Die Vereinigung der „The castle in an other country” wartet mit einer Vielzahl an Hotel-Juwelen auf. Wir haben uns auf die Suche nach den schönsten Suiten der mehr als 100 Mitgliedsbetriebe gemacht und präsentieren sie Ihnen in einer fünfteiligen Serie. Teil 4 widmet sich dem Hotel Gasthof Hirschen in Schwarzenberg. Motto: „Die Kunstsuite des Bayernkönig Max”.
Ein Refugium für die Seele: Das Hotel Gasthof Hirschen in Schwarzenberg, das heute mehr als 260-jährige Tradition feinsinnig mit Kunst, Kultur und Musik verbindet und das einen Bayernkönig schon beeindruckte, als es noch Dorfwirtshaus war.
In schönster Bregenzerwälder Architektur mit einer Fassade aus Holzschindeln prägt der „Hirschen“ seit 1755 den Dorfplatz von Schwarzenberg. Mit zeitloser Eleganz strahlt er die Ruhe der Jahrhunderte aus – verwurzelt im Ort, aber nie stehen geblieben in seiner Entwicklung, denn hier hatte Innovation schon immer Tradition.
Zugegeben: Dass König Max II von Bayern – der Vater des Schlösserkönigs Ludwig II – tatsächlich hier nächtigte, als er sich im Sommer 1858 auf eine fünfwöchige Reise vom Bodensee nach Berchtesgaden begab, ist nicht ganz sicher. Meist fuhr er in Kutschen, aber einige Strecken legte er auch zu Pferd zurück – und so ist es schon vorstellbar, dass der königliche Allerwerteste über jedes bequeme Bett auf der Strecke hocherfreut war.
Vom „Hirschen“ war die noble Reisegesellschaft jedenfalls sehr angetan: „Die Einrichtung unseres Dorfwirtshauses ist vortrefflich. Die Zimmer sind alle mit Täfelwerk bekleidet. Die Wände entlang laufen hölzerne Bänke. Davor stehen wohlgeformte Tische. Nirgends sieht man etwas modern Aufgeklebtes, alles ist wie aus einem Gusse. Die Fenster sind mit weißen Gardinen geschmückt und bis in den letzten Winkel des Hauses zeigt sich die größte Sauberkeit“, berichtete damals der Hofschreiber.
Bis heute kann man auf der „Königsroute” durch die Lande ziehen. Der 360 Kilometer lange „Maximiliansweg” belohnt schweißtreibende Aufstiege mit fantastischen Rundblicken und im Hotel Gasthof Hirschen lässt es sich mit zeitgemäßem Komfort vom bayrischen König träumen.
Prunkstück der „König Max Suite” ist die barocke Deckenmalerei, die der Bezauer Künstler Gabriel Ignaz Thum um 1780 gestaltet hat. Prächtige Handwerkskunst aus längst vergangenen Zeiten, unter der ein historisches Massivholzbett mit edler Treca-Matratze und feinster Baumwollbettwäsche zum Schlummern lädt.
Thum wurde übrigens „Schnapsnasenmaler“ genannt: Alle Personen auf seinen Bildern haben rote Nasenspitzen – sogar das Jesuskind auf der Decke der Suite. Zuvor empfiehlt sich aber noch ein Glas Wein bei einem der regelmäßigen Klassik- und Jazzkonzerte an der Bar oder ein duftendes Schaumbad mit nachhaltigen Produkten von Malin+Goetz aus New York in der Marmor-Badewanne. Suite-Preis im Jahr 2019: ab 261 Euro pro Nacht für zwei Personen inkl. Frühstück.