Fernweh in Farben: Zehn bunte Orte rund um den Globus

Pur­purne Blü­ten, schwar­zer Sand und blaues Ge­stein: Die Welt ist be­mer­kens­wert bunt – und ihre Far­ben lö­sen bei je­dem Be­trach­ter ganz in­di­vi­du­elle As­so­zia­tio­nen, Emo­tio­nen und Sehn­süchte aus. Für alle, bei de­nen die Far­ben der Welt auch Fern­weh be­wir­ken, hat meine-welt­karte – Her­stel­ler in­di­vi­dua­li­sier­ba­rer Welt­kar­ten – zehn be­son­ders bunte Orte der Erde zu­sam­men­ge­stellt.

Orange: Hawa Mahal /​ Indien

Jai­pur (c) pix­a­bay

Je­den Früh­ling ver­leiht das be­rühmte Holi-Fes­ti­val in In­dien dem gan­zen Land ei­nen bun­ten An­strich. Ganz­jäh­rig sorgt be­son­ders ein Ge­bäude in der Alt­stadt von Jai­pur für Far­ben­pracht: „Hawa Mahal” be­deu­tet über­setzt „Pa­last der Winde” – und die Ar­chi­tek­tur hält, was der mär­chen­hafte Name ver­spricht.

Das Ge­bäude er­streckt sich über fünf Stock­werke, ist je­doch le­dig­lich fünf bis acht Me­ter tief. Die oran­gene Au­ßen­fas­sade ist ge­säumt von zahl­lo­sen klei­nen Bal­ko­nen und Fens­tern, die eine küh­lende Luft­zir­ku­la­tion in den In­nen­räu­men be­wir­ken und op­tisch an die ju­we­len­be­setzte Krone der Hindu-Gott­heit Krishna er­in­nern sol­len.

Blau: Capillas de Mármol /​ Chile

Ca­pil­las de Mar­mol /​ Chile (c) Wi­ki­me­dia Com­mons /​ Man­xuc

In­mit­ten des Lago Bue­nos Ai­res in Chile be­fin­den sich ganz be­son­dere Fels- und Höh­len­for­ma­tio­nen. Die so­ge­nann­ten „Mar­mor-Ka­the­dra­len” – die Ca­pil­las de Már­mol – span­nen sich wie ein kunst­voll ge­fer­tig­tes Ge­wölbe über das Was­ser und fas­zi­nie­ren den Be­trach­ter mit ei­nem ein­ma­li­gen Far­ben­spiel.

Die Stein­for­ma­tion liegt auf ei­ner Halb­in­sel in Pa­ta­go­nien und be­steht aus ins­ge­samt drei Tei­len – der „Ka­the­drale”, der „Ka­pelle” und der „Höhle”. Die blaue Fär­bung des Na­tur­spek­ta­kels ent­steht durch das Licht­spiel zwi­schen dem Was­ser und dem aus­ge­wa­sche­nen, schwarz-wei­ßen Ge­stein. Je nach Farbe des Was­sers än­dert sich da­her auch der Blau­ton an den Wän­den der Höhle.

Gelb: Izamal /​ Mexiko

Iz­a­mal /​ Me­xiko (c) Need­pix /​ H. Ca­riou

In Iz­a­mal – über­setzt: „Ort der Le­guane” – in Me­xiko strah­len viele der leuch­tend gel­ben Häu­ser­fas­sa­den mit der Sonne um die Wette. Die his­to­ri­sche Klein­stadt im Bun­des­staat Yu­ca­tán wurde lange vor der spa­ni­schen Er­obe­rung Me­xi­kos von den Maya ge­grün­det und konnte ihre kul­tu­relle Be­deu­tung bis heute be­wah­ren.

Be­son­ders be­ein­dru­ckend ist ne­ben den seit Jahr­tau­sen­den er­hal­te­nen Py­ra­mi­den­bau­ten das kom­plett in Gelb ge­hal­tene Orts­zen­trum. Auf­grund ih­rer Ein­zig­ar­tig­keit wurde die Stadt zum „Pue­blo Má­gico” – also zum „Ma­gi­schen Ort” – er­klärt.

