Katalonien bietet auch außerhalb der Metropole Barcelona die Möglichkeit, Geschichte, Architektur und Kultur mit Shopping zu verknüpfen: Die Provinz-Hauptstädte Girona, Tarragona und Lleida sowie das beschauliche Städtchen Canet de Mar lassen die Herzen der Einkaufsbegeisterten höher schlagen.
Barcelona: Einkaufserlebnis in der Metropole
In kaum einer anderen Metropole Europas lassen sich Sightseeing und Einkaufsspaß so gut verbinden wie in Barcelona. Allein entlang der fünf Kilometer langen „Barcelona Shopping Mile” – einer Einkaufsmeile, die zwischen dem Hafen und dem oberen Teil der Stadt verläuft – sind mehr als 200 Geschäfte angesiedelt.
Vom Maremagnum – einem Einkaufszentrum am Ende der Rambla del Mar direkt am Alten Hafen – verläuft die Shoppingmeile an der weltberühmten Rambla mit ihren kleinen Straßenständen, Cafés und dem Mercat de Boquería entlang bis zur Plaça Catalunya.
Auf knapp zwei Kilometern schließt sich mit der Passeig de Gràcia eine der bekanntesten Einkaufsstraßen der Stadt an. Hier finden sich vor allem hochwertige Konsumgüter, Kleidung, Möbel und Antiquitäten. Besucher, die vom Einkaufen bis dahin noch nicht genug bekommen haben, können sich zudem im westlich gelegenen Business-Viertel entlang der Avinguda Diagonal an Mode- und Schuhgeschäften erfreuen.
Girona: Flanieren in der Vier-Flüsse-Stadt
Girona ist die kleinste der vier katalanischen Provinzhauptstädte und wird aufgrund ihrer Lage auch „Vier-Flüsse-Stadt“ genannt, da hier im Ter-Tal die Flüsse Onyar, Ter, Güell und Galligants zusammenfließen. Malerisch im Hinterland der Costa Brava gelegen, beeindruckt Girona vor allem mit mittelalterlichen Bauwerken und römischen, maurischen und jüdischen Einflüssen.
Über die Steinbrücke „Pont de Pedra“ oder die rote Stahlbrücke „Pont de les Peixateries Velles“, die von Gustave Eiffel geschaffen wurde, ist die von der Moderne fast völlig verschonte Altstadt mit den modernen Vierteln verbunden. Als viel gewählte Fotomotive bieten sie eine malerische Aussicht auf den Fluss Onyar, die bunten Häuserfassaden und die beeindruckende Kathedrale „Santa María“.
Die bei der Steinbrücke einsetzende Rambla de la Libertad verläuft parallel zum Fluss und gilt als wichtigste Einkaufsstraße der Altstadt. Schon seit dem 13. Jahrhundert diente sie als zentraler Marktplatz und Ort der Zusammenkunft und ist auch heute noch Mittelpunkt des städtischen Lebens mit gemütlichen Cafés, einer Vielzahl an Geschäften, kleinen Boutiquen und Arkaden zu beiden Seiten.
Tarragona: Shoppen im Rom der iberischen Halbinsel
Die Hauptstadt der südlichsten Provinz Kataloniens hebt sich deutlich von den modernen Urlaubsorten an der Costa Daurada ab. Die bewegte Vergangenheit von Tarragona, das vor 2.000 Jahren als das „Rom der iberischen Halbinsel” galt, ist dabei noch heute allgegenwärtig.
Tarragona gehört zu den Städten mit der größten Dichte an römischen Fundstätten, sodass Teile der ehemaligen Metropole auch auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes stehen. Neben einer Vielzahl geschichtsträchtiger Monumente wie dem Amphitheater, dem Prätorium oder dem römischen Zirkus locken zudem die einmalige Lage am Mittelmeer, eine köstliche Küche und zahlreiche volkstümliche Feste und Traditionen.
Auch Shopping kommt hier nicht zu kurz, denn von der zentral gelegenen Plaça de la Imperial Tarraco – dem Hauptverkehrsknoten der Provinzhauptstadt – sind die Haupteinkaufsstraßen Tarragonas bequem erreichbar. Eine der bedeutendsten Promenaden ist dabei die Rambla Nova. Die Flaniermeile ist über 150 Jahre alt und hat die größte Konzentration an modernen Geschäften der Stadt – eingebettet in ein Viertel lebendiger Geschichte.
Shoppingbegeisterte finden hier von internationaler Mode über lokales Kunsthandwerk bis zu Juwelieren und traditionellen Geschäften alles, was das Herz begehrt. Besucher, die nach einem ausgiebigen Einkaufsbummel Ruhe suchen, können sich in einem der zahlreichen Straßencafés in der Altstadt eine Pause einlegen oder vom Balkon des Mittelmeeres am Ende der Rambla – einem Aussichtspunkt mit Blick über den Hafen, den Strand und das Amphitheater – die Seele baumeln lassen.
Lleída: Einkaufserlebnis vor der alten Domkirche
In stiller Anmut thront Lleida südlich der Pyrenäen über dem Fluss Segre, der die Altstadt im Nordwesten von den neueren Stadtvierteln trennt. Dieser privilegierte Standort im fruchtbaren Obst- und Gemüseland zog bereits im fünften Jahrhundert vor Christus die iberischen Ilergeten an, die den Grundstein der Stadt legten.
Zentrum und Wahrzeichen Lleídas ist bis heute der Burgberg mit der Kathedrale Seu Vella. Der Bau der Kathedrale wurde 1203 im Stil der Romanik begonnen und 300 Jahre später mit Elementen der Gotik vollendet. Nur wenige Meter von der einstigen Domkirche entfernt können die Besucher die Ruinen der ehemaligen Stadtmauer sowie Überreste einer maurischen Festung aus dem 9. Jahrhundert bewundern.
Die Fußgängerbrücke Passarel la del Liceu Escolar führt zur Altstadt. Von ihr bietet sich einer der schönsten Blicke auf das Zentrum. Parallel zur breiten Uferstraße Avinguda de Madrid verläuft auf 2,5 Kilometern die Carrer Major – eine der längsten Einkaufsstraßen Europas. Sie ebnet sich ihren Weg durch die Altstadt Lleidas und ist von kleinen Boutiquen, Designerläden und Marktständen gesäumt.
Die geschäftige Straße geht in nordöstlicher Richtung vorbei an der Touristeninformation zum zentralen Platz Plaça de Sant Joan und lädt die Besucher zum Flanieren ein. Besucher, die danach noch nicht genug haben, können einen Abstecher zur Einkaufsstraße Sant Antoni machen. Auf dem Weg zwischen den Einkaufsmeilen lässt sich ein Blick auf die neue Kathedrale – La Seu Nova – erhaschen.
Canet de Mar: Bummel abseits des Touristenrummels
Nur 40 Kilometer nördlich von Barcelona kann eine Auszeit ganz anders aussehen, denn das Städtchen Canet de Mar hat sich seinen Charme und sein mediterranes Flair bis heute bewahrt und bietet neben Bademöglichkeiten und gastronomischen Highlights auch die beste Gelegenheit für Shopping fernab vom Touristenrummel.
Neben dem Wochenmarkt mit Lebensmitteln von Brot bis Milch, Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch, Wein und Gewürzen sind es vor allem Handwerker und Künstler, die in Canet de Mar ihre Produkte zur Schau stellen.
Neben der Schönheit des kleinen Ortes selbst, der im Ortskern eine Kirche aus dem 16. Jahrhundert beheimatet, den schmalen Gassen, historischen Häusern und dem schönen Strand lockt der katalanische Urlaubsort Canet de Mar an der Costa Brava auch mit seinen Kunstmärkten zahlreiche Besucher an.
Autorin: Elisabeth Kapral
Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für travel4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat bereits 108 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – und viele von ihnen auch mehrfach.