Philippinen: Boracay ist wieder für Touristen geöffnet

Im April die­ses Jah­res hatte die phil­ip­pi­ni­sche Re­gie­rung die „Traum­in­sel“ Bora­cay für die Dauer von sechs Mo­na­ten für alle Tou­ris­ten ge­sperrt. Nun wird sie am 26. Ok­to­ber wie­der ge­öff­net – al­ler­dings mit weit­rei­chen­den Ein­schrän­kun­gen für die Be­su­cher. Der Tou­ris­mus soll sich auf der In­sel grund­le­gend än­dern.

Es war der phil­ip­pi­ni­sche Prä­si­dent Ro­drigo Du­terte höchst­per­sön­lich, der im April 2018 die Schlie­ßung von Bora­cay an­ge­ord­net und die In­sel so­gar öf­fent­lich als eine „Kloake“ be­zeich­net hatte. „Aus der Ferne ist Bora­cay sehr schön. Aber wenn man ins Was­ser geht, stinkt es. Und nach was? Nach Scheiße“, sagte Du­terte da­mals. Seit­her wur­den keine Tou­ris­ten mehr an Land ge­las­sen.

Bora­cay (c) Phil­ip­pine De­part­ment of Tou­rism

Die Maß­nahme sorgte für Schlag­zei­len rund um die Welt. Im­mer­hin zählte Bora­cay, das rund 300 Ki­lo­me­ter süd­lich der Haupt­stadt Ma­nila liegt, im Jahr 2017 noch mehr als zwei Mil­lio­nen Tou­ris­ten an sei­nen wei­ßen Sand­strän­den – und das Rei­se­ma­ga­zin „Condé Nest Tra­ve­ler“ kürte die In­sel im sel­ben Jahr zur schöns­ten der Welt.

Tat­säch­lich dürf­ten aber fast alle Ho­tels, Re­stau­rants und Ge­schäfte der In­sel ihr Ab­was­ser samt Fä­ka­lien jah­re­lang ein­fach ins Meer ge­lei­tet ha­ben. Mit der Sper­rung soll­ten sie dazu ge­zwun­gen wer­den, sich der neu er­rich­te­ten Ka­na­li­sa­tion an­zu­schlie­ßen oder eine ei­gene Ab­was­ser­rei­ni­gung zu in­stal­lie­ren.

Bora­cay (c) Phil­ip­pine De­part­ment of Tou­rism

Gleich­zei­tig sollte sich das ver­un­rei­nigte Meer von der Um­welt­ver­schmut­zung er­ho­len. Zu­dem wur­den drei Ca­si­nos und rund 400 Ho­tels und Re­stau­rants we­gen Ver­stö­ßen ge­gen die Um­welt­vor­schrif­ten ge­schlos­sen und nicht ge­neh­migte Ge­bäude ent­lang der Strände dem Erd­bo­den gleich ge­macht.

Die Re­gie­rung will den Tou­ris­mus auf Bora­cay aber auch völ­lig neu ge­stal­ten. So dür­fen künf­tig laut phil­ip­pi­ni­schen Me­dien nur noch 19.200 Tou­ris­ten gleich­zei­tig auf der In­sel sein. Strand­par­tys, laute Mu­sik, Was­ser­sport (au­ßer Tau­chen) und Plas­tik-Ein­weg­pro­dukte wer­den ebenso ver­bo­ten wie flie­gende Händ­ler, Rau­chen und Al­ko­hol am Strand.

Bora­cay (c) Phil­ip­pine De­part­ment of Tou­rism

Da­mit soll die In­sel, die bis­her vor al­lem für ihr Nacht­le­ben be­kannt und be­liebt war, in der Zu­kunft we­ni­ger junge, par­ty­wü­tige Men­schen an­spre­chen und da­für at­trak­ti­ver für Fa­mi­lien und Paare wer­den.

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Für die phil­ip­pi­ni­sche Re­gie­rung ist die Wie­der­eröff­nung am 26. Ok­to­ber auch nur ein ers­ter Schritt, denn die Ar­bei­ten an der neuen Ka­na­li­sa­tion sol­len bis De­zem­ber 2019 an­dau­ern. Da­her dür­fen vor­erst auch nur jene 30 Pro­zent der Un­ter­künfte wie­der Gäste emp­fan­gen, die be­reits an die Ab­was­ser­ent­sor­gung an­ge­schlos­sen sind. Ins­ge­samt sind es 115 Ho­tels und Re­sorts mit ins­ge­samt 5.365 Zim­mern, de­nen eine Be­triebs­er­laub­nis er­teilt wurde.

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