Weinland Südafrika: Wo die deutsche Prominenz unter die Winzer geht

Im Jahr 1659 wurde in Süd­afrika der erste Wein an­ge­baut. Heute ge­hö­ren die Wi­ne­lands nörd­lich von Kap­stadt mit ih­ren im­po­san­ten Berg­ket­ten und idyl­li­schen Wein­gü­tern zu den fünf be­lieb­tes­ten Zie­len der Süd­afrika-Ur­lau­ber. Da über­rascht es auch nicht, dass es schon so man­chen deut­schen Pro­mi­nen­ten als Win­zer ans Kap ge­zo­gen hat. 

Alexandra Schörghuber

(c) Blaauw­klip­pen Vi­ney­ards

Am Fuß der ma­jes­tä­ti­schen Hel­der­berg Moun­ta­ins im Sü­den von Stel­len­bosch liegt das Wein­gut Blaauw­klip­pen. Be­reits 1682 ge­grün­det, zählt es zu den drei äl­tes­ten Wein­gü­tern am Kap und ist vor al­lem für seine Rot­weine be­kannt. Ei­nen Na­men hat sich aber auch der White Zin­fan­del ge­macht – ein fruch­ti­ger Weiß­wein, der aus der Rot­wein­traube Zin­fan­del ge­presst wird.

Der mehr als 100 Hektar große Be­trieb mit sei­nem weiß ge­tünch­ten Her­ren­haus, dem Kut­schen­mu­seum und dem Re­stau­rant „Ba­rou­che“ be­fin­det sich heute pi­kan­ter­weise im Be­sitz der Münch­ner Bier­brauer-Fa­mi­lie Schörg­hu­ber, die mehr als eine Mil­li­arde Um­satz mit Bier, Im­mo­bi­lien und Ho­tels macht und seit 2008 von Alex­an­dra Schörg­hu­ber ge­führt wird.

Für Be­su­cher gibt es täg­lich von 10 bis 17 Uhr Ver­kos­tun­gen von fünf ver­schie­de­nen Wei­nen und Kel­ler­tou­ren. Un­ser Tipp: Ne­ben den Wei­nen wird auch der Ape­ri­tif „Be­fore & Af­ter“ als jüngste Schöp­fung des Wein­guts zum Kauf an­ge­bo­ten – eine Kom­bi­na­tion aus Brandy, Tro­cken­bee­ren­aus­lese und weih­nacht­li­chen Ge­wür­zen, den man auch nach dem Es­sen ge­nie­ßen kann.

Peter Falke

(c) Pe­ter Falke Wi­nes

Der be­kannte deut­sche Tex­til-Un­ter­neh­mer Pe­ter Falke und seine fran­zö­si­sche Ehe­frau, die De­si­gne­rin Da­niele Falke, er­war­ben be­reits im Jahr 1995 die Groen­v­lei Farm in der Nähe von Stel­len­bosch und be­wirt­schaf­ten das Wein­gut seit­her mit Ex­per­tise und Sorg­falt. Auch die­ses An­we­sen mit sei­ner tra­di­tio­nel­len kap­hol­län­di­schen Ar­chi­tek­tur aus dem 18. Jahr­hun­dert liegt an den Hän­gen der Hel­der­berg Moun­ta­ins.

Das Port­fo­lio um­fasst zwei Kol­lek­tio­nen – die Si­gna­ture-Reihe und die PF-Reihe. Von Diens­tag bis Sonn­tag von 11 bis 19 Uhr kön­nen Be­su­cher acht ver­schie­dene Weine in der ex­klu­si­ven Lu­xus-Bou­tique pro­bie­ren. Dazu wer­den Kä­se­plat­ten und Sa­late ge­reicht. Die Farm eig­net sich auch her­vor­ra­gend als Sun­dow­ner-Spot. Pe­ter Falke selbst taucht üb­ri­gens zu­min­dest alle sechs Wo­chen auf sei­ner Farm auf.

