Deutschland mit dem Fahrrad erkunden, ist eine hervorragende Kombination für alle, die im Urlaub gerne aktiv sind und keine weiten Flüge auf sich nehmen wollen. Egal ob sportlich oder entspannt: Kreuz und quer ziehen sich wunderschöne Radwege durch das Land und führen dabei auch gleich zu den schönsten Sehenswürdigkeiten. Die Urlaubspiraten haben die zehn schönsten Routen zusammengestellt.
Tipp 1: Elberadweg
Wer sich für den gesamten Elberadweg entscheidet, kann sich auf eine Strecke von 860 Kilometern einstellen. Aber selbstverständlich muss niemand die gesamte Strecke mit dem Rad fahren. Für alle, die es dennoch probieren wollen, beginnt der Weg in Schöna in Sachsen und endet in Cuxhaven in Niedersachsen. Die Route führt unter anderem zu den UNESCO-Welterbestätten Dessau, Wittenberg und Dresden sowie zu kleinen wie großen Hansestädten. Landschaftlich beeindrucken vor allem die Sächsische Schweiz und das Wattenmeer. Der Schwierigkeitsgrad der Route wird insgesamt als leicht eingestuft.
Tipp 2: Moselradweg
Die Moselregion ist das älteste Weinanbaugebiet Deutschlands und kann die steilsten Weinberge Europas aufweisen. Wer auf dem Moselradweg fährt, muss diese Hänge aber zum Glück nicht bezwingen. Die als leicht eingestufte Strecke ist rund 250 Kilometer lang und führt von Perl bis Koblenz durch kleine Winzerorte, die mit spannenden Weinverkostungen und deftigen Mahlzeiten auf die Radfahrer warten. Empfehlenswert sind die imposanten Burgen Metternich und Eltz, die ebenfalls auf der Strecke liegen.
Tipp 3: Donauradweg
Der Donauradweg gehört zu den beliebtesten Fernradwegen Europas. Rund 2.850 Kilometer fließt die Donau von ihrem Ursprung in Donaueschingen bis zur Mündung in das Schwarze Meer. Innerhalb Deutschlands führt die als leicht eingestufte Radstrecke auf 600 Kilometern von Donaueschingen in Baden-Württemberg bis ins bayerische Passau. Durch das flache Terrain ist der Weg sehr familienfreundlich. Faszinierende Naturschauspiele warten im Naturpark Obere Donau oder am Blautopf bei Blaubeuren mit seinem unglaublich blauen Wasser. Wer möchte, kann von Passau auch weiter nach Wien fahren. Das lohnt sich allemal.
Tipp 4: Mainradweg
Der knapp 600 Kilometer lange Mainradweg beginnt an den Quellen des Weißen und des Roten Main in der Nähe von Kulmbach in Oberfranken. In Mainz mündet der Fluss in den Rhein. Auf der Route liegen sehenswerte Städte wie das unterfränkische Aschaffenburg, die alte Bischofsstadt Würzburg, die Bierstadt Bamberg und Bayreuth – die Heimat der Wagner-Festspiele. Auch landschaftlich bietet der Mainradweg viel Abwechslung, denn er führt unter anderem durch die romantische Fränkische Schweiz, das ursprüngliche Fichtelgebirge, den idyllischen Frankenwald und das Fränkische Weinland.
Tipp 5: Berlin-Usedom-Radweg
Von der Hauptstadt an die Küste: Auf dem Berlin-Usedom Radweg ist das möglich. Mit einer Länge von 350 Kilometern ist er zwar recht überschaubar, dafür wird sein Schwierigkeitsgrad als mittelschwer eingestuft. Der Weg führt durch weite Wiesen, ausgedehnte Waldgebiete und durch zahlreiche historische Orte mit alten Kirchen. Erholung bieten die glasklaren Seen der Mecklenburgischen Seenplatte und die Kaiserbäder Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin. Ein weiteres Highlight ist das Stettiner Haff mit seinen Fischerdörfern und Sandstränden.
Tipp 6: Iron Curtain Trail
Der Iron Curtain Trail ist ein europäischer Radfernweg entlang des ehemaligen „Eisernen Vorhangs”. Er führt über 7.650 Kilometer von der Barentssee in Norwegen bis an das Schwarze Meer in Bulgarien durch 20 Länder und passiert dabei 14 Welterbestätten der UNESCO. Auf dem deutschen Teil der Strecke verläuft die Route zunächst entlang der Ostseeküste bis kurz vor Travemünde und folgt dann auf 1.129 Kilometern dem nationalen Radweg „Grünes Band Deutschland” bis zur Grenze nach Tschechien. Wo früher die Grenze zum Ostblock verlief, ist nicht nur eine Kette von besonderen Naturschutzräumen entstanden, sondern auch ein lebendiges Mahnmal zur Teilung Europas und Deutschlands.
Tipp 7: Bodensee-Königsee-Radweg
Der Bodensee-Königssee-Radweg verbindet die Städte Lindau am Bodensee und Berchtesgaden. Als wohl schönster Radweg Bayerns führt er auf rund 420 Kilometern quer durch das hügelige Voralpenland und bietet ständig neue reizvolle Blicke auf die Alpen, idyllische Seen und Wälder. Am Weg liegen bekannte Orte wie Füssen, Oberammergau, Murnau am Staffelsee, Kochel am See, Bad Tölz, Bad Heilbrunn und Bad Reichenhall. Wegen seiner hügeligen Abschnitte wird der Radweg allerdings als schwer eingestuft und ist eher für erfahrene Radler und E‑Biker zu empfehlen.
Tipp 8: Deutsche Fußball-Route
Nicht nur für Fußball-Fans bietet die deutsche Fußball-Route eine spannende Abwechslung. Sie verbindet auf einer Länge von 825 Kilometern insgesamt 15 Städte, deren Traditionsvereine nationale und internationale Bekanntheit erlangt haben. Von Aachen geht es dabei über das Rheinland, den Niederrhein, das Ruhrgebiet und das Münsterland bis nach Bielefeld. Neben bekannten Stadien und Fußball-Kultstätten führt die Route unter anderem vorbei am Kölner Dom, der Zeche Zollverein in Essen und der Wuppertaler Schwebebahn. Damit bietet sie neben abwechslungsreichen Landschaften auch ein spannendes Kulturprogramm.
Tipp 9: Kocher-Jagst-Radweg
Der 333 Kilometer lange Kocher-Jagst-Radweg verläuft entlang der Flüsse Kocher und Jagst in Baden-Württemberg, die nur wenige Kilometer voneinander entfernt sind. Die Strecke gilt als mittelschwer und führt von Aalen bis nach Bad Friedrichshall. Zu den Sehenswürdigkeiten entlang der Route zählen der Grenzwall Limes und etliche Burgen und Schlösser, die sich auf der Ostalb und im Hohenloher Land besichtigen lassen. Wer Entspannung sucht, findet sie in den zahlreichen Solequellen und Thermen, die ebenfalls entlang der Strecke liegen.
Tipp 10: Weser-Harz-Heide-Weg
Der Weser-Harz-Heide-Radweg zeigt die große Vielfalt Niedersachsens. Auf rund 400 Kilometern Gesamtstrecke führt er von der Weser durch den Harz und die Heide bis nach Lüneburg. Im Harz haben die Radler einige längere Steigungen zu bewältigen, weshalb diese Tour zu den anspruchsvollsten Radwegen in Deutschland zählt. Aufgrund der früheren Lage als „Zonenrandgebiet” erkundet die Strecke eher wenig besiedelte Regionen in Niedersachsen und bietet damit viel unberührte Natur.