Finnland Design

Von Iittala bis Marimekko: So feiert Finnland sein Design

Von Mö­beln über Ho­tels bis zur Klei­dung: De­sign ist in Finn­land naht­los in den All­tag in­te­griert. Die Fin­nen trin­ken aus Glä­sern von Iit­tala, sit­zen auf Ho­ckern von Ar­tek und tra­gen Klei­dung von Ma­rimekko. So sind diese iko­ni­schen De­si­gner und Her­stel­ler zu ei­nem Teil der mo­der­nen Iden­ti­tät des Lan­des und sei­nes kul­tu­rel­len Er­bes ge­wor­den.

Als Land vol­ler span­nen­der Kon­traste hat Finn­land ei­nen un­ver­wech­sel­ba­ren De­sign­stil ent­wi­ckelt, der stark von der Na­tur, Schnee, Eis, Wäl­der, Seen und lauen Som­mer­näch­ten in­spi­riert ist. Dar­über hin­aus ist Hel­sinki eine „UNESCO-Stadt des De­signs” und die ein­zige Stadt der Welt, die ei­nen Chief De­sign Of­fi­cer er­nannt hat.

Finnland Design
Glas-Pro­duk­tion bei Iit­tala (c) Vi­sit Hame La­keland

In die­sem Jahr fei­ert die fin­ni­sche Kult­marke Iit­tala ihr 140-jäh­ri­ges Be­stehen als Pio­nier des pro­gres­si­ven nor­di­schen De­signs, der sich aus ei­ner klei­nen Glas­werk­statt in ei­nem ab­ge­le­ge­nen Dorf ent­wi­ckelt hat. Zum Ju­bi­läum brachte Iit­tala eine ganz be­son­dere Re­cy­cled-Glass-Kol­lek­tion auf den Markt, in der zum ers­ten Mal Stü­cke von Al­var Aalto, Oiva Toikka und Jas­per Mor­ri­son voll­stän­dig aus Alt­glas her­ge­stellt wur­den.

Au­ßer­dem gibt es eine Ju­bi­lä­ums­kol­lek­tion mit neuen For­men und Far­ben – dar­un­ter ein wun­der­schö­ner Ame­thyst, der je nach Licht­ein­fall sei­nen Farb­ton än­dert, so­wie eine Kartta-Se­rie mit skulp­tu­ra­len Kunst­wer­ken, die in Zu­sam­men­ar­beit mit dem in New York le­ben­den fin­ni­schen Künst­ler Santtu Mus­to­nen ent­stan­den sind.

Hel­sinki (c) Ta­pio Haaja via un­s­plash

Die Aus­stel­lung „In­ti­macy” im De­sign Mu­seum in Hel­sinki zeigt der­zeit Be­klei­dungs- und Ac­ces­soire-De­sign aus Finn­land und er­forscht die enge Be­zie­hung zwi­schen dem Kör­per und der Klei­dung, die wir tra­gen. Da­bei lädt sie die Be­su­cher ein, den De­sign­pro­zess von den ers­ten Skiz­zen bis zu den fer­ti­gen Pro­duk­ten zu ver­fol­gen.

Um­fang­rei­che Re­cher­chen zu den be­kann­tes­ten fin­ni­schen Mo­de­de­si­gnern der 2020er-Jahre so­wie zu we­ni­ger be­kann­ten De­si­gnern, die für zeit­ge­nös­si­sche Ar­beits­uni­for­men und trag­bare Tech­no­lo­gie ste­hen, bil­de­ten die Ba­sis für die Aus­stel­lung.

Por­voo (c) Vi­sit Fin­land /​ Niko Lau­rila

„Hope from Wood” – über­setzt „Hoff­nung aus Holz” – lau­tet wie­derum das Motto der Haupt­stadt-Aus­stel­lung im Mu­seum für Fin­ni­sche Ar­chi­tek­tur in die­sem Herbst und Win­ter. Die Holz­ar­chi­tek­tur wird hier aus der Per­spek­tive der Hoff­nung be­trach­tet, die sie weckt.

