Im Winter ist der Weissensee in Kärnten ein zauberhafter Ort, an dem Eiskristalle in der Sonne tanzen und der Schnee die Landschaft in ein Winterwunderland verwandelt. Ein Ort, der mit seiner unberührten Natur und Stille magisch anzieht – beim Eislaufen, bei Winterwanderungen oder bei Schlittenfahrten.
Naturwunder Weissensee
Wenn die Sonne im Schnee glitzert, die umliegenden Berge in einen weißen Mantel gehüllt sind und der Weissensee in dieser Winterlandschaft zugefroren vor einem liegt, kann man sein Glück kaum fassen. Es ist aber auch ein besonderes Naturschauspiel, das der See bietet. Bis zu 40 Zentimeter dick wird die Eisschicht, die ihn im Winter überzieht.
Jedes Jahr gegen Ende November beginnt sich auf dem kleinen Westteil des Sees eine dünne Eisschicht zu bilden. Spätestens ab Mitte Dezember ist der See zugefroren und bis Mitte März können sich hier Groß und Klein mit sanftem Wintersport die Zeit vertreiben. Ob mit Schlittschuhen, auf dem Fatbike oder nur zu Fuß: Es gibt wenig Schöneres als einen Wintertag auf dem Weissensee zwischen den Gailtaler Alpen.
Insgesamt warten 25 Kilometer an Eislaufrundbahnen, eine 400 Meter-Eisschnelllaufbahn sowie Eisstockbahnen und Eishockey-Plätze auf due Wintersportler. Auf der 6,5 Quadratkilometer großen Eisfläche ist aber auch mehr als genügend Platz für Spaziergänger.
Sanfter Wintersport für alle
Der Weissensee ist Europas größte präparierte Natureislauffläche. Kein Wunder also, dass dieser See ein beliebter Ort für Sportler aus der ganzen Welt ist. Eislaufen gehört hier zur Tradition. Anfänger steigen dank der zwei Eislaufschulen im Ort sanft in den Sport ein, Profis freuen sich jedes Jahr auf sportliche Ereignisse wie die alternative holländische Elf-Städte-Tour.
Zwei Wochen lang werden dabei Ende Jänner täglich Distanzen von 50 bis 200 Kilometern zurückgelegt. Der aktuelle Weltrekord über 200 Kilometer auf Natureis wurde übrigens im Jahr 2000 auf dem Weissensee aufgestellt – mit fünf Stunden und elf Minuten.
Beliebt ist auch das Eisstockschießen. Dieser Wintersport lässt sich gemeinsam mit der ganzen Familie wunderbar auf dem zugefrorenen See betreiben. Vorher wird eine Runde Schlittschuh gelaufen oder Eishockey mit den Freunden gespielt. Die Ausrüstung kann man einfach vor Ort ausleihen.
Für eifrige Wintersportler gibt es die „Weissensee PremiumCard”. Für Übernachtungsgäste in Partnerbetrieben ist sie inklusive. Das bedeutet: Eis und Loipe, Naturparkbus und Bahnhofsshuttle können kostenlos genutzt werden. Im Zeitraum vom 8. bis 22. Jänner 2022 ist auch die Nutzung des Skilifts umsonst. Die PremiumCARD gibt es für Tagesgäste auch zu kaufen.
Eistauchen und Eisfischen
Ab ins kühle Nass heißt es im Winter für Eistaucher am Weissensee. Unter dem dicken Eis ist das Wasser glasklar und die Taucher erfreuen sich an Sichtweiten von bis zu 30 Metern. Bricht sich die Sonne im Eis, wird der Tauchgang zudem von faszinierenden Lichteffekten begleitet. Zwei Tauchschulen am Weissensee stehen für dieses unvergessliche Erlebnis bereit.
Wer doch lieber oberhalb des Eises bleibt, findet vielleicht beim Eisfischen sein Glück. Von 1. bis 8. März 2022 können Sport- und Hobbyfischer den Weissensee erkunden und sich an einem ruhigen Ort dem Fischen widmen. Die Eislöcher müssen eigenhändig gebohrt und gekennzeichnet werden. Dann heißt es nur noch Geduld haben, bis der Fisch anbeißt.
Zeit für Romantik
Der Schnee knirscht unter den Schuhen, von den Baumwipfeln rieseln leise die zarten Flocken: Wer es im Winterurlaub lieber ruhiger angeht, wandert einfach entlang der vielen Wege am Weissensee. Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten sorgen für köstliche Pausen zwischendurch.
Eine heiße Suppe später, geht es gestärkt zurück. Romantisch wird es mit einer Pferdeschlittentour durch das Winterwunderland. Wenn die Mähne der Pferde im Wind weht, die Kufen durch den Schnee sausen und man es sich im kuscheligen Schlitten bequem gemacht hat, ist das Winterglück perfekt.
Glück am Sternenhimmel
Über 2.000 Sterne können bei Nacht am Himmel über dem Weissensee bestaunt werden. Für viele Städter kaum vorstellbar, sind die Sterne in dicht bewohnten Gebieten doch kaum wahrnehmbar zwischen all den künstlichen Lichtquellen. Wenn sich am Weissensee der Blick nach oben richtet, der Mond die Winterlandschaft erhellt und die Sterne leuchten, wirkt der Himmel über den Gailtaler Alpen hingegen ringsum wie eine strahlende Kuppel.
Ein Highlight am Weissensee ist die Neu- und Vollmondwanderung. Gemeinsam mit Naturpark-Rangern geht es durch die unberührte Natur. Immer mit behutsamen Blick auf Flora und Fauna, führt die gemeinsame Wanderung durch den Wald, bis an einer Lichtung der Mond seine volle Wirkung entfaltet. „Sternlan schauen“ am Weissensee ist ein unvergessliches Erlebnis.
Ein Herz für Kinder
Strahlende Kinderaugen sind der schönste Lohn. Daher hat sich der Weissensee ganz den kleinen Wintersportlern verschrieben und bietet Familien eine große Bandbreite an Winteraktivitäten. Kurze Wege machen es dabei leicht, spontan vor Ort und je nach Wetterlage zu planen.
Von 8. bis 22. Jänner 2020 gilt an diesem zauberhaften Ort zudem „Weissensee alps only for kids“. Während die Eltern ihre Zeit zu zweit genießen, werden die Kids zu den Skifahrern von morgen ausgebildet. In sechs Tagen lernen sie spielerisch das Skifahren, erleben ihren ersten kindgerechten Après Ski und fahren nachmittags mit ihren neuen Freunden noch ein wenig Schlittschuh. Glücksmomente, die für immer im Herzen bleiben.
Kulinarische Winterträume am See
Was wäre ein Wintertraum ohne köstliche Speisen? Aushängeschild unter den großartigen Restaurants am Weissensee ist Spitzenkoch Hannes Müller. Ganze vier Gault-Millau-Hauben hat er für sein Genießerhotel Die Forelle erkocht.
In absoluter Winteridylle bietet der ehemalige Eisschnellläufer nicht nur Großartiges für den Magen, sondern auch jede Menge Tipps rund um den Weissensee. Oder wie wäre es mit einem Urlaub in Österreichs erstem rein vegetarischen Genusshotel? Das Strandhotel am Weissensee lockt mit einer vegetarisch-veganen Küche auf hohem Niveau.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.