Raphael Dornier

Re­stau­rant „Bo­dega“ (c) Dor­nier Wine Es­tate

Das Wein­gut von Ra­phael Dor­nier – dem En­kel des Flug­zeug­pio­niers Claude Dor­nier aus Kemp­ten im All­gäu – liegt et­was ver­steckt im ma­le­ri­schen Blaauw­klip­pen Val­ley au­ßer­halb von Stel­len­bosch. Mit­ten in ei­nem Fyn­bos-Gar­ten ver­bin­det das An­we­sen ar­chi­tek­to­ni­sche Stil­rich­tun­gen der letz­ten drei Jahr­hun­derte mit dem mo­der­nen Wein­kel­ler als jüngs­tem Bei­trag.

Ne­ben her­vor­ra­gen­den Wei­nen ist vor al­lem das haus­ei­gene Re­stau­rant „Bo­dega“ in der ehe­ma­li­gen Scheune ein be­lieb­tes Ziel für Gour­mets aus dem 60 Ki­lo­me­ter ent­fern­ten Kap­stadt. Be­su­chen kann man das Wein­gut täg­lich von 9 bis 17 Uhr. Sechs Weine zum Preis von 4 Euro ste­hen da­bei zur Ver­kos­tung be­reit. Auch der Wein­kel­ler kann nach Vor­anmel­dung be­sich­tigt wer­den.

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Franz Beckenbauer

(c) Lam­mers­hoek Farms & Wi­nery

Der „Kai­ser“ kam zu­erst zum Golf­spie­len nach Süd­afrika. Doch im Zuge der Vor­be­rei­tun­gen für die Fuß­ball-Welt­meis­ter­schaft 2010 ver­liebte sich Franz Be­cken­bauer in das Land und seine Men­schen. 2013 er­warb er mit sei­nen Ge­schäfts­freun­den Fe­dor Rad­mann und An­dreas Ab­old das Wein­gut Lam­mers­hoek im April­s­kloof Val­ley – rund 80 Ki­lo­me­ter nörd­lich von Kap­stadt.

Die 80 Hektar gro­ßen Wein­berge – ins­ge­samt um­fasst die Farm 180 Hektar – be­fin­den sich zwi­schen 80 und 300 Me­tern über dem Mee­res­spie­gel. Der Gra­nit im Bo­den des Paar­de­berg sorgt für eine her­vor­ra­gende Wär­me­spei­che­rung und im Zu­sam­men­spiel mit ei­nem tro­cke­nen, war­men, me­di­ter­ra­nen Klima für her­vor­ra­gende Rah­men­be­din­gun­gen.

Ge­mein­sam mit sei­nem Win­zer möchte der ehe­ma­lige Fuß­ball-Star vor al­lem Weine er­zeu­gen, die im Kel­ler nicht mehr – oder nur durch mi­ni­malste Ein­griffe – be­ein­flusst wer­den. 2015 wurde der erste Jahr­gang des „Li­bero No. 5“ prä­sen­tiert. Wein­pro­ben wer­den nur nach Ver­ein­ba­rung von Mon­tag bis Don­ners­tag in der Zeit von 9 bis 16 Uhr an­ge­bo­ten.

(c) Fransch­hoek Wine Tram

Noch ein Tipp zum Schluss: Eine Hop-on Hop-off-Tour mit der „Fransch­hoek Wine Tram“ ist si­cher­lich eine der schöns­ten Ar­ten, das Wein­land rund um Fransch­hoek zu ent­de­cken. Die his­to­ri­sche, seit­lich ge­öff­nete Bahn aus dem Jahr 1890 nutzt die alte Stre­cke im Tal. So kön­nen die Fahr­gäste ei­nige der äl­tes­ten und bes­ten Wein­gü­ter auf ganz be­queme Art be­su­chen und er­hal­ten wäh­rend der Fahrt noch eine Viel­zahl an In­for­ma­tio­nen rund um den Wein­an­bau in Süd­afrika.

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