Ganz ohne Raumschiff: Mondlandschaften auf der Erde

Schon in we­ni­gen Jah­ren sol­len die ers­ten tou­ris­ti­schen Flüge zum Mond star­ten. Doch so lange müs­sen Sie nicht war­ten: Ge­mein­sam mit Ho­li­day­Check ha­ben wir acht ir­di­sche Mond­land­schaf­ten ent­deckt, die Sie auch ohne Raum­schiff und as­tro­no­misch hohe Geld­sum­men be­su­chen kön­nen.

The Pinnacles /​ Westaustralien

The Pin­na­cles im Nam­bung Na­tio­nal Park (c) Tou­rism Wes­tern Aus­tra­lia

In­mit­ten der Wüs­ten­land­schaft des Nam­bung Na­tio­nal­parks in West­aus­tra­lien ra­gen ur­alte Fels­türme in die Höhe: „The Pin­na­cles“ sind bis zu drei Me­ter hoch mit bi­zarr ge­zack­ten Spit­zen oder ab­ge­run­de­ten Kup­pen. Er­reich­bar sind die Kalk­stein­säu­len nur mit dem Ge­län­de­wa­gen. Vom Pin­na­cles Loo­kout bie­tet sich ein ein­ma­li­ger Blick auf die un­ter­schied­lich ho­hen Ge­bilde.

So au­ßer­ir­disch die Säu­len aber an­mu­ten, so ir­disch ist ihr Ur­sprung: Die „Pin­na­cles“ sind aus Mu­scheln ent­stan­den und stam­men aus ei­ner Zeit, als die Land­schaft des heu­ti­gen Na­tio­nal­parks noch Mee­res­bo­den war. Nur drei Au­to­stun­den nörd­lich von Perth ge­le­gen, sind sie für die Be­su­cher von West­aus­tra­lien zwei­fel­los eine emp­feh­lens­werte Al­ter­na­tive zu ei­nem Mond­flug.

Tongariro Nationalpark /​ Neuseeland

Ton­ga­riro Na­tio­nal­park (c) pi­xelio

Auch in Neu­see­land füh­len sich die Be­su­cher im Ton­ga­riro Na­tio­nal­park mit sei­nen drei ak­ti­ven Vul­ka­nen und kar­gen Ge­birgs­ebe­nen sprich­wört­lich auf den Mond ver­setzt. Wan­de­rer ha­ben meh­rere Mög­lich­kei­ten, den Park zu er­kun­den, und sto­ßen da­bei auf heiße Quel­len, den be­kann­ten „Red Cra­ter“ des Ton­ga­riro und den tür­kis leuch­ten­den Emer­ald Lake.

Auch die Gip­fel der Vul­kane kön­nen er­klom­men wer­den, wo­bei sich auf dem etwa 2.800 Me­ter ho­hen Ru­a­pehu so­gar ein Glet­scher be­fin­det. Der höchste der drei Vul­kane diente üb­ri­gens auch als Film­ku­lisse für das düs­tere Mordor in der Tri­lo­gie „Herr der Ringe“. Wer den Na­tio­nal­park be­sucht, sollte wis­sen, dass er sich auf hei­li­gem Bo­den der Maori be­fin­det, die das Ge­biet einst dem neu­see­län­di­schen Volk schenk­ten.

Timanfaya Nationalpark /​ Lanzarote

Ti­m­an­faya Na­tio­nal­park (c) An­to­nio Sessa via un­s­plash

Deut­lich schnel­ler als den Mond er­rei­chen eu­ro­päi­sche Rei­sende den be­ein­dru­cken­den Ti­m­an­faya Na­tio­nal­park auf Lan­za­rote. Die in Eu­ropa ein­zig­ar­tige La­va­land­schaft hat sich seit den Vul­kan­aus­brü­chen von 1730 bis 1736 kaum ver­än­dert. An ei­ni­gen Stel­len kön­nen die Be­su­cher so­gar heiße Lava aus nächs­ter Nähe be­trach­ten und die aus der Erde auf­stei­gende Hitze be­ob­ach­ten.

Auf ei­ner Flä­che von fast 200 Qua­drat­ki­lo­me­tern zieht sich das La­va­ge­biet hin und ist heute die be­deu­tendste At­trak­tion der In­sel. Emp­feh­lens­wert ist ein Be­such im Re­stau­rant „El Dia­bolo“, das sei­nen Grill mit Erd­wärme be­heizt. Denn be­reits we­nige Zen­ti­me­ter un­ter der Erde herr­schen Tem­pe­ra­tu­ren von mehr als 200 Grad.

Bucht von Sarakiniko /​ Griechenland

Sa­ra­ki­niko /​ Mi­los (c) pix­a­bay

Dem Mond ganz nahe sind die Be­su­cher der Bucht von Sa­ra­ki­niko an der Nord­küste der grie­chi­schen In­sel Mi­los. Kalk­weiße, vom Meer ab­ge­run­dete Fel­sen er­stre­cken sich hier di­rekt ins tür­kis­grüne Was­ser, stei­nerne Brü­cken füh­ren über to­sende Wel­len und karge, strah­lend weiße Fel­sen ra­gen in den Him­mel.

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Je nach Ta­ges­zeit wer­den die Steine von der Sonne in ver­schie­dene Farb­töne von Rosa bis Rot ge­taucht und ver­wan­deln die Bucht in ei­nen ma­gi­schen Ort. Wer möchte bei so ei­nem An­blick noch die Ba­de­hose ge­gen den Raum­an­zug tau­schen?

