Wer im Urlaub die schönsten Instagrams-Spots sucht, findet in Tschechien zahlreiche magische Orte, die sich für den perfekten Schnappschuss eignen. Immerhin schmücken hier fast 2.000 Burgen und Schlösser die Landschaft. So können sich die Besucher auf eine Zeitreise durch die jahrhundertelange böhmische Herrschaft begeben und historische Schätze mit der Kamera einfangen. Die fünf „most instagrammable“ Burgen stellen wir hier kurz vor.
Bouzov: Romantisches Juwel im Herzen von Mähren
Die mittelalterliche Burg Bouzov (deutsch: Busau) mit ihren imposanten Festungsmauern, Zinnen, Erkern, Schießscharten, Wasserspeiern und Zugbrücken diente bereits als Kulisse für zahlreiche Filmproduktionen. So wurde hier unter anderem das italienische Märchen „Prinzessin Fantaghirò” gedreht.
Im 14. Jahrhundert erbaut, ging die Burg Ende des 15. Jahrhunderts in den Besitz des Deutschen Ritterordens über, der ihr die heutige Gestalt verlieh. Dank umfangreicher Umbaumaßnahmen Ende des 19. Jahrhunderts zählt Bouzov bis heute zu den am besten erhaltenen Burgen des Landes. Das perfekte Fotomotiv lässt sich vom Wandelgang des 61 Meter hohen Wachturms einfangen: Von oben hat man einen traumhaften Ausblick auf die gesamte Burg und die Wälder des Drahaner Berglands.
Im Inneren der Festung kann man ins Mittelalter eintauchen und die privaten Sammlungen des Erzherzogs Eugen von Habsburg und des Deutschen Ritterordens besichtigen. Der wertvollste Teil der Burg ist die neogotische Kapelle, die mit einem gotischen Altar ausgestattet und mit den Grabsteinen der Ordensmeister aus den Jahren 1395 bis 1515 geschmückt ist.
Sloup: Festung und Einsiedelei in Nordböhmen
Mitten in der Gemeinde Sloup (deutsch: Bürgstein) in Nordböhmen ragt die majestätische Felsenburg und Einsiedlerei Sloup empor. Mit ihrer Lage auf einem 40 Meter hohen, alleinstehenden Sandsteinfelsen ist sie ein echter Instagram-Spot.
Die Burg wurde vermutlich im späten 13. Jahrhundert während der Herrschaft der Ronauer erbaut und diente bis 1785 als Wohnstätte von Eremiten, welche die Burg um künstliche Höhlen und Gänge erweiterten. DIe Besucher gelangen über die Rittertreppe zum Gipfel des Felsen und zur Aussichtsterrasse. Von hier genießt man einen wunderschönen Panoramablick auf das Lausitzer Gebirge.
Wer mag, begibt sich auf eine Erkundungstour durch die unterirdische Räume – einer diente vermutlich als Verlies. Neben einer Kapelle aus dem Jahr 1693 kann man ein Replik der ursprünglichen Holzskulptur eines Eremiten und eine Sonnenuhr, die der Einsiedler Václav Rincholin gemalt hat, besichtigen. Die Felsenkirche dient heute als Veranstaltungsstätte für Hochzeiten und Konzerte.
Karlštejn: Die Burg und ihr königlicher Schatz
Die Burg Karlštejn (deutsch: Karlstein) wurde im Jahr 1365 vom böhmischen und römischen Kaiser Karl IV. erbaut und diente als Schatzkammer für die heiligen Reliquien und Kronjuwelen. Unweit der Hauptstadt Prag gelegen, ist sie nicht nur von historischer und kultureller Bedeutung, sondern auch ein beliebtes Fotomotiv.
Von anderen Festungen hebt sich die Burg vor allem wegen der hierarchisch angeordneten Bauten ab. Auf der untersten Ebene befindet sich die Unterburg mit dem Burggrafenhaus und dem originellen Brunnen, darüber erstreckt sich der zweigeschossige Kaiserpalast mit dem königlichen Schlafzimmer, den Gemächern für den Hofstaat und die Fürstinnen.
Auf einer weiteren Ebene prangt der Marienturm mit Gebetsräumen – und an der Spitze findet sich der Große Turm, der für die Unterbringung des böhmischen Königsschatzes bestimmt war. Wer mag, kann die Burg von der untersten Stufe bis zum Gold und den Edelsteinen im Turm erklimmen und dabei die majestätischen Räumlichkeiten bewundern.
Křivoklát: Königliche Burg inmitten der Natur
Inmitten grüner Wälder leuchtet der weiße Rundturm der alten Burg Křivoklát (deutsch: Pürglitz) mit ihrer weitläufigen Festungsanlage auf: Der königliche Herrschaftssitz in der Region Mittelböhmen wurde im 13. Jahrhundert als Stützpunkt des Herrschergeschlechts der Přemysliden errichtet und diente später als Staatsgefängnis. Wegen ihrer idealen Lage inmitten geschützter Wälder voller Wild war die Burg bei vielen böhmischen Herrschern beliebt.
Im Inneren trifft man überall auf die Spuren der böhmischen Könige und Zeugnisse ihres prächtigen Lebensstils. Die Burgsäle wurden einst für Festlichkeiten, aber auch für wichtige politische Gespräche und schicksalhafte diplomatische Verhandlungen genutzt. Nach zahlreichen Bränden wurde die Burg bis ins 20. Jahrhundert umfassend renoviert. Der einzige Raum, in dem die ursprüngliche Ausstattung erhalten blieb, ist die gotische Kapelle mit einem reichlich verzierten Holzaltar.
Loket: Mittelalterliche Burg am Ufer der Ohře
Die Burg Loket (deutsch: Elbogen) thront erhaben auf einem markanten Felsvorsprung in Westböhmen, der von drei Seiten von der Ohře (deutsch: Eger) umflossen wird. Die gotische Festung gehört zu den schönsten Instagram-Spots und ist eine der meistbesuchten touristischen Attraktionen der Karlsbader Region.
In den Innenräumen kann man eine filigrane Porzellansammlung, die Ausstellung des peinlichen Rechts in den ehemaligen Gefängniszellen, das Burgverlies und ein Waffenmuseum besichtigen. Die Besucher sollten aber unbedingt auch den Turm besteigen und die Stadt Loket aus der Vogelperspektive betrachten.
Die Burg ist ganzjährig geöffnet und lockt regelmäßig mit Veranstaltungen wie Jahr- und Handwerksmärkten, historischen Fechtturnieren, Konzerten und Weinlesefesten. Lohnenswert ist auch ein Besuch des Stadtzentrums von Loket mit seinen historischen Bürgerhäusern, das komplett unter Denkmalschutz steht.