Einen „Indian Summer” gibt es nicht nur in Nordamerika. Travelcircus hat die schönsten Herbstwälder rund um die Welt ausfindig gemacht, in denen sich die Blätter nun langsam wieder in ein gelb-rötliches Farbenmeer verwandeln.
China: Herbst an der Chinesischen Mauer
Mitte Oktober bis Mitte November
Die Chinesische Mauer erstreckt sich über eine Länge von 21.196 Kilometern – umarmt von mystischen Laubwäldern, die sich im Herbst leuchtend gelb verfärben. Zusammengesetzt aus einzelnen Abschnitten verschiedener Epochen, beschreibt sie die Geschichte Chinas so lebendig wie wohl kaum eine andere Sehenswürdigkeit. Bereits im 7. Jahrhundert vor Christus begann der Bau, der sich bis ins 17. Jahrhundert fortsetzte. Von wo lassen sich die schier endlosen Herbstwälder Chinas also besser bewundern, als von den altertümlichen Wachtürmen und verzierten Mauerwegen?
Deutschland: Herbst an der Burg Eltz
Oktober
Im Herzen des Eltzer Waldes wird es märchenhaft – besonders im Herbst. Denn dann verleihen die warmen Nuancen der Laubbäume der Burg Eltz einen besonders romantischen Charme. Erleben lässt er sich bei einem Herbstspaziergang auf dem Wanderweg „Eltzer Burgpanorama”.
Aber auch ein Besuch des „Märchenschlosses” selbst ist empfehlenswert, denn auf der 850 Jahre alten Burg wird das Mittelalter wieder lebendig. Nicht nur die ursprüngliche Einrichtung – auch die originalgetreuen Rüst- und Schatzkammern ziehen die Besucher in ihren Bann. Von den Türmen bietet sich obendrein eine unvergessliche Aussicht auf den farbenfrohen Herbstwald. Die Burg Eltz ist täglich von 9.30 bis 17.30 Uhr geöffnet.
Kanada: Herbst im Jasper National Park
September
Wer an den „Indian Summer” denkt, dem kommen direkt die Wälder Kanadas in den Sinn – kein Wunder also, dass sich mit dem Jasper National Park auch ein Vertreter aus Nordamerika unter die 11 schönsten Herbstwäldern geschafft hat.
Mit einer Fläche von fast 11.000 Quadratkilometern gilt er als größter in den kanadischen Rocky Mountains – atemberaubende Bergpanoramen inklusive. Bei einer Fahrt durch den Nationalpark schweben links und rechts gelb-grüne Nadelbäume und rötliche Laubwälder an den Besuchern vorbei. Mit etwas Glück können sogar Elche, Hirsche und Schwarzbären gesichtet werden.
Neuseeland: Herbst in Queenstown
Mitte März bis Mai
Mit 12.000 Einwohnern gilt Queenstown als eine der bevölkerungsreichsten Städte der neuseeländischen Südinsel. Angesichts der einzigartigen Kulisse direkt am Ufer des Lake Wakatipu und am Fuße der Südlichen Alpen wundert es wenig, dass der Herbst einer Augenweide gleicht. Doch Achtung: Da sich Neuseeland auf der Südhalbkugel unserer Erde befindet, dominiert der Herbst hier die Monate März bis Mai!
Touristen zieht es vor allem wegen der zahlreichen Outdoor-Aktivitäten nach Queenstown. Ob Bungee-Jumping, Fahrradfahren, Wandern, Baden oder Kanufahren: Hier können die Besucher die Grenzen ihres Ardinalinlevels ausreizen und gleichzeitig die energiegeladene Atmosphäre der Natur bewundern. Wer die bunte Baumvielfalt von oben betrachten möchte, kann sich übrigens zu Fuß oder mit der Gondelbahn auf den Gipfel von Bob’s Peak begeben.
USA: Herbst in Ober Gatlinburg
September bis November
Während Ober Gatlinburg in Tennessee (USA) im Winter als Skiregion beliebt ist, verwandelt sich das Erholungsgebiet im restlichen Jahr in einen Berg voller Freude und Abenteuer. Besonders im Herbst erwarten die Besucher unvergessliche Eindrücke, wenn sich die Laubwälder der Umgebung bei strahlendem Sonnenschein und trocken-warmem Klima in verschiedenste Nuancen von Gelb und Rot färben.
Schnüren die Reisenden zu dieser Zeit ihre Wanderschuhe oder fahren bei einem aufregenden Roadtrip durch die Straßen der Erholungsregion, genießen sie einen „Indian Summer”, wie er im Buche steht. In der gesamten Region finden Wanderer und Spaziergänger übrigens festinstallierte Fernrohre, um die Schönheit der Wälder genauer betrachten zu können.