Valle de la Luna /​ Bolivien

Valle de la Luna /​ Bo­li­vien (c) pix­a­bay

Pas­sen­der könnte der Name nicht sein: Das bo­li­via­ni­sche Valle de la Luna – zu Deutsch „Mond­tal“ – be­geis­tert mit Sand­stein­tür­men, die zu Tau­sen­den in den Him­mel ra­gen und un­se­rer Vor­stel­lung ei­ner Mond­land­schaft ziem­lich na­he­kom­men.

Auf ei­nem Rund­weg kön­nen die Be­su­cher die bi­zar­ren Fels­for­ma­tio­nen be­wun­dern, die sich im Laufe von Mil­lio­nen von Jah­ren durch Ero­sion, star­ken Re­gen und hohe Tem­pe­ra­tur­un­ter­schiede ge­bil­det ha­ben. Ge­rade ein­mal zehn Ki­lo­me­ter süd­lich der Me­tro­pole La Paz ge­le­gen, er­rei­chen Mond­süch­tige das Tal so­gar be­quem mit dem Taxi.

Death Valley Nationalpark /​ USA

De­ath Val­ley (c) Car­ter Baran via un­s­plash

Mit Höchst­tem­pe­ra­tu­ren von bis zu 60 Grad er­scheint das De­ath Val­ley nicht von die­ser Welt. Das „Tal des To­des“ ist nicht nur der tro­ckenste Na­tio­nal­park der USA – hier be­fin­det sich auch der tiefste Punkt der west­li­chen He­mi­sphäre: Bad­wa­ter liegt 85,5 Me­ter un­ter dem Mee­res­spie­gel und ist von ei­ner Salz­kruste um­ge­ben. Der Bo­den be­steht aus gro­ßen sechs­ecki­gen Struk­tu­ren, die sich durch aus­deh­nende Salz­kris­talle bil­den. Nicht we­ni­ger fas­zi­nie­rend ist der Aus­blick auf die „Mond­land­schaf­ten” des Ta­les vom Za­b­ris­kie Point. Wäh­rend der Lu­xus an Bord ei­nes Raum­schiffs für zu­künf­tige Mond­rei­sende noch über­schau­bar ist, ha­ben die Be­su­cher im De­ath Val­ley so­gar die Mög­lich­keit, in ei­nem Lu­xus­ho­tel aus den 1920er-Jah­ren mit Blick auf die spek­ta­ku­läre Na­tur des Na­tio­nal­parks zu näch­ti­gen.

Paisaje Lunar /​ Teneriffa

Paisaje Lu­nar /​ Te­ne­riffa (c) Kira Lak­ti­o­nov via un­s­plash

Auch auf Te­ne­riffa gibt es „Mond­land­schaf­ten“: Im heu­ti­gen Teide Na­tio­nal­park ha­ben mas­sive Vul­kan­aus­brü­che eine be­ein­dru­ckende, mond­ähn­li­che Land­schaft mit bi­zar­ren Fels­for­ma­tio­nen ge­schaf­fen, die schon häu­fig die Ku­lisse für Sci­ence-Fic­tion-Filme bil­dete – bei­spiels­weise für den Klas­si­ker „Kampf der Ti­ta­nen“. Be­liebt ist der Na­tio­nal­park, der seit 2007 zum Welt­na­tur­erbe der UNESCO ge­hört, vor al­lem bei Wan­de­rern. Sie be­we­gen sich hier am Fuße des Teide auf Land, das einst glü­hende Lava war. Der Teide selbst ist üb­ri­gens mit 3.718 Me­tern die höchste Er­he­bung Spa­ni­ens – und vom Mee­res­bo­den ge­rech­net mit 7.500 Me­tern der dritt­höchste In­sel­vul­kan der Erde.

Valle de la Luna /​ Chile

Valle de la Luna /​ Chile (c) pix­a­bay

Nicht nur Bo­li­vien hat ein „Mond­tal“ – auch in der Ata­cama-Wüste im Nor­den von Chile fin­det sich eine Land­schaft, die den Na­men „Valle de la Luna“ trägt. Der per­fekte Aus­gangs­punkt, um die tro­ckenste Wüste der Welt zu er­kun­den, ist das kleine Ört­chen San Pe­dro de Ata­cama – rund 300 Ki­lo­me­ter von der Ha­fen­stadt An­to­f­a­gasta ent­fernt. Von hier braucht man mit dem Ge­län­de­wa­gen nur eine gute halbe Stunde bis zum Valle de la Luna.

Vor al­lem am spä­ten Nach­mit­tag, wenn das Tal von der un­ter­ge­hen­den Sonne in ein gold­ro­tes Licht ge­taucht wird, fas­zi­niert diese Land­schaft mit ei­ner bi­zar­ren Schön­heit, die ei­ner an­de­ren Welt ent­sprun­gen zu sein scheint. Dass die NASA hier mehr­mals für ihre Mond­lan­dun­gen trai­niert hat, ist kein Wun­der. Die Ata­cama-Wüste hat aber na­tür­lich noch viel mehr zu bie­ten als diese „Mond­land­schaf­ten” – von Salz­seen über Vul­kane und Gey­sire auf 4.300 Me­tern See­höhe bis zu den äl­tes­ten Mu­mien, die je­mals auf die­ser Erde ge­fun­den wur­den. 20.000 Jahre sind sie alt.