Pink: Kirschblüten /​ Japan

Kirsch­blüte in Ja­pan (c) Iwate Pre­fec­ture /​ JNTO

Etwa die Hälfte al­ler Laub­bäume in den ja­pa­ni­schen Städ­ten sind Kirsch­bäume. Von April bis Ende Mai hül­len sie das ganze Land in ei­nen pink-wei­ßen Blü­ten­schauer und läu­ten mit ih­rer Pracht wär­mere Tage ein. Die Kirsch­blüte ist fes­ter Be­stand­teil der ja­pa­ni­schen Kul­tur und sym­bo­li­siert den Früh­ling, Er­neue­rung und Ver­gäng­lich­keit. Die Zeit, in der die Bäume in vol­ler Blüte ste­hen, nut­zen die Ja­pa­ner für Feste („Ha­nami”), bei de­nen im leich­ten Schat­ten der Kirsch­blü­ten ge­grillt, ge­trun­ken und ge­fei­ert wird.

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Schwarz: Vik Beach /​ Island

Vik Beach /​ Is­land (c) Un­s­plash /​ Jo­na­than Bean

Der Vik Beach auf Is­land bie­tet den Rei­sen­den ein eher un­ge­wöhn­li­ches Strand­ver­gnü­gen: Statt wei­ßem Sand­strand fin­det sich hier tief­schwar­zes, aber nicht min­der fei­nes Vul­kan­ge­stein. Die Ba­salt­see­sta­pel di­rekt vor der Küste – auch „Mee­res­schorn­steine” ge­nannt – tra­gen zu­sätz­lich zu die­ser un­wirk­li­chen At­mo­sphäre bei. Ge­mäß ei­ner is­län­di­schen Er­zäh­lung ver­kör­pern die Ba­salt­säu­len böse Trolle, die bei dem Ver­such, Schiffe an Land zu zie­hen, von den ers­ten Son­nen­strah­len des Ta­ges über­rascht wur­den und zu Stein er­starr­ten.

Lila: Provence /​ Frankreich

Pro­vence (c) Un­s­plash /​ Léo­nard Cotte

Es gibt viele Orte auf der Welt, an de­nen Pflan­zen lila blü­hen. Die royale Farbe ist aber ver­mut­lich nir­gendwo so do­mi­nant und fas­zi­nie­rend wie zur La­ven­del­blüte in der Pro­vence. Von Mitte Juni bis Ende Au­gust fin­det das far­ben­frohe Schau­spiel statt.

Al­ler­dings ist die Blüte stark vom Klima, der je­wei­li­gen La­ven­dels­orte und dem An­bau­ort ab­hän­gig. Rei­sende soll­ten sich also im Vor­feld gut in­for­mie­ren. Ei­nes der be­kann­tes­ten La­ven­del­fel­der be­fin­det sich üb­ri­gens vor der Ab­tei von Sé­nan­que. Dort har­mo­niert die Ar­chi­tek­tur des Klos­ters per­fekt mit der pur­pur­nen Pracht.

Grün: Sigiriya /​ Sri Lanka

Sri Lanka Corona
Sri Lanka (c) tra­vel by tropf

Hoch auf ei­nem Mo­no­lith in Sri Lanka liegt die his­to­ri­sche Fel­sen­fes­tung Si­gi­riya – über­setzt die „Lö­wen­fes­tung”. Die Rui­nen des im fünf­ten Jahr­hun­dert nach Chris­tus er­rich­te­ten Bau­werks ge­hö­ren zum UNESCO-Welt­kul­tur­erbe und be­her­ber­gen voll­stän­dig re­stau­rierte Gar­ten­an­la­gen, in de­nen sich die Farbe Grün in al­len Schat­tie­run­gen und In­ten­si­tä­ten wie­der­fin­den lässt. Ne­ben ei­ner viel­fäl­ti­gen Flora gibt es hier auch ver­fal­lene Spring­brun­nen, Pa­vil­lons und so­gar eine alte Klos­ter­an­lage.