Deutschland: Herbst im Elbsandsteingebirge
Oktober
Das Elbsandsteingebirge teilt sich in eine deutsche Region – die Sächsische Schweiz – und eine tschechische Region – die Böhmische Schweiz. Das 700 Quadratkilometer große und bis zu 723 Meter hohe Gebirge besteht hauptsächlich aus Sandstein und beeindruckt die Besucher durch seine bizarren Klippen und hohen Steinsäulen.
Vor allem im Herbst bleibt ein Besuch unvergesslich, denn dann wird die üppige Vegetation in bunte Farben getaucht und verwandelt das Gebirge in eine Augenweide, die kein Maler hätte schöner darstellen können. Einen perfekten Überblick über das Farbspektakel erhalten Schaulustige von der Basteibrücke. Neben der Aussicht auf saftig-grüne Nadel- und gelb-rötliche Laubwälder haben sie hier auch die Elbe tief unten im Tal stets im Blick.
Rumänien: Herbst in Bukarest
Oktober
Neben neubarocker Architektur und Sehenswürdigkeiten wie dem Triumphbogen, dem Athenäum und dem Nationalen Kunstmuseum hat die Hauptstadt Rumäniens trotz ihrer Großstadt-Atmosphäre auch naturbelassene Oasen zu bieten: Zahlreiche Seen finden sich am Stadtrand, während idyllische Parks das Stadtbild verschönern.
Eine Gesamtfläche von 187 Hektar macht den Parcul Regele Mihai I al României dabei zum mit Abstand größten Park der Stadt. Mit gepflegten Alleen, verspielten Brücken, bunten Blumenbeeten und schier endlose Weiden präsentiert er sich als Naturidyll der Extraklasse. Entspannt auf einer Bank sitzen, die frische Herbstluft einatmen und den Blättern beim Tanzen zusehen – wo ginge das besser als im Herzen von Bukarest?
Deutschland: Herbst am Schloss Neuschwanstein
Oktober
1886 von König Ludwig II. als Rückzugsort in Auftrag gegeben, gilt Schloss Neuschwanstein im Bayerischen Schwangau seit jeher als Touristenmagnet. Jährlich suchen etwa 1,4 Millionen Besucher den Weg zum Schloss. Wen wundert’s – schließlich verzaubert Neuschwanstein nicht nur mit seinen Räumlichkeiten, sondern auch mit einem märchenhaften Blick auf die Umgebung.
Bereits Ludwigs Vater, Maximilian II., ließ um das Schloss herum Brücken und Aussichtspunkte errichten – und auch Ludwig selbst war von der Schönheit der Region überwältigt: Romantische Gebirgshänge, weite Wiesen und mystische Wälder laden zum Träumen ein. Wenn sich die Blätter des Waldes herbstlich-bunt färben, sollten sich die Besucher des Schlosses einen Abstecher durch die Herbstlandschaft jedenfalls nicht nehmen lassen.
Slowenien: Herbst am Bohinjsko Jezero
September und Oktober
Nicht nur Schlösser und Nationalparks bieten beeindruckende Herbstwälder – mit dem Bohinjsko Jezero hat es auch ein See ins Ranking geschafft. Klingt idyllisch? Ist es auch! Umgeben von majestätischen Berghängen und der Kirche Sv. Janez, begrüßt der Bohinjsko Jezero die bunte Farbpracht des Herbstes.
Fast nahtlos spiegeln sich die warmen Gelb- und Rottöne in der stillen Oberfläche. Als Teil des Triglav-Nationalparks überzeugt der See vor allem durch nahezu unberührte Natur. Innerhalb von etwa drei Stunden können Fußgänger das Gewässer umwandern und sich dabei von der Pracht der Herbstwälder verzaubern lassen.
USA: Herbst in Ridgway
September bis November
Umgeben von steilen, bewaldeten Bergen, bettet sich das Örtchen Ridgway ruhig in die Landschaft von Colorado ein. Das Umland der einstigen Eisenbahnstadt ist heute Heimat einer vielfältigen Tierwelt. So finden sich hier unter anderem Berglöwen, Hirsche, Bären, Truthähne und Weißkopfseeadler.
Filmfans aufgepasst: Die Umgebung von Ridgway ist in John Wayne’s Western-Klassiker „True Grit” zu sehen. Ob beim Bergsteigen, Wandern oder Fahrradfahren – ein Blick in die Natur von Ridgway ist mehr als eindrucksvoll. Elegant strecken sich die Berghänge in den nordamerikanischen Himmel – und zu ihren Füßen liegen dichte Wälder und Wiesen, die mit ihren warmen Farben den „Indian Summer” einläuten.