Sibiu und Tuschetien: Zehn unterschätzte Reiseziele in Europa

Mal­lorca, Rho­dos oder An­ta­lya? Oder doch mal et­was ganz an­de­res? Für alle, die in die­sem Jahr ein­mal un­be­kann­tere Ziele in Eu­ropa an­steu­ern wol­len, ha­ben die Reise-Ex­per­ten der Ur­laub­s­pi­ra­ten ihre per­sön­li­chen Ge­heim­tipps zu­sam­men­ge­tra­gen.

Genussurlaub in Bologna

Bo­lo­gna (c) Pexels

Bo­lo­gna ist als Name zwar je­dem schon ein­mal un­ter­ge­kom­men, schafft es aber in die we­nigs­ten Rei­se­pläne. Da­bei ist die Stadt ein ech­tes Kleinod mit mit­tel­al­ter­li­chen Pa­läs­ten und Kir­chen, traum­haf­ten Ar­ka­den und Plät­zen, auf de­nen man stun­den­lang sit­zen und die Sonne ge­nie­ßen kann. Der Um­stand, dass Bo­lo­gna dank sei­ner Uni­ver­si­tät stets viele Stu­den­ten be­her­bergt, hält die Stadt jung und sorgt für ein bun­tes Nacht­le­ben.

Vor al­lem die ku­li­na­ri­schen An­ge­bote sind ein­ma­lig. Kein Wun­der, denn aus Bo­lo­gna stammt nicht nur die Bo­lo­gnese, die in Ita­lien ei­gent­lich „Ragú“ heißt, son­dern auch die La­sa­gne. Und die Tor­tel­lini ka­men eben­falls hier zur Welt. Ku­li­na­ri­sche Köst­lich­kei­ten gibt es prak­tisch über­all – in den ed­len Fein­schme­cker­re­stau­rants und den güns­ti­gen Trat­to­rien in den klei­nen Ne­ben­gas­sen. Wer noch et­was mehr se­hen möchte, ist mit dem Zug oder dem Auto schnell in Flo­renz oder an der Adria­küste.

Sibiu – Geheimtipp in den Karpaten

Si­biu (c) pix­a­bay

Am Rande der ru­mä­ni­schen Kar­pa­ten liegt die Stadt Si­biu (Her­mann­stadt). Dank der preis­wer­ten Flüge der Low-Cost-Air­lines lohnt sich ein Be­such die­ser zau­ber­haf­ten Stadt so­gar über das Wo­chen­ende. Beim Schlen­dern durch die klei­nen Gas­sen, vor­bei an his­to­ri­schen Kirch­tür­men und dem hüb­schen Markt­platz, fühlt man sich schnell wie in ei­ner klei­nen Mär­chen­welt.

Die In­nen­stadt von Si­biu ge­hört zum UN­ECSO-Welt­kul­tur­erbe und ist re­la­tiv schnell ab­zu­lau­fen. Auch Schloss Bran – be­kannt als an­geb­li­che Hei­mat von Graf Dra­cula – ist von Si­biu aus in rund zwei­ein­halb Stun­den Au­to­fahrt mit Aus­blick auf Tä­ler, Was­ser­fälle und Berg­gip­fel zu er­rei­chen. Etwa 30 Ki­lo­me­ter süd­west­lich von Si­biu liegt der Kur­ort Păl­ti­niș – das Zen­trum von Glet­scher­seen und zahl­rei­chen Wan­der­we­gen.

Vikos-Schlucht – der Grand Canyon Griechenlands

Vi­kos-Schlucht (c) pix­a­bay

Ne­ben pa­ra­die­si­schen In­seln und der Haupt­stadt Athen hat Grie­chen­land noch ei­ni­ges mehr zu bie­ten – die Vi­kos-Schlucht zum Bei­spiel. Sie liegt im Pin­dos-Ge­birge im Nor­den des Lan­des und ist im­mer­hin die tiefste Schlucht der Welt, wes­halb sie es auch ins Guin­ness Buch der Re­korde ge­schafft hat. Die 600 bis 1.000 Me­ter tiefe Schlucht ist au­ßer­dem atem­be­rau­bend schön und kann lo­cker mit den Pan­ora­men des Grand Can­yon mit­hal­ten.

Am ein­fachs­ten zu er­rei­chen ist die Vi­kos-Schlucht von Thes­sa­lo­niki mit ei­nem Miet­wa­gen. Die Fahrt ins Pin­dos-Ge­birge dau­ert etwa drei bis vier Stun­den. Vor al­lem Out­door-Fans kom­men hier auf ihre Kos­ten: Von Wan­de­run­gen durch die Schlucht über Kayak-Tou­ren bis zum Klet­tern an den Kalk­stein­wän­den ist für je­den Ge­schmack et­was da­bei. In­si­der-Tipp der Ur­laub­s­pi­ra­ten: ein Ab­ste­cher zu den wun­der­schön ver­wun­sche­nen Brü­cken Mis­sios und Pla­ki­das.

