Schon in wenigen Jahren sollen die ersten touristischen Flüge zum Mond starten. Doch so lange müssen Sie nicht warten: Gemeinsam mit HolidayCheck haben wir acht irdische Mondlandschaften entdeckt, die Sie auch ohne Raumschiff und astronomisch hohe Geldsummen besuchen können.
The Pinnacles / Westaustralien
Inmitten der Wüstenlandschaft des Nambung Nationalparks in Westaustralien ragen uralte Felstürme in die Höhe: „The Pinnacles“ sind bis zu drei Meter hoch mit bizarr gezackten Spitzen oder abgerundeten Kuppen. Erreichbar sind die Kalksteinsäulen nur mit dem Geländewagen. Vom Pinnacles Lookout bietet sich ein einmaliger Blick auf die unterschiedlich hohen Gebilde.
So außerirdisch die Säulen aber anmuten, so irdisch ist ihr Ursprung: Die „Pinnacles“ sind aus Muscheln entstanden und stammen aus einer Zeit, als die Landschaft des heutigen Nationalparks noch Meeresboden war. Nur drei Autostunden nördlich von Perth gelegen, sind sie für die Besucher von Westaustralien zweifellos eine empfehlenswerte Alternative zu einem Mondflug.
Tongariro Nationalpark / Neuseeland
Auch in Neuseeland fühlen sich die Besucher im Tongariro Nationalpark mit seinen drei aktiven Vulkanen und kargen Gebirgsebenen sprichwörtlich auf den Mond versetzt. Wanderer haben mehrere Möglichkeiten, den Park zu erkunden, und stoßen dabei auf heiße Quellen, den bekannten „Red Crater“ des Tongariro und den türkis leuchtenden Emerald Lake.
Auch die Gipfel der Vulkane können erklommen werden, wobei sich auf dem etwa 2.800 Meter hohen Ruapehu sogar ein Gletscher befindet. Der höchste der drei Vulkane diente übrigens auch als Filmkulisse für das düstere Mordor in der Trilogie „Herr der Ringe“. Wer den Nationalpark besucht, sollte wissen, dass er sich auf heiligem Boden der Maori befindet, die das Gebiet einst dem neuseeländischen Volk schenkten.
Timanfaya Nationalpark / Lanzarote
Deutlich schneller als den Mond erreichen europäische Reisende den beeindruckenden Timanfaya Nationalpark auf Lanzarote. Die in Europa einzigartige Lavalandschaft hat sich seit den Vulkanausbrüchen von 1730 bis 1736 kaum verändert. An einigen Stellen können die Besucher sogar heiße Lava aus nächster Nähe betrachten und die aus der Erde aufsteigende Hitze beobachten.
Auf einer Fläche von fast 200 Quadratkilometern zieht sich das Lavagebiet hin und ist heute die bedeutendste Attraktion der Insel. Empfehlenswert ist ein Besuch im Restaurant „El Diabolo“, das seinen Grill mit Erdwärme beheizt. Denn bereits wenige Zentimeter unter der Erde herrschen Temperaturen von mehr als 200 Grad.
Bucht von Sarakiniko / Griechenland
Dem Mond ganz nahe sind die Besucher der Bucht von Sarakiniko an der Nordküste der griechischen Insel Milos. Kalkweiße, vom Meer abgerundete Felsen erstrecken sich hier direkt ins türkisgrüne Wasser, steinerne Brücken führen über tosende Wellen und karge, strahlend weiße Felsen ragen in den Himmel.
Je nach Tageszeit werden die Steine von der Sonne in verschiedene Farbtöne von Rosa bis Rot getaucht und verwandeln die Bucht in einen magischen Ort. Wer möchte bei so einem Anblick noch die Badehose gegen den Raumanzug tauschen?
Valle de la Luna / Bolivien
Passender könnte der Name nicht sein: Das bolivianische Valle de la Luna – zu Deutsch „Mondtal“ – begeistert mit Sandsteintürmen, die zu Tausenden in den Himmel ragen und unserer Vorstellung einer Mondlandschaft ziemlich nahekommen.
Auf einem Rundweg können die Besucher die bizarren Felsformationen bewundern, die sich im Laufe von Millionen von Jahren durch Erosion, starken Regen und hohe Temperaturunterschiede gebildet haben. Gerade einmal zehn Kilometer südlich der Metropole La Paz gelegen, erreichen Mondsüchtige das Tal sogar bequem mit dem Taxi.
Death Valley Nationalpark / USA
Mit Höchsttemperaturen von bis zu 60 Grad erscheint das Death Valley nicht von dieser Welt. Das „Tal des Todes“ ist nicht nur der trockenste Nationalpark der USA – hier befindet sich auch der tiefste Punkt der westlichen Hemisphäre: Badwater liegt 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel und ist von einer Salzkruste umgeben. Der Boden besteht aus großen sechseckigen Strukturen, die sich durch ausdehnende Salzkristalle bilden. Nicht weniger faszinierend ist der Ausblick auf die „Mondlandschaften” des Tales vom Zabriskie Point. Während der Luxus an Bord eines Raumschiffs für zukünftige Mondreisende noch überschaubar ist, haben die Besucher im Death Valley sogar die Möglichkeit, in einem Luxushotel aus den 1920er-Jahren mit Blick auf die spektakuläre Natur des Nationalparks zu nächtigen.
Paisaje Lunar / Teneriffa
Auch auf Teneriffa gibt es „Mondlandschaften“: Im heutigen Teide Nationalpark haben massive Vulkanausbrüche eine beeindruckende, mondähnliche Landschaft mit bizarren Felsformationen geschaffen, die schon häufig die Kulisse für Science-Fiction-Filme bildete – beispielsweise für den Klassiker „Kampf der Titanen“. Beliebt ist der Nationalpark, der seit 2007 zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört, vor allem bei Wanderern. Sie bewegen sich hier am Fuße des Teide auf Land, das einst glühende Lava war. Der Teide selbst ist übrigens mit 3.718 Metern die höchste Erhebung Spaniens – und vom Meeresboden gerechnet mit 7.500 Metern der dritthöchste Inselvulkan der Erde.
Valle de la Luna / Chile
Nicht nur Bolivien hat ein „Mondtal“ – auch in der Atacama-Wüste im Norden von Chile findet sich eine Landschaft, die den Namen „Valle de la Luna“ trägt. Der perfekte Ausgangspunkt, um die trockenste Wüste der Welt zu erkunden, ist das kleine Örtchen San Pedro de Atacama – rund 300 Kilometer von der Hafenstadt Antofagasta entfernt. Von hier braucht man mit dem Geländewagen nur eine gute halbe Stunde bis zum Valle de la Luna.
Vor allem am späten Nachmittag, wenn das Tal von der untergehenden Sonne in ein goldrotes Licht getaucht wird, fasziniert diese Landschaft mit einer bizarren Schönheit, die einer anderen Welt entsprungen zu sein scheint. Dass die NASA hier mehrmals für ihre Mondlandungen trainiert hat, ist kein Wunder. Die Atacama-Wüste hat aber natürlich noch viel mehr zu bieten als diese „Mondlandschaften” – von Salzseen über Vulkane und Geysire auf 4.300 Metern Seehöhe bis zu den ältesten Mumien, die jemals auf dieser Erde gefunden wurden. 20.000 Jahre sind sie alt.