weiß sie da­bei ganz ge­nau, denn sie hat be­reits 108 der 193 in der UNO ver­tre­te­nen Län­der be­sucht – und viele von ih­nen auch mehr­fach.