Washington, DC: Neustart für das International Spy Museum

Das 2002 ge­grün­dete In­ter­na­tio­nal Spy Mu­seum in Wa­shing­ton, DC ist das ein­zige Mu­seum der USA, das der Spio­nage und den Ge­heim­diens­ten so­wie de­ren Be­deu­tung für den All­tag der Bür­ger ge­wid­met ist. Nun hat es nach ei­nem mehr­mo­na­ti­gen Um­zug an sei­nem neuen Stand­ort an der L’Enfant Plaza ei­nen Neu­start ge­fei­ert.

Mit ei­ner Ge­samt­flä­che von mehr als 13.000 Qua­drat­me­tern hat sich die Größe des  In­ter­na­tio­nal Spy Mu­seum mehr als ver­dop­pelt. Die gut 7.000 Ex­po­nate um­fas­sende Dau­er­aus­stel­lung ist da­mit die größte, öf­fent­lich zu­gäng­li­che Samm­lung von Spio­nage-Ar­te­fak­ten der Welt. An meh­re­ren in­ter­ak­ti­ven Sta­tio­nen kön­nen die Be­su­cher zu­dem ihre ei­ge­nen Fä­hig­kei­ten als Spion tes­ten.

(c) In­ter­na­tio­nal Spy Mu­seum /​ Wa­shing­ton, DC

The­ma­tisch rei­chen die ein­zel­nen Aus­stel­lungs­be­rei­che von der An­tike bis zu den Her­aus­for­de­run­gen des di­gi­ta­len 21. Jahr­hun­derts. Ne­ben den nach­rich­ten­dienst­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten der USA wer­den auch Re­gio­nen wie der Nahe Os­ten, Russ­land und China nä­her be­leuch­tet.

Das Le­ben zu den Stasi-Zei­ten in Ost-Ber­lin wird eben­falls ein­drück­lich ver­mit­telt. So be­fin­det sich in die­sem Be­reich ne­ben ei­nem Stück der Ber­li­ner Mauer auch ein Ab­schnitt ei­nes Tun­nels, der von den USA zu Spio­na­ge­zwe­cken zwi­schen Ost- und West-Ber­lin an­ge­legt wurde. Auch das Bild von Spio­nage in der Pop­kul­tur wird the­ma­ti­siert. Bes­tes Bei­spiel ist ein As­ton Mar­tin DB5 – das wohl be­kann­teste Bond-Auto.

(c) Sam Kitt­ner for In­ter­na­tio­nal Spy Mu­seum /​ Wa­shing­ton, DC

Das Mu­seum zeigt aber nicht nur fas­zi­nie­rende his­to­ri­sche Aus­stel­lungs­stü­cke, son­dern schöpft auch die tech­no­lo­gi­schen Mög­lich­kei­ten der Ge­gen­wart voll aus, um Be­su­chern je­den Al­ters die Welt der Nach­rich­ten­dienste mit ih­ren mit­un­ter kom­ple­xen The­men an­schau­lich zu ver­mit­teln.

Die zahl­rei­chen Fa­cet­ten, die nach­rich­ten­dienst­li­che Tä­tig­kei­ten in ei­ner De­mo­kra­tie kenn­zeich­nen, wer­den da­bei um­fas­send dar­ge­stellt. Da­bei scheuen die Ku­ra­to­ren auch vor kon­tro­ver­sen The­men nicht zu­rück: Of­fene De­bat­ten zu er­mög­li­chen, ge­hört zum er­klär­ten Kon­zept des Mu­se­ums.

(c) Sam Kitt­ner for In­ter­na­tio­nal Spy Mu­seum /​ Wa­shing­ton, DC

Das fu­tu­ris­ti­sche, gut 144 Mil­lio­nen Euro teure Mu­se­ums­ge­bäude liegt at­trak­tiv zwi­schen der Na­tio­nal Mall mit ih­ren welt­be­kann­ten Wahr­zei­chen und dem neuen Wa­ter­front-Vier­tel „The Wharf”. Der Ent­wurf stammt vom Ar­chi­tek­tur­büro Ro­ger Stirk Har­bour + Part­ners, das un­ter an­de­rem auch schon für das Centre Pom­pi­dou in Pa­ris ver­ant­wort­lich zeich­nete.

Die Dach­ter­rasse bie­tet un­ter an­de­rem Aus­bli­cke auf das US-Ka­pi­tol und das Wa­shing­ton Mo­nu­ment. Zu­vor be­fand sich In­ter­na­tio­nal Spy Mu­seum in ei­nem deut­lich klei­ne­ren Ge­bäude aus dem 19. Jahr­hun­dert.

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