Im­mer­hin gibt es in Finn­land mehr als 800 Orte mit dem Na­men „Toi­vola“, wo­bei „toivo” so viel wie „Hoff­nung” be­deu­tet. Dar­un­ter fin­den sich Dör­fer, Bau­ern­höfe und Häu­ser, von de­nen die meis­ten aus Holz er­baut wur­den. Die Aus­stel­lung deckt eine Zeit­spanne ab, die von den frü­hen Er­run­gen­schaf­ten des Holz­baus bis zur Ar­chi­tek­tur der Zu­kunft reicht, die durch künst­li­che In­tel­li­genz ent­steht.

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Pis­pala (c) Vi­sit Tam­pere /​ Laura Vanzo

Die Aus­stel­lung ent­hält auch Bei­träge, die sich mit dem Aus­stel­lungs­thema in Form von Lie­bes­brie­fen, Vi­deos und Mu­sik be­fas­sen – ein Bei­spiel da­für, wie sehr die Men­schen und Ge­mein­schaf­ten in Finn­land an den al­ten Ge­bäu­den und de­ren Er­halt hän­gen.

Nicht zu­letzt soll die Aus­stel­lung auch eine An­spie­lung auf die Kli­ma­krise sein – in der Hoff­nung, eine De­batte über den gro­ßen Wan­del an­zu­sto­ßen und eine Dis­kus­sion zu er­öff­nen, wie Ar­chi­tek­ten und Bau­in­dus­trie dazu bei­tra­gen kön­nen, eine nach­hal­ti­gere Zu­kunft zu schaf­fen.

Tam­pere (c) Vi­sit Tam­pere /​ Laura Vanzo

Im Tam­pere bringt „De­si­gn­on­Tam­pere” in der Vor­weih­nachts­zeit 33 fin­ni­sche Mar­ken für zwei Mo­nate un­ter ein Dach. Der Ver­ein wurde von ei­ner Gruppe von De­si­gnern mit dem Ziel ge­grün­det, die Stadt selbst und ihre Mo­de­kul­tur wei­ter zu ent­wi­ckeln.

Im drit­ten Stock des Kauf­hau­ses So­kos Tam­pere kön­nen die Be­su­cher in ei­ner Reihe von Mar­ken stö­bern – von Gusta De­sign über LEIYA Pro­ducts bis zu MOSH Je­welry. De­si­gn­on­Tam­pere or­ga­ni­siert in Finn­land auch die „Tam­pere De­sign Week” so­wie drei De­sign­märkte und ver­öf­fent­licht all­jähr­lich die Karte des De­sign­vier­tels von Tam­pere.

Scan­dic Grand Cen­tral Hel­sinki (c) Scan­dic /​ An­na­belle An­tas

Di­rekt ne­ben dem Haupt­bahn­hof von Hel­sinki – ei­nem Wahr­zei­chen der fin­ni­schen Ar­chi­tek­tur – er­öff­nete im April die­ses Jah­res das De­sign­ho­tel Scan­dic Grand Cen­tral Hel­sinki. Der von Eliel Saa­r­i­nen ent­wor­fene und 1909 fer­tig­ge­stellte Bahn­hof ist ein Meis­ter­werk des fin­ni­schen Ju­gend­stils und gilt als ei­nes der meist­be­such­ten ar­chi­tek­to­ni­schen Ziele Finn­lands.

Das Scan­dic Grand Cen­tral Hel­sinki wie­derum ist eine Hom­mage an diese Wur­zeln im spä­ten Ju­gend­stil. Mit 500 Zim­mern zählt es zu den größ­ten Ho­tels des Lan­des und ver­fügt un­ter an­de­rem über eine über­dachte Ter­rasse im In­nen­hof, groß­zü­gige Kon­fe­renz- und Ver­an­stal­tungs­räume so­wie ei­nen gro­ßen Ball­saal.

www.visitfinland.com

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