Canal du Midi: Mit dem Hausboot durch das Weltkulturerbe

Der Ca­nal du Midi im Sü­den Frank­reichs ge­hört zu den schöns­ten eu­ro­päi­schen Zie­len für ei­nen Ur­laub mit dem Haus­boot. Dank der Kom­bi­na­tion aus Wein­ber­gen, Schlös­sern und mit­tel­al­ter­li­chen Städ­ten ist er eine Traum­route für Kul­tur- und Na­tur­in­ter­es­sierte, aber auch für ku­li­na­ri­sche Rei­sen.

Im 17. Jahr­hun­dert als Ver­bin­dung zwi­schen dem Mit­tel­meer und dem At­lan­tik er­baut, gilt der fa­cet­ten­rei­che Ka­nal als ei­nes der be­mer­kens­wer­tes­ten Bau­werke der da­ma­li­gen Zeit. Das ar­chi­tek­to­ni­sche Meis­ter­werk von Pierre-Paul Ri­quet wurde am 8. De­zem­ber 1996 von der UNESCO zum Welt­kul­tur­erbe er­klärt.

Ca­nal du Midi (c) Le Boat /​ Hol­ger Leue

Der Ti­tel wür­digt ne­ben der his­to­ri­schen und tech­no­lo­gi­schen Be­deu­tung auch die präch­tige Ar­chi­tek­tur von Aquä­duk­ten, Brü­cken und Schleu­sen und die vom Men­schen ge­schaf­fene Land­schaft. Das fas­zi­nie­rende Ge­samt­kunst­werk zieht je­des Jahr Tau­sende Be­su­cher in sei­nen Bann.

Le Boat – der größte An­bie­ter für füh­rer­schein­freien Boots­ur­laub – be­treibt ent­lang des „Ca­nal Royal”, wie der Ca­nal du Midi un­ter Lud­wig XIV. hieß, vier Ba­sen mit ins­ge­samt knapp 170 Boo­ten. Er ist da­mit das wich­tigste Re­vier des eta­blier­ten Un­ter­neh­mens.

Canal du Midi
Schleuse am Ca­nal du Midi (c) Le Boat /​ Hol­ger Leue

Was vor mehr als 300 Jah­ren den Weg für die in­dus­tri­elle Re­vo­lu­tion eb­nete, ist heute ein Pa­ra­dies für Frei­zeit­ka­pi­täne. Ent­lang der 240 Ki­lo­me­ter lan­gen Stre­cke von Tou­louse über die Wein­re­gion Langue­doc bis zu den Sand­strän­den des Mit­tel­meers pas­sie­ren die Haus­boot-Ur­lau­ber be­ein­dru­ckende Bau­werke, die zum Teil bis heute un­ver­än­dert sind.

Der wohl er­eig­nis­reichste Ab­schnitt liegt zwi­schen Homps und Port Cas­sa­fiè­res. Die Stre­cke führt zu den tech­ni­schen Wun­der­wer­ken des Ka­nals, wie dem 160 Me­ter lan­gen Mal­pas-Tun­nel durch den Hü­gel von En­sé­rune. In der sechs­stu­fi­gen Schleu­sen­treppe bei Fon­sé­ran­nes gilt es, mit dem Haus­boot ei­nen Hö­hen­un­ter­schied von 13,60 Me­ter zu über­win­den.

Canal du Midi
Ca­nal du Midi /​ Frank­reich (c) Le Boat /​ Hol­ger Leue

Eben­falls eine Meis­ter­leis­tung ih­rer Zeit ist die Brü­cke von Bé­ziers, die den Ka­nal di­rekt über den Fluss Orb lei­tet. Auf dem west­li­chen Ab­schnitt des Ca­nal du Midi kön­nen die Haus­boot-Crews ru­hige Land­schaf­ten ge­nie­ßen, be­vor sie in Tou­louse mit sei­ner be­rühm­ten rosa Ar­chi­tek­tur fest­ma­chen.

Auf der Fahrt von Cas­tel­nau­dary nach Trè­bes baut sich nach char­man­ten Ka­nal­dör­fern die über­wäl­ti­gende his­to­ri­sche Fes­tungs­stadt Car­cas­sonne auf. Fa­mi­lien mit Kin­dern emp­fiehlt sich die Route von Trè­bes bis Homps, wo mit dem Ca­vayère-See und dem an­gren­zen­den Fluss Aude ein Was­ser­sport-Pa­ra­dies war­tet. Die Haus­boot-Sai­son 2022 am Ca­nal du Midi be­ginnt am 27. März und en­det am 31. Ok­to­ber.

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