Hotels, Museen und Gefängnisse: Floridas verrückte Architektur

Was pas­siert, wenn Ar­chi­tek­ten ih­ren Ideen freien Lauf las­sen dür­fen? Ein Blick nach Flo­rida lie­fert be­mer­kens­werte Ant­wor­ten. Wir ha­ben eine kleine Aus­wahl von Ge­bäu­den der letz­ten 200 Jahre zu­sam­men­ge­stellt, bei de­nen die Er­schaf­fer ab­seits der be­kann­ten Pfade krea­tiv wur­den.

Seminole Hard Rock Hotel /​ Greater Fort Lauderdale

Se­mi­nole Hard Rock Ho­tel & Ca­sino Hol­ly­wood (c) Ralph No­taro

Nach ei­ner In­ves­ti­tion von 1,5 Mil­li­ar­den US-Dol­lar öff­nete der spek­ta­ku­läre An­bau des Se­mi­nole Hard Rock Ho­tel & Ca­sino Hol­ly­wood vor kur­zem seine Pfor­ten: ein 137 Me­ter ho­her Ho­tel­turm in Form ei­ner gi­gan­ti­schen Gi­tarre. Mit die­ser Ex­pan­sion hat sich das in­te­grierte Re­sort und Ca­sino, das nun ins­ge­samt über mehr als 1.200 Zim­mer ver­fügt, zum Welt­klasse-Sta­tus ka­ta­pul­tiert.

Salvador Dalí Museum /​ St. Petersburg

Sal­va­dor Dalí Mu­seum (c) visitstpeteclearwater.com

Das Ge­bäude des Dalí Mu­se­ums wurde am 11. Jän­ner 2011 er­öff­net und be­her­bergt die größte Samm­lung von Wer­ken des Künst­lers Sal­va­dor Dalí au­ßer­halb Eu­ro­pas. Ent­wor­fen vom Ar­chi­tek­ten Yann Wey­mouth, ver­bin­det es klare und ver­spielte For­men: ein ein­fa­ches recht­ecki­ges Ge­bäude mit 45 cm di­cken Mau­ern, aus de­nen eine große Glas­blase aus­bricht.

Als „Mys­te­rium” be­kannt, be­steht die Blase aus 1.062 drei­ecki­gen Glas­stü­cken und misst an ih­rem höchs­ten Punkt fast 23 Me­ter. Im In­ne­ren des Mu­se­ums be­fin­det sich eine Wen­del­treppe, die an Da­lis Be­ses­sen­heit von Spi­ra­len und die Dop­pel­he­lix des DNA-Mo­le­küls er­in­nert.

Cà d’Zan /​ Sarasota

Ca d’­Zan (c) Cat Pen­nenga /​ www.catpennenga.com

Der Zir­kus­pio­nier John Ring­ling er­rich­tete 1924 ge­mein­sam mit sei­ner Frau Ma­ble in Sa­ra­sota an der West­küste Flo­ri­das die Win­ter­re­si­denz „Cà d’Zan” – ve­ne­zia­nisch für „Haus von John“.

Go­ti­sche Stil­ele­mente misch­ten sich da­bei mit Ein­flüs­sen der ita­lie­ni­schen Re­nais­sance und der Ar­chi­tek­tur des New Yor­ker Madi­son Square Gar­dens. Der mehr als 3.000 Qua­drat­me­ter große Pa­lazzo be­sitzt zu­dem ei­nen 25 Me­ter ho­hen Turm, der ei­nen schö­nen Rund­blick über die Sa­ra­sota Bay bie­tet.

Ponce de León Hotel – Flagler College /​ St. Augustine

Ho­tel Ponce de Leon (c) Wi­ki­me­dia /​ Tim­Trick

Henry Flag­lers Lu­xus­ho­tel „Ponce de León” wurde 1888 im Stil der spa­ni­schen Re­nais­sance fer­tig­ge­stellt und be­steht voll­stän­dig aus Guss­be­ton. Als ei­nes von nur we­ni­gen Ge­bäu­den die­ser Zeit war es voll­stän­dig elek­tri­fi­ziert – dank Flag­lers be­rühm­tem Freund Tho­mas Alva Edi­son.

Die bei­den Zwil­lings­türme dien­ten ur­sprüng­lich als Was­ser­tanks, be­vor sie die ame­ri­ka­ni­sche Küs­ten­wa­che wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs in ein Ge­fäng­nis ver­wan­delte. 1968 wurde das Ho­tel zum Kern des neu ein­ge­rich­te­ten Flag­ler Col­lege. Seit 2006 ist es zu­dem als „Na­tio­nal His­to­ric Land­mark” klas­si­fi­ziert.

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WonderWorks /​ Panama City Beach

Won­der­works /​ Pa­nama City Beach (c) Won­der­works

In Pa­nama City Beach ver­setzt die Be­su­cher ein auf­fäl­li­ges Ge­bäude in Stau­nen: Der In­door-Ver­gnü­gungs­park „Won­der­Works” be­fin­det sich in ei­nem um­ge­dreh­ten Haus und stellt die Welt sei­ner Be­su­cher auf den Kopf. Die (er­fun­dene) Ge­schichte des Parks gibt Aus­kunft über das rät­sel­hafte Bau­werk:

Einst sei „Won­der­Works” ein streng ge­hei­mes For­schungs­la­bor auf ei­ner ver­las­se­nen In­sel im Ber­muda-Drei­eck ge­we­sen, bis es ein Tor­nado schließ­lich nach Pa­nama City Beach trug, wo es ver­kehrt herum lan­dete. Nun war­tet es dar­auf, von Jung und Alt ent­deckt zu wer­den.

Fort Jefferson /​ Dry Tortugas

Fort Jef­fer­son (c) Rob O’­Neal

Eine ein­same In­sel, 110 Ki­lo­me­ter vom Fest­land ent­fernt: Im Na­tio­nal­park „Dry Tor­tu­gas” im Golf von Me­xiko kön­nen die Be­su­cher noch heute die 14 Me­ter ho­hen Ge­fäng­nis­mau­ern be­sich­ti­gen, de­ren Bau be­reits 1825 be­gann. Ur­sprüng­lich als Leucht­turm und War­nung vor ei­nem Ko­ral­len­riff ge­dacht, wurde dar­aus zwei Jahr­zehnte spä­ter das Fort Jef­fer­son für 1.500 Sol­da­ten und 450 Ka­no­nen.

Zu den be­rühm­tes­ten In­sas­sen des Ge­fäng­nis­ses ge­hör­ten un­ter an­de­rem die Mit­ver­schwö­rer um die Er­mor­dung von Abra­ham Lin­coln. Heute ist das Ei­land, das nur per Was­ser­flug­zeug, Fähre oder Boot zu er­rei­chen ist, ein be­lieb­ter An­lauf­punkt für Tau­cher und Schnorch­ler.

Henry B. Plant Museum /​ Tampa

Henry B. Plant Mu­seum (c) Vi­sit Tampa Bay

Ein Pracht­bau mit ei­ner tur­bu­len­ten Ge­schichte ist in Tampa zu fin­den. Im Jahr 1891 als End­punkt ei­ner Ei­sen­bahn­li­nie an der West­küste von Flo­rida er­rich­tet und wäh­rend des spa­nisch-ame­ri­ka­ni­schen Bür­ger­kriegs von Theo­dore Roo­se­velt kurz­zei­tig als Haupt­quar­tier ge­nutzt, wurde das Ge­bäude we­nig spä­ter ein Lu­xus­ho­tel mit mehr als 500 Zim­mern, in de­nen die be­rühm­tes­ten Per­sön­lich­kei­ten aus al­ler Welt näch­tig­ten.

In den 1930er-Jah­ren zog hier das Tampa Ju­nior Col­lege und spä­ter die Uni­ver­sity of Tampa ein. Aus­ge­nom­men blieb le­dig­lich der Süd­flü­gel, in dem ein Mu­seum für die Er­run­gen­schaf­ten des Ei­sen­bahn­ma­gna­ten Henry B. Plant er­rich­tet wurde.