Als erstes Land der Welt verbietet der kleine Pazifik-Staat Palau alle Sonnencremes, die für Korallen schädlich sind. Verstöße gegen das neue Gesetz sollen mit Geldstrafen geahndet werden, die umgerechnet bis zu 900 Euro betragen können.
Wissenschafter weisen schon seit Jahren darauf hin, dass Oxybenzon und Octinoxat die empfindlichen Korallen schon in geringen Mengen ausbleichen oder ganz absterben lassen – und genau diese beiden Inhaltsstoffe sind in fast allen Sonnenschutzmitteln zu finden, die derzeit weltweit erhältlich sind. Wenn sich Menschen damit eincremen und danach im Meer schwimmen, geraten die Chemikalien ins Wasser.
Das neue Gesetz gegen die „Korallen-Killer” wurde bereits vom Parlament verabschiedet und wird mit 1. Jänner 2020 in Kraft treten. Dann werden der Verkauf und der Besitz von Sonnencremes mit diesen Substanzen verboten sein – und die Regierung will auch alle Cremes beschlagnahmen lassen, wenn sie von Touristen ins Land eingeführt werden.
Palau liegt östlich der Philippinen und hat nur rund 20.000 Einwohner, besteht aber aus 356 Inseln mit paradiesischen Stränden und bunten Korallenriffen, die vor allem bei Schnorchlern und Tauchern beliebt sind. Derzeit kommen aber nur rund 100.000 Touristen pro Jahr – die meisten davon aus Asien und den USA. Pläne für ein Verbot von Sonnencremes gibt es auch auf Hawaii. Dort soll ein entsprechendes Gesetz im Jahr 2021 in Kraft treten – beschlossen ist es aber noch nicht.