Faro – wenn die Algarve lockt

Faro (c) pix­a­bay

Die meis­ten ken­nen von Faro nur den Flug­ha­fen und rei­sen wei­ter Rich­tung Al­garve. Das ist schade, denn ne­ben dem rund fünf Ki­lo­me­ter lan­gen Sand­strand hat das Küs­ten­städt­chen mit sei­nen rund 60.000 Ein­woh­nern noch ei­ni­ges mehr zu bie­ten: Das Le­ben ist hier lang­sam und ge­müt­lich, die Men­schen strah­len pure Le­bens­freude aus und das Es­sen ist au­then­tisch por­tu­gie­sisch.

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Diese be­son­dere At­mo­sphäre spürt man in den Re­stau­rants und Bars der Stadt ebenso wie im aus­ge­las­se­nen Nacht­le­ben – und das al­les zu mo­de­ra­ten Prei­sen. Von Faro aus lässt sich die ge­samte Al­garve gut er­kun­den – sei es mit den öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln oder ei­nem Miet­wa­gen. Auch der nahe ge­le­gene Na­tur­park Rio For­mosa mit sei­ner La­gu­nen- und Watt­land­schaft ist ei­nen Be­such wert.

Unberührte Landschaften in Tuschetien

Tu­sche­tien /​ Geo­gien (c) Ho­li­day­Pi­ra­tes

Noch gilt Ge­or­gien bei vie­len Rei­sen­den als Ge­heim­tipp – da­bei ist das Land wirk­lich wun­der­schön. Die Re­gion Tu­sche­tien im Gro­ßen Kau­ka­sus zum Bei­spiel ist ge­prägt durch schroffe Tä­ler, wilde Ströme, mit­tel­al­ter­li­che Dör­fer und un­be­rührte Land­schaf­ten. Wem der aben­teu­er­li­che An­fahrts­weg über ei­nen der ge­fähr­lichs­ten Ge­birgs­pässe der Welt nichts aus­macht, wird mit ei­ner be­ein­dru­cken­den, un­be­rühr­ten Na­tur be­lohnt.

Die meis­ten tu­sche­ti­schen Dör­fer sind nur in der Zeit von Mai bis Ok­to­ber be­wohnt, wenn die Schaf­zucht auf den Alm­wie­sen Hoch­kon­junk­tur hat. Ins­ge­samt um­fasst die Re­gion zehn Dör­fer, von de­nen Omalo mit 500 Ein­woh­nern das größte und auch das Ver­wal­tungs­zen­trum ist. Von hier aus star­ten un­ter an­de­rem Trek­king­tou­ren zu Pferd in den Na­tio­nal­park.

Wellness an der polnischen Ostsee

Kol­berg (c) pix­a­bay

Zu je­der Jah­res­zeit ei­nen Be­such wert ist die pol­ni­sche Ost­see­küste. Der Ba­de­ort Kol­berg zum Bei­spiel ist für seine erst­klas­si­gen Spas und Well­ness-Re­sorts be­kannt, die zu ei­nem Er­ho­lungs­ur­laub im Win­ter ein­la­den. Im Som­mer lo­cken ein weit­läu­fi­ger Sand­strand und grüne Park­an­la­gen zum Fla­nie­ren.

In Rich­tung Os­ten füh­ren Wan­der­wege in das Na­tur­schutz­ge­biet Eko­park Wschodni. Die Salz­moor­land­schaft be­steht teil­weise aus Jahr­tau­sende al­tem Torf­moor und be­hei­ma­tet mehr als 80 Vo­gel­ar­ten. Der Kur­ort Kol­berg liegt etwa 300 Ki­lo­me­ter von Ber­lin ent­fernt und ist mit dem Zug oder Auto pro­blem­los zu er­rei­chen.

Das schöne, hippe Tiflis

Tif­lis (c) pix­a­bay

Ge­or­gien zum Zwei­ten. Dies­mal geht es in die Haupt­stadt: Tif­lis be­sticht mit ei­nem ein­ma­li­gen Mix aus So­wjet­ge­schichte und mo­der­ner Ar­chi­tek­tur an der Naht­stelle zwi­schen Eu­ropa und Asien. Die Haupt­stadt ist hip, schön und hü­ge­lig. Auf die Rei­sen­den war­ten coole Bars und eine wun­der­schöne Alt­stadt.

Zu­dem ist Tif­lis ein per­fek­ter Aus­gangs­punkt für Aus­flüge. Rund um den ehe­ma­li­gen Markt­platz in der Alt­stadt rei­hen sich zahl­rei­che Ver­an­stal­ter von Tou­ren in die Um­ge­bung, die schon ab 40 Lari (ca. 15 Euro) recht um­fang­rei­che Pro­gramme an­bie­ten. Tipp der Ur­laub­s­pi­ra­ten: eine Un­ter­kunft ober­halb der Alt­stadt wäh­len. Nicht nur die kur­zen Wege ins Zen­trum, son­dern auch der wun­der­bare Blick über die Stadt ma­chen die Lage zu ei­nem wich­ti­gen Fak­tor.

