Technische Innovationen der Antike und der Gegenwart treffen hier aufeinander: In Caesarea – an der Mittelmeerküste von Israel – schuf König Herodes der Große vor 2.000 Jahren den modernsten Hafen der Antike. Nach fünf Jahren aufwändiger Restaurierung hat nun das Besucherzentrum des Caesarea Nationalparks wieder seine Pforten geöffnet.
Die Gewölbe, die heute das Besucherzentrum beherbergen, waren früher Teil des Lagersystems am Hafen und dienten als Basis für den Tempel, der Augustus gewidmet war. Er bildete das Herz der einstigen Großstadt, die in der Antike ein zentraler Knotenpunkt der Weltwirtschaft und des Handels zwischen Ost und West war.
Der historischen Bedeutung von Caesarea entspricht der Aufwand für die Erhaltung der Schätze. Die besten Archäologen des Landes – repräsentiert durch die Israel Antiquities Authority – waren an diesem Mammutprojekt beteiligt, für das die Edmond de Rothschild-Stiftung umgerechnet rund 38,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt hatte.
Die Besucher werden mit der historischen Figur von König Herodes vertraut gemacht und sehen Artefakte, die erstmals seit den Zeiten von Herodes wieder ans Tageslicht gebracht wurden. Dazu gehört ein Mosaikboden in einem Badehaus aus römischer Zeit. Als Replik schmückt er nun den Boden des Eingangs im Besucherzentrum.
Auch ein Münzschatz kam im Zuge der Ausgrabungen zum Vorschein: In einem Geheimversteck unter einem Kachelboden fand man 500 bronzene Münzen. Da es in der byzantinischen Periode zwischen dem 4. und 6. Jahrhundert noch keine Banken als Aufbewahrungsort gab, versteckte man Kostbares auf andere Weise – in diesem Fall unter dem Boden dessen, was einst eine prachtvolle Kathedrale gewesen sein muss.
Bei Ausgrabungen in einem Lagerhallenkomplex kam zudem ein byzantinisches Mosaik mit altgriechischer Inschrift aus dem 5. Jahrhundert zum Vorschein: „Er, der alles weiß, ist Hosea, und er ist gesegnet“, lautet heute wie damals der steinerne Gruß vom Eingangstor herab.
Besonders günstig wird die Besichtigung des barrierefrei zugänglichen Besucherzentrums in Kombination mit dem umliegenden Caesarea National Park. Der Eintritt zum Besucherzentrum ist im Ticket für den Park inkludiert. Erwachsene zahlen 39 Schekel (ca. 10 Euro).
Wer den Besuch eines Nationalparks mit der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs kombinieren möchte, hat mit dem „Multi-Pass Public Transportation Ticket” eine neue Option. Der Eintritt zu vielen Attraktionen des Landes wird mit dem Kombi-Ticket günstiger. Erhältlich ist es in zwei Varianten – für drei Nationalparks oder für sechs – am Stand des Transportministeriums in der Ankunftshalle des Terminals 3 im Flughafen Ben Gurion, wo Reisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz landen.