Das auf Krisenfrühwarnsysteme spezialisierte Unternehmen A3M hat die jüngsten Vulkan-Aktivitäten auf den Philippinen und in Mexiko zum Anlass genommen, die Vulkanausbrüche der letzten fünf Jahre zu analysieren. Zwei Karten zeigen das Ergebnis.
Auf den Philippinen wurden in der Nacht von Sonntag auf Montag mehr als 75 vulkanische Beben registriert. Aus dem Vulkan Taal, der nahe der Hauptstadt Manila liegt, ergießt sich bereits Lava, sodass er für Touristen und Einheimische als gefährlich einzustufen ist. Kurz zuvor ist der Popocatépetl in Mexiko ausgebrochen. Der weltweit bekannte Vulkan liegt 85 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Mexiko City und rumort immer wieder.
Wie die Analyse von A3M zeigt, konzentrierten sich die Vorkommnisse in den vergangenen fünf Jahren prinzipiell rund um den Pazifik – genauer gesagt in den Anrainerstaaten in Südamerika und Asien. Für Schlagzeilen sorgten zum Beispiel eine Aschewolke in Indonesien im Jahr 2018 sowie Eruptionen in Chile und Argentinien in den Jahren zuvor.
Der aktivste Vulkan in Europa ist der Ätna auf Sizilien, der 2017 für mehrere Verletzte verantwortlich war. Auch in Island befinden sich einige aktive Vulkane. Schwerwiegende Ausbrüche liegen hier aber schon mehrere Jahre zurück. Zuletzt musste 2010 wegen einer riesigen Aschewolke der Flugverkehr in Teilen Nord- und Mitteleuropas eingestellt werden. Erst Mitte Dezember 2019 brach ein Vulkan in Neuseeland aus. Dabei gab es 18 Tote und viele Verletzte.
Vulkangebiete und ihre Entstehung
Wie auf einer weiteren Karte von A3M Global Monitoring erkennbar ist, liegen die Vulkane – aktive ebenso wie erloschene – überwiegend entlang der Plattengrenzen. Dies hängt damit zusammen, dass zwei Kontinentalplatten aufeinander stoßen oder sich eine kontinentale auf eine ozeanische Platte zubewegt. Andererseits können sich auch zwei Erdplatten voneinander weg bewegen, was dazu führt, dass vom Inneren der Erde viel heißes Material aufsteigen und in die entstandene Lücke eindringen kann.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Entstehungsweisen. Der Erdmantel unter Hawaii ist zum Beispiel besonders heiß. So kann Magma leicht durch die Erde brechen und sogenannte „Hotspots“ bilden. Die Platten gleiten über die festen Hotspots hinweg und es entsteht eine ganze Kette von Vulkanen, die auch die Inseln von Hawaii gebildet haben. Hier ist im Moment der Kilauea aktiv, weil er aktuell über einem Hotspot liegt.
Morgen oder in 10.000 Jahren
Insgesamt gibt es weltweit rund 1.500 aktive Vulkane. Aktiv bedeutet, dass sie innerhalb der letzten 10.000 Jahre mindestens einmal ausgebrochen sind. Vielen ist nicht bekannt, dass auch in Deutschland ein Vulkangebiet liegt: Der Vulkan unter dem Laacher See in der Eifel nahe Bonn ist das letzte Mal vor 13.000 Jahren ausgebrochen.
Damit ist er offiziell nicht mehr aktiv. Forscher haben aber herausgefunden, dass sich die Magmakammer wenige Kilometer unter dem Krater allmählich wieder mit flüssigem Gestein füllt. Auch Frankreich hat einen Vulkan namens Puy de Dome, der in der Nähe der Stadt Clermont-Ferrand liegt.
Generell gilt: Niemand kann den Ausbruch eines Vulkans vorhersagen. Auch mögliche Folgen sind nur Spekulation. Die Wissenschaftler kennen zwar eine ganze Reihe von „heißen” Kandidaten, betonen aber immer wieder, dass man hier in ganz anderen zeitlichen Dimensionen denken muss. Theoretisch können sie schon morgen ausbrechen – oder erst in 10.000 Jahren…