Dass die Südküste von Portugal ein Top-Reiseziel für Feinschmecker ist, hat sich längst herumgesprochen: Schon seit Jahren strahlen über der Algarve gleich mehrere Michelin-Sterne. Auch in der jüngsten Ausgabe des „Guide Michelin” wurden wieder sieben Restaurants ausgezeichnet – eines davon zum ersten Mal.
An der Spitze der kulinarischen Szene an der Algarve thronen wie bisher zwei Restaurants, in denen bereits seit Jahren erstklassige Arbeit geleistet wird: Sowohl Dieter Koschina in der „Vila Joya” in Galé als auch Hans Neuner im Restaurant „Ocean” des Luxushotels Vila Vita Parc in Porches konnten ihre zwei Sterne erfolgreich verteidigen.
Unverändert über einen Stern freut man sich im Restaurant „Vista” des Bela Vista Hotels in Portimão, im „Gusto by Heinz Beck” im Hotel Conrad Algarve, im „São Gabriel” in Quinta do Lago und im Restaurant „Bon Bon” in Amancil. Nur das „Henrique Leis” in Almancil hat seinen Stern abgegeben, aber zuvor selbst um die Streichung gebeten.
Erstmals mit einem Stern prämiert wurde das Restaurant „Vistas” im Monte Rei Golf & Country Club an der östlichen Algarve. Der Mann, der hinter dem Erfolg steht, ist für aufmerksame Gourmets allerdings auch kein Unbekannter: Rui Silvestre errang bereits 2015 im Alter von 29 Jahren als jüngster portugiesischer Koch einen Michelin-Stern – damals als Küchenchef des Restaurants „Bon Bon”.
„Ich habe mir vorgenommen, im Vistas etwas Besonderes und Anderes zu schaffen“, sagte Silvestre bei der Preisverleihung: „Ich will mit jedem Gericht, das ich kreiere, die Sinne der Gäste herausfordern und sie auf eine kulinarische Reise zu den besten Zutaten und Produkten unserer Region mitnehmen. Die Algarve ist für mich gleichbedeutend mit dem Meer – und so werden meine Kreationen durch die Verwendung der frischesten Fische und Meeresfrüchte geprägt.“
Respekt vor der Natur, puristischer Geschmack und die Konzentration auf die ursprünglichen Aromen der Zutaten kennzeichnen die Küche des jungen Kochs, der im nordportugiesischen Valongo geboren wurde, aber schon seit vielen Jahren an der Algarve lebt. Lehr- und Wanderjahre in erstklassigen Häusern in der Schweiz, in Ungarn und in Frankreich haben seinen Stil deutlich beeinflusst – vor allem die Zeit im Drei-Sterne-Restaurant „Le Castellet” von Christophe Bacquié im südfranzösischen Var.
Zwei Menüs – „Fauna & Flora“ und „Sea Promenade“ – stehen im „Vistas” neben dem À‑la-Carte-Angebot zur Auswahl. Silvestre paart dabei zum Beispiel Thunfisch mit Austern, Blumenkohl und Wasabicreme, Blauen Hummer mit zerkleinerter Steinkrabbe, Kaviar und Selleriewurzel oder iberisches Lamm mit Roter Beete, schwarzem Knoblauch und Anchovis.