Nur wer ein gutes Selfie hat, war auch wirklich dort: Im Urlaub wird inzwischen jede Sehenswürdigkeit mit der Kamera oder dem Smartphone festgehalten, um die Fotos anschließend auf sozialen Netzwerken zu teilen oder an Freunde und Verwandte zu verschicken. Die App www.MyPostcard.com hat die besten Selfie-Spots dieses Sommers zusammengestellt.
Turkmenistan: Das Tor zur Hölle
In Turkmenistan lodern in der Wüste die Flammen. Denn seit mittlerweile 40 Jahren brennt der Krater von Derweze. Die mit Erdgas gefüllte unterirdische Höhle entdeckten Geologen im Jahr 1971. Seit der Boden unter der Bohrplattform zusammengebrochen ist, klafft dort ein Krater mit einem Durchmesser von rund 70 Metern. Um die Freisetzung des Gases zu verhindern, wurde es abgebrannt. Die Flammen erloschen allerdings bis heute nicht – und so bezeichnen die Einheimischen den Krater nur als „Tor zur Hölle“. Einen spektakuläreren Selfie-Spot gibt es kaum!
Norwegen: Nichts für schwache Nerven
Von der Trolltunga – einer der eindrucksvollsten Felsformationen in Norwegen – haben die Urlauber einen atemberaubenden Blick über das Tal. Sie liegt auf 1.100 Metern Seehöhe rund 700 Meter über dem See Ringedalsvatnet. Für dieses Selfie muss man allerdings fit sein, denn die Wanderung von Skjeggdal führt rund 27 Kilometer durch das Hochgebirge mit einem Anstieg von 1.000 Höhenmetern und dauert zehn bis zwölf Stunden. Empfohlen wird der Aufstieg nur von Mitte Juni bis Mitte September – und es sollte nicht später als um 8 Uhr morgens gestartet werden. Das Selfie am Felsrand ist dann die Belohnung für eine anstrengende Tour, aber natürlich nichts für Menschen mit Höhenangst.
Türkei: Märchenhafte Ballonfahrt
Wer Ballons nicht nur in die Luft steigen lassen, sondern selbst mitfahren möchte, sollte nach Kappadokien in der Türkei reisen. Hier können die Touristen inmitten zahlreicher Heißluftballons über die von Wind und Wetter geformte Landschaft gleiten. Besonders der Sonnenaufgang ist ein einmaliges Selfie-Erlebnis. Eine Ballonfahrt dauert in der Regel etwa eine Stunde, wobei pro Ballon rund 20 Personen Platz haben. Um den wunderschönen Sonnenaufgang mitzuerleben, heißt es aber früh aufstehen. Denn der frühe Vogel macht bekanntlich das beste Selfie!
Zimbabwe: Wasser mit Regenbogen
Die berühmten Victoriafälle befinden sich zwischen Sambia und Zimbabwe und gehören seit 1989 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Im Jahr 1855 entdeckt und nach der englischen Königin Victoria benannt, werden sie von den Einheimischen auch „Rauch, der donnert“ genannt, weil der aufsteigende Sprühnebel teilweise noch bis zu 30 Kilometer entfernt sichtbar ist. In der Gischt gibt es bei strahlendem Sonnenschein oft einen Regenbogen. Wer Glück hat, erblickt auch ein einzigartiges Naturphänomen: In der Nacht zu Vollmond und in der Nacht davor sowie danach gibt es bei klarem Himmel einen sogenannten Mondregenbogen. Ein Foto von sich mit einem Regenbogen, der durch das Mondlicht entsteht – so ein Selfie hat wirklich nicht jeder.
Island: Verdammt „cool“
In der Gletscherflusslagune Jökulsárlón in Island dürfen die Urlauber den Begriff „cool“ wörtlich nehmen. Denn in der Lagune schwimmen viele Eisschollen, die vom Gletscher ins Meer treiben. Der See ist mit 248 Metern der tiefste in ganz Island. Die auf ihm treibenden Eisberge sind bis zu 15 Meter hoch und haben oft unterschiedliche Farben – Blau durch die Eiskristalle und Schwarz aufgrund vulkanischer Asche. Die Wanderwege rund um das Seeufer sind als Selfie-Spot bestens geeignet: Cooler geht es nicht!
Australien: Tierisch gut drauf
Wer nicht nur selbst in die Kamera strahlen möchte, sondern neben sich gerne noch einen tierischen Fotopartner hätte, sollte bei einer Rundreise durch Australien einen Stopp auf Kangaroo Island einlegen. Dort hüpfen die Kängurus in großer Zahl entlang der Straße oder liegen faul im Gras. Etwas Geschick erfordert es aber schon, den richtigen Moment abzupassen, sodass die Tiere nicht weiterhüpfen, wenn man sich ihnen nähert. Größere Chancen auf ein Känguru-Selfie haben die Touristen in einem der Wildlife Parks in der Umgebung von Melbourne. Dort können die Tiere von den Besuchern gefüttert werden – und wer sich währenddessen schnell in Pose stellt, bekommt sein tierisches Selfie.
China: Nicht nach unten sehen!
Eine abenteuerliche Wanderung haben jene Touristen vor sich, die den Berg Huashan in der chinesischen Provinz Shaanxi besteigen möchten. Zum höchsten der fünf Gipfel führen immerhin gