Wie sich Natur und Geschichte vereinen können, zeigt sich eindrucksvoll in den Tälern des Trentino. Genauer gesagt in sechs kleinen Ortschaften, die zur Vereinigung „I borghi più belli d’Italia” gehören – und damit zu den schönsten Dörfern in Italien.
Die roten Stühle von Mezzano
Am Fuße der Dolomitengruppe Pale di San Martino liegt Mezzano. Die Ortschaft charakterisiert eine einmalige, künstlerische Holzarchitektur und das atemberaubende Dolomiten-Panorama. In jeder noch so versteckten Ecke, entlang der Gassen und auf den kleinen Plätzen, ist der alpine Lebensstil zu spüren. Im ganzen Dorf sind zudem rote Stühle verteilt, auf denen eine Glocke liegt. Wer sie läutet, bekommt in wenigen Minuten Besuch von einem Dorfbewohner, der nette Anekdoten und spannende Geschichten erzählt.
Vigo di Fassa und das Farbspiel der Dolomiten
Das Dorf Vigo di Fassa ist als Wiege der ladinischen Kultur bekannt. Hier steht eine der ältesten gotischen Wallfahrtskirchen, die nach der Schutzpatronin des Fassa-Tales – Santa Giuliana – benannt wurde. Von Vigo di Fassa führt eine Seilbahn zum Aussichtspunkt Ciampedìe, dem Tor zum Valle del Vajolet und der Gruppo del Catinaccio. Zum Sonnenuntergang kann man vom Dorf aus die rosa gefärbten Dolomiten besonders gut bewundern.
San Lorenzo-Dorsino mit viel ländlichem Charme
Am Fuße der Brenta-Dolomiten, unweit des Lago di Molveno, liegt San Lorenzo-Dorsino – ein Bauerndorf, das aus dem Zusammenschluss von sieben Weilern entstand. In ihnen können noch heute seltene ländliche Bauten bewundert werden, die durch architektonische Elemente wie die „pont“ – befahrbare Rampen zu den Heulagerstätten – gekennzeichnet sind. Eine lokale Spezialität ist die Ciuìga – eine Wurst, die aus ausgewähltem Schweinefleisch und gekochten Rüben besteht.
Die bemalten Fassaden von Rango
Ein paar Kilometer von Terme di Comano entfernt liegt die Ortschaft Rango auf der Hochebene von Bleggio. Der nahe gelegene Weiler Balbido ist eines der „bemalten Dörfer“ des Trentino, in dem die Fassaden zahlreicher Häuser mit großen, von der Bauernwelt inspirierten Wandgemälden von nationalen und internationalen Künstlern verziert sind. Ein typisches Erzeugnis dieser Gegend sind die Nüsse aus Bleggio, die in der zweiten Septemberhälfte von Hand geerntet werden.
Bondone und die Köhler
Bondone befindet sich in der Nähe des Lago d’Idro und entstand als Dorf der Köhler. Schmale, mittelalterliche Gassen mit Kopfsteinpflaster und Straßenbögen charakterisieren das Ortsbild. Vier Monate im Jahr verweilten die Köhler mit ihren Familien in Bondone, um im Frühjahr für die Herstellung von Holzkohle in die benachbarten Täler zu ziehen. Im Herbst galt eines der schönsten Dörfer im Trentino somit als verlassen und verweilte in Stille.
Canale di Tenno und das Haus der Künstler
Canale di Tenno liegt wenige Kilometer vom Lago di Garda entfernt. Gepflasterte Gassen, alte Steinhäuser, Kunsthandwerksläden und traditionelle Lokale prägen das Ortsbild der ländlichen Siedlung. Ein weltweit bekanntes Wahrzeichen ist das Haus der Künstler „Giacomo Vittone“, in dem von März bis Dezember Ausstellungen und Veranstaltungen stattfinden. Der nahe gelegene, smaragdgrüne Lago di Tenno ist ein echtes Juwel und zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.