China freut sich über ein weiteres Weltnaturerbe: Der malerische Berg Fangjing in der südwestlichen Provinz Guizhou wurde vom Komitee der UNESCO in die Liste aufgenommen. Mit aktuell 53 UNESCO-Welterbestätten liegt China damit nach Italien auf Platz 2 weltweit.
Der im Wuling-Gebrige gelegene Fanjing zeichnet sich durch eine große Biodiversität mit nur hier heimischen Arten aus. So findet man zum Beispiel ausschließlich in dieser Region die Fanjingshan-Tanne und den Guizhou-Stumpfnasenaffen. Aber auch gefährdete Arten wie der Chinesische Riesensalamander, eine besondere Art des Moschus und der Reeves-Fasan leben hier.
Die Landschaft ist geprägt von Felsvorsprüngen, bizarr geformtem Gestein, steilen Klippen und tiefen Abgründen. Auf dem Berg Fanjing findet man den größten Urwald seiner Art auf diesem Breitengrad. Mit mehr als 800 Pflanzenarten, von denen viele nur in diesem Teil der Welt wachsen, ist seine Flora extrem artenreich. Touristen, die das Weltnaturerbe einmal erkunden wollen, empfiehlt das Fremdenverkehrsamt der Volksrepublik China vier Sehenswürdigkeiten:
- Der Tempel. In einer besonders malerischen Naturkulisse liegt der Tempel Hu Guo Si – ursprünglich auch Tianchi Tempel genannt. Er ist einer von insgesamt vier historischen Kaiser-Tempeln auf dem Fanjing. Heute sind noch sechs der ursprünglichen Holzhäuser des Tempels erhalten, die vom sogenannten Löwen-Felsen gestützt werden.
- Der Bergkamm. Zwischen den Flüssen Xiaojia und Niuwei erhebt sich der zerklüftete Bergkamm Bo Dao Ling. Er ist mehr als 2.000 Meter lang und an seinen beiden Seiten von ursprünglichen Wäldern bewachsen. Besucher, die diesen Gipfel erklimmen, werden mit einem Ausblick über wogende Wolken und schier bodenlose Abgründe belohnt.
- Der Gipfel. Der Jin-Ding-Gipfel liegt 2.494 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit der höchste Berg des Wuling-Gebirges. Von oben bietet sich den Besuchern eine wahrhaft spektakuläre Aussicht auf die außergewöhnliche Landschaft und die vielen Tempel, die an diesem Berg liegen.
- Der Felsen. Der Pilz-Felsen wird von den Einheimischen auch der alte Jin-Ding-Gipfel genannt. Die Felsformation ist fast 10 Meter hoch und durch Verwitterung über viele Jahrhunderte entstanden.
Die bereits 1978 in Leben gerufene Fanjing Mountain National Nature Reserve hat eine Gesamtfläche von 567 Quadratkilometern. Auf den Gipfel des Fanjing führt eine Treppe mit mehr als 8.000 steinernen Stufen. Von der nächsten größeren Stadt Tongren fahren Busse zum Berg. Der Airport von Tongren ist allerdings nur mit dem gut 90 Flugminuten entfernten Guangzhou direkt verbunden. Die Flugdauer von Shanghai nach Guangzhou beträgt rund zweieinhalb Stunden.