Osttirol ist nicht groß, aber trotzdem ein Weitwanderland: Auf dem neuen „Iseltrail“ geht es in fünf Etappen entlang des ungezähmten Gletscherflusses Isel von der Sonnenstadt Lienz hinauf ins ewige Eis der Gletscher. Als kürzere Alternative bietet sich der dreitägige „Höfe Trail“ an. Hier erwandert man sich die unverfälschte Landschaftskultur im Süden Österreichs.
Iseltrail
Die 57 Kilometer lange Isel ist der letzte frei fließende Gletscherfluss der Ostalpen. Sie bietet Lebensraum für viele vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen. Deshalb wurden der Fluss und seine Uferbereiche als europäisches Schutzgebiet ausgewiesen. Entlang des neuen „Iseltrails“ gelangen die Wanderer in fünf Tagen von der Sonnenstadt Lienz bis zur Quelle an einem Gletscher mitten im Nationalpark Hohe Tauern.
Auf den etwa 80 Kilometern Wegstrecke flussaufwärts warten außergewöhnliche Naturspektakel, wie die dramatische Schlucht bei Bobojach und die Gloschlucht. Nach den Umbalfällen lässt der „Iseltrail“ bald schon die letzten Spuren der Zivilisation hinter sich und dringt in die hochalpine Wildnis des Nationalparks Hohe Tauern vor.
Weite, baumlose Hochtäler und blendend weiße Gletscher beherrschen die Szenerie. Nach fünf Tagen und 80 Kilometern Wegstrecke steht man dann endlich am „Geburtsort“ der Isel am Umbalkees-Gletscher, im Schatten der 3.499 Meter hohen Dreiherrenspitze.
Auch wenn diese Weitwanderung stetig bergauf führt, warten dennoch nicht viele Höhenmeter – und bis auf die letzte Etappe zur Quelle ist keine besondere alpinistische Erfahrung notwendig. Übernachtet wird am Etappenziel – im Hotel, Gasthof oder auf dem Zeltplatz. Oder man quartiert sich für die Woche in einer komfortablen Unterkunft ein und lässt sich morgens und abends per Shuttle zum Start bzw. Hotel chauffieren.
Höfe Trail
Weit oben in Osttirol, wo der Fluss Gail entspringt, gehören Natur und Kultur seit Jahrhunderten untrennbar zusammen. Rund um die Gemeinden Kartitsch, Obertilliach und Untertilliach findet man sie noch – die echten Geschichten, die vom Jahrhunderte alten Zusammenwirken der Landwirtschaft mit Land und Leuten erzählen.
Ob Bergbauer, Imker, Kräuter-Fee oder Nachtwächter – jeder hier oben im Gailtal ist auf seinem Gebiet Experte und kann interessierten Gästen einiges erzählen: von Regionalität, Nachhaltigkeit und Authentizität. Einen Schnellkurs in Entschleunigung gibt es ganz nebenbei auch dazu.
Wer einige Osttiroler Originale ein Stück ihres Weges begleiten möchte, kann dies auf dem „Höfe Trail“ tun. Die Idee dazu wurde von den Menschen vor Ort entwickelt. Der gut ausgeschilderte Weg von Hof zu Hof verbindet in einer dreitägigen talnahen Wanderung die Gemeinden Kartitsch, Obertilliach und Untertilliach. Ständige Begleiter des „Höfe Trails“ sind 14 kluge und feinfühlige „Hintergrundgeschichten“ am Wegesrand.
Bei so viel Natur und Kultur knurrt einem früher oder später der Magen. Dieser Hunger ist stillbar – mit lokal erzeugten Lebensmitteln direkt vom Hof. Der Hunger nach „Landschaftskultur unterwegs“ wird wiederum nach Voranmeldung und zu den vorgesehenen Terminen von den „Hoferlebnissen“ am „Höfe Trail” gestillt.