Von der Errichtung des ersten Gebäudes mit einem Aufzug in Florida bis zur Eröffnung des ersten Hotels in Form einer Gitarre vergingen mehr als 100 Jahre. Grund genug, um einen Blick auf eine Auswahl der imposantesten und interessantesten im „Sunshine State“ im zu werfen.
Don Cesar: Pinker Palast mit tragischer Geschichte
Das Don Cesar in St. Petersburg an der Golfküste ist in Florida deutlich bekannter unter seinem Spitznamen „The Pink Palace“. So unwirklich das farbenfrohe Gebäude in der heutigen Zeit wirkt, so bewegend ist die Geschichte hinter seiner Erbauung. Denn der feine, weiße Puderzuckerstrand inspirierte einst Thomas Rowe, hier seiner verlorenen Liebe mit einem Hotelpalast am Strand ein Denkmal zu setzen.
Er hatte zuvor in London die spanische Opernsängerin Lucinda kennengelernt und sich unsterblich verliebt. Die beiden trafen einander jede Nacht an einem Brunnen. Als die Familie der Angebeteten von dem Verhältnis erfuhr, musste sie zurück nach Hause. Rowes Briefe an sie kamen nie an.
Nur die letzte Nachricht von Lucinda erreichte ihn, als sie bereits im Sterben lag: „Das Leben ist unendlich. Wir treffen uns wieder am Brunnen. Aber nicht in diesem Leben.“ Rowe wurde schwer krank. Sein Arzt empfahl ihm das Klima an der Westküste Floridas, wo er schließlich das Monument seiner verlorenen Liebe errichten ließ.
Obwohl drei Mal so teuer wie geplant, wurde der „Pink Palace“ ein kommerzieller und gesellschaftlicher Erfolg. Nur Rowe wurde nie wieder ganz gesund. Er starb 1940 nach einer Herzattacke vor der Nachbildung des Londoner Liebesbrunnens in der Lobby des Hotels.
Hard Rock: Ein Hotel wie eine Gitarre
Wenn das Attribut „einzigartig“ jemals auf ein Hotel passte, dann auf dieses: Das Seminole Hard Rock Hotel & Casino Hollywood in der Region Greater Fort Lauderdale ist ein Hotel in Form einer gigantischen Gitarre. Insgesamt verfügt der Komplex über mehr als 1.200 Zimmer – darunter auch Überwasser-Bungalows an einer Lagune mit einem künstlich angelegten Sandstrand.
Das Hotel befindet sich im Besitz des Seminole Tribe of Florida und liegt auch auf indianischem Stammesgebiet. Nach dem Umbau hat sich der Casino-Bereich in seiner Fläche fast verdoppelt und bietet nun mehr als 3.000 Spielautomaten und rund 200 Spieltische.
Zu den Annehmlichkeiten zählen eine neu erbaute Entertainment-Location mit Platz für bis zu 7.000 Personen, trendige Restaurants und Bars, ein 3.900 Quadratmeter großes Spa, ein Fitnesscenter, Shoppingmöglichkeiten und ein Nightclub. Auch bei Dunkelheit ist das Hotel eine Attraktion, wenn sechs Lichtstrahlen als Saiten des imaginären Gitarrenhalses bis zu sechs Kilometer in den Himmel ragen.
The Blanche: Floridas erster Aufzug
Das The Blanche ist nicht auf Grund seiner Form einzigartig, denn diese ist eher klassisch-luxuriös. Doch genau hier – in Lake City im Norden von Florida – erhielt der „Sunshine State” im Jahr 1902 mit der Errichtung des dreistöckigem Hotels seinen ersten Aufzug. Das Haus prägte somit die Geschichte der Region von Columbia County entscheidend mit.
Erbaut vom angesehenen lokalen Architekten Frank Pierce Milburn, der zu dieser Zeit das größte Architekturbüro im Süden leitete, wurde das Hotel sofort zu einem glamourösen und beliebten Anlaufpunkt in Florida. Das Haus zog dabei auch so bekannte Persönlichkeiten wie Johnny Cash und Al Capone an, die damals zu den Stammgästen gehörten.
The Biltmore: Das Einschussloch in Al Capones Suite
Im Südwesten von Miami, im Bezirk Coral Gables, steht das The Biltmore Miami mit seinem alles überragenden, 16 Etagen hohen Turm mit Kupferverkleidung – einer Kopie des Giraldaturms der Kathedrale von Sevilla. Das Hotel wurde 1996 als „Nationales Historisches Gebäude” ausgezeichnet – einem besonderen Titel, der nur gut 2.500 Gebäuden in den USA verliehen wurde.
Die „Everglades Suite” im 13. Stockwerk ist aufgrund der handgemalten Deckenfresken mit Szenen aus den tropischen Feuchtgebieten Floridas legendär, aber auch für einen ihrer Stammgäste berühmt: Der Gangster Al Capone betrieb während der Prohibition in dieser Suite eine illegale Kneipe.
Davon zeugen noch heute ein privater Aufzug sowie eine Geheimtreppe. Einschusslöcher in Kamin und Wänden sind weitere Beweise. Vom Balkon blickt man auf eine weitere Berühmtheit des Hauses: Der 2,3 Milllionen Liter fassende Pool war nach seiner Errichtung der größte der USA – und hier war auch der berühmte Johnny Weissmüller einst als „Swimming Instructor“ tätig, bevor er in Hollywood durchstartete.