Weiß: Salar de Uyuni /​ Bolivien

Salar de Uy­uni (c) Pexels /​ Leo­nardo Ros­s­atti

Die größte Salz­pfanne der Erde be­fin­det sich in Bo­li­vien: Die mehr als 10.000 Qua­drat­ki­lo­me­ter um­fas­sende Salar de Uy­uni liegt auf ei­ner Höhe von 3.653 Me­tern und ent­stand durch das Aus­trock­nen ei­nes Salz­sees vor mehr als zehn Jahr­tau­sen­den.

Heute ist die Wüste ein Ab­bau­ge­biet für Salz und ei­nes der tou­ris­ti­schen High­lights in Süd­ame­rika. Der kom­plett ebene Un­ter­grund und sein glei­ßen­des Weiß fas­zi­nie­ren Jahr für Jahr Men­schen aus al­ler Welt. Nach Re­gen­fäl­len ist die Salar de Uy­uni so­gar noch ein­drucks­vol­ler: Steht das Was­ser etwa knö­chel­hoch, ver­wan­delt sich die ru­hige Ober­flä­che in ei­nen rie­si­gen, na­tür­li­chen Spie­gel.

Rosa: Craigievar Castle /​ Schottland

Crai­gie­var Castle /​ Schott­land (c) pix­a­bay /​ Siggy No­wak

Ein Schloss in Schott­land ist zu­nächst noch nichts Un­ge­wöhn­li­ches. Das Crai­gie­var Castle al­ler­dings weist ein ganz spe­zi­el­les Al­lein­stel­lungs­merk­mal auf: Die Au­ßen­wände schil­lern dank spe­zi­el­lem Putz in hel­lem Rosa.

Das Schlöss­chen aus dem 16. Jahr­hun­dert gilt mit sei­nen vie­len fran­zö­si­schen Ele­men­ten als ei­nes der ge­lun­gens­ten Bei­spiele ei­ner schot­ti­schen Turm­burg. Ein klei­ner, L‑förmiger Grund­riss und Wen­del­trep­pen, die im In­ne­ren in die hö­he­ren Eta­gen füh­ren, sor­gen für den luf­ti­gen, lang­ge­zo­ge­nen Ein­druck, den diese au­ßer­ge­wöhn­li­chen Fes­tung von au­ßen hin­ter­lässt.

Bunt: Salvation Mountain /​ Kalifornien

Sal­va­tion Moun­tain /​ Ka­li­for­nien (c) Un­s­plash /​ Hassan Sa­leh

Sämt­li­che Far­ben des Re­gen­bo­gens ver­eint ein spe­zi­el­ler Ort in den USA – die Kunst­in­stal­la­tion „Sal­va­tion Moun­tain” in Ka­li­for­nien. Leo­nard Knight ar­bei­tete von 1984 bis zu sei­nem Tod im Jahr 2014 an sei­nem kun­ter­bun­ten Le­bens­werk. Es be­steht aus un­zäh­li­gen Ton­nen Lehm, Stroh und Farbe und soll eine re­li­giöse Bot­schaft trans­por­tie­ren: „Gott ist Liebe”.

Die Re­gie­rung Ka­li­for­ni­ens hatte in den 1990er-Jah­ren mehr­mals ver­geb­lich ver­sucht, die In­stal­la­tion zu schlie­ßen. 2002 wurde der „Sal­va­tion Moun­tain” schließ­lich of­fi­zi­ell zum na­tio­na­len Kul­tur­gut er­klärt. So lebt die Bot­schaft Knights auch heute wei­ter – und Tou­ris­ten aus al­ler Welt kön­nen das so un­ge­wöhn­li­che wie bunte Kunst­ob­jekt wei­ter­hin be­su­chen.

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