Uganda: Höhere Preise für Gorilla- und Schimpansen-Tracking

Die Uganda Wild­life Aut­ho­rity er­höht mit Juli 2020 die Ta­rife für ver­schie­dene Ak­ti­vi­tä­ten. Der Preis für das Go­rilla-Track­ing steigt von 600 auf 700 US-Dol­lar pro Per­son und der Preis für das Schim­pan­sen-Track­ing von 150 auf 200 US-Dol­lar, be­rich­tet das Uganda Tou­rism Board.

Die Er­hö­hung der Ge­büh­ren sei das „Er­geb­nis ei­ner ein­ge­hen­den Ana­lyse”, heißt es in ei­ner Aus­sendung. Trotz­dem kos­tet da­mit ein Be­such bei den Berg­go­ril­las in Uganda wei­ter­hin deut­lich we­ni­ger als im Nach­bar­land Ru­anda, wo der Preis be­reits im Jahr 2017 von 750 auf 1.500 US-Dol­lar pro Per­son ver­dop­pelt wor­den ist.

(c) Uganda Tou­rism Board /​ Vin­cent Mu­gaba

In Uganda wie in Ru­anda trägt der nach­hal­tige Go­rilla-Tou­ris­mus maß­geb­lich zum Schutz der sel­te­nen und akut vom Aus­ster­ben be­droh­ten Tiere bei. Denn die Ein­nah­men aus den Ge­büh­ren hel­fen, ih­ren Le­bens­raum lang­fris­tig zu er­hal­ten. Durch den Tou­ris­mus ge­winnt der Schutz der Tiere zu­dem welt­weit an Auf­merk­sam­keit und Un­ter­stüt­zung.

Gleich­zei­tig bie­tet der Go­rilla-Tou­ris­mus den Ge­mein­den rund um die Na­tio­nal­parks eine wirt­schaft­li­che Per­spek­tive, denn 20 Pro­zent der Na­tio­nal­park-Ge­büh­ren ge­hen di­rekt an die lo­kale Be­völ­ke­rung – und durch die Be­su­cher wer­den wei­tere Ar­beits­plätze ge­schaf­fen. Da­mit kön­nen Kon­flikte zwi­schen Mensch und Tier und vor al­lem die Wil­de­rei lang­fris­tig ver­mie­den wer­den.

(c) Uganda Tou­rism Board /​ Vin­cent Mu­gaba

„Die Berg­go­rilla-Po­pu­la­tion ist seit den 1980er-Jah­ren in Uganda kon­ti­nu­ier­lich auf rund 550 Tiere ge­stie­gen. Das zeigt, dass un­ser Mo­dell für den Go­rilla-Tou­ris­mus funk­tio­niert und so­wohl der Na­tur­schutz als auch die Ein­hei­mi­schen von den Tou­ris­ten­pro­fi­tie­ren. Wir ha­ben da­her kei­nen Grund, ir­gend­et­was zu än­dern oder die Ge­büh­ren zu er­hö­hen“, er­klärt Dr. An­drew Se­guya, Exe­cu­tive Di­rec­tor der Uganda Wild­life Aut­ho­rity.

Zum Schutz der be­droh­ten Tiere ist das Go­rilla-Track­ing stark re­gle­men­tiert. In Ru­anda und in Uganda sind pro Go­rilla-Gruppe täg­lich nur acht Be­su­cher zu­ge­las­sen. Sie be­ge­ben sich mit spe­zi­ell aus­ge­bil­de­ten Ran­gern im Re­gen­wald auf die Su­che. Wird eine Gruppe ge­fun­den, darf sie von den Be­su­chern für etwa eine Stunde aus ei­ner Ent­fer­nung von min­des­tens sie­ben Me­tern be­ob­ach­tet wer­den.

(c) Uganda Tou­rism Board /​ Vin­cent Mu­gaba

Ins­ge­samt kön­nen in Uganda mitt­ler­weile 17 Go­rilla-Grup­pen in zwei Na­tio­nal­parks von Tou­ris­ten be­sucht wer­den – im Bwindi Im­pene­tra­ble Na­tio­nal­park, der den Le­bens­raum von etwa 450 Berg­go­ril­las in 36 Grup­pen­ver­bän­den schützt, und im Mga­hinga Na­tio­nal­park mit 50 bis 100 Tie­ren. Welt­weit gibt es laut WWF der­zeit rund 1.060 Berg­go­ril­las. Die rest­li­che Po­pu­la­tion lebt in Ru­anda und in der De­mo­kra­ti­schen Re­pu­blik Kongo.

Das Schim­pan­sen-Track­ing im Ki­bale Na­tio­nal­park fin­det täg­lich um 8 Uhr und um 14 Uhr statt. Ge­mein­sam mit ei­nem Ran­ger darf die ha­bi­tu­ierte, an den Be­such von Men­schen ge­wöhnte Gruppe für un­ge­fähr drei Stun­den be­ob­ach­tet wer­den. Uganda hat zu­dem noch wei­tere in­ter­es­sante At­trak­tio­nen zu bie­ten. Dazu ge­hö­ren bei­spiels­weise klas­si­sche Sa­fari-Tou­ren in den zehn Na­tio­nal­parks des Lan­des, Boots­tou­ren auf dem Nil und eine im­mense Viel­falt an Vo­gel­ar­ten.

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