Karibik-Feeling in Ksamil

Sa­randa /​ Al­ba­nien (c) pix­a­bay

Al­ba­nien steckt vol­ler un­ent­deck­ter Na­tur­schätze und ist noch ein ab­so­lu­ter Ge­heim­tipp. Ne­ben sei­nen höchst un­ter­schied­li­chen Na­tur­räu­men und wil­den Land­schaf­ten hat das Land mit me­di­ter­ra­nem Klima auch für Son­nen­an­be­ter ei­ni­ges zu bie­ten. Ksa­mil ist da­bei ei­ner der schöns­ten Ba­de­orte Al­ba­ni­ens.

Das kleine Ört­chen im Sü­den des Lan­des – rund 15 Ki­lo­me­ter süd­lich von Sa­randa – zählt ge­rade ein­mal 3.000 Ein­woh­ner und hat ne­ben tol­len Strän­den auch her­vor­ra­gende Re­stau­rants zu bie­ten. Nur vier Ki­lo­me­ter wei­ter süd­lich be­fin­det sich ein wei­te­res Must-see: die Rui­nen der an­ti­ken Stadt But­rint. Die Stätte zählt zum UNESCO-Welt­kul­tur­erbe und ist die Haupt­at­trak­tion des But­rint Na­tio­nal­parks, der auf fast 9.500 Hektar Flä­che eine spek­ta­ku­läre Land­schaft bie­tet.

Naturspektakel auf den Faröern

Faröer (c) pix­a­bay

Auf den Faröer-In­seln – im Drei­eck zwi­schen Schott­land, Nor­we­gen und Is­land – kom­men vor al­lem Fans un­be­rühr­ter Na­tur auf ihre Kos­ten. Die kleine In­sel­gruppe im Nord­at­lan­tik ist von fast dop­pelt so vie­len Scha­fen wie Men­schen be­völ­kert. Trotz ih­rer Ab­ge­schie­den­heit sind die Faröer aber bes­tens per Flie­ger zu er­rei­chen. Die 18 In­seln las­sen sich auch gut beim Wan­dern, mit dem ei­ge­nen Miet­wa­gen oder mit dem öf­fent­li­chen Nah­ver­kehr ent­de­cken.

Ei­nige In­seln sind zum Teil mit un­ter­ir­di­schen Tun­neln mit­ein­an­der ver­bun­den, zu an­de­ren gibt es re­gel­mä­ßige Fähr­ver­bin­dun­gen. Wan­de­rer kön­nen ei­nen (oder meh­rere) der rund 340 Gip­fel er­klim­men oder spek­ta­ku­läre Was­ser­fälle be­sich­ti­gen, die sich über die Klip­pen ins Meer stür­zen. Klas­si­schen Sight­see­ingfans sei ein Be­such der Na­tio­nal Art Gal­lery in Tór­shavn oder die Be­sich­ti­gung der zahl­rei­chen auf der In­sel­gruppe ver­streu­ten nor­di­schen Kir­chen ans Herz ge­legt.

Der Skutarisee – die unbekannte Schönheit

Sku­t­a­ri­see /​ Mon­te­ne­gro (c) pix­a­bay

Ganz im Sü­den Mon­te­ne­gros liegt der Sku­t­a­ri­see – auch Ska­dar­sko Je­ze­reo, Ska­dar­see oder Sh­ko­dra­see ge­nannt. Mit 370 Qua­drat­ki­lo­me­tern ist er etwa ge­nauso groß wie der Gar­da­see, aber vom Tou­ris­mus bis­her so gut wie ver­schont ge­blie­ben. Nur rund eine halbe Stunde von der Haupt­stadt Pod­go­rica ent­fernt, war­tet hier ein wah­res Na­tur­pa­ra­dies in­mit­ten ei­nes wun­der­schö­nen Na­tio­nal­parks.

An der West­seite er­hebt sich das Rumija-Ge­birge und an der Ost­seite ver­birgt sich ein Sumpf­ge­biet, des­sen kleine Buch­ten und Ne­ben­flüsse sich gut mit dem Boot er­kun­den las­sen. Am Ufer des Sees be­fin­den sich zahl­rei­che pri­vate Un­ter­künfte – vom ein­fa­chen Apart­ment bis zur pri­va­ten Villa. Wer ein­fach ein paar Tage in der Na­tur ab­schal­ten und da­bei die re­laxte Le­bens­art auf dem Bal­kan ent­de­cken möchte, ist hier ge­nau rich­tig. Ka­jak­fah­ren, Moun­tain­bi­ken oder eine Tour mit dem Quad fah­ren – hier fin­det je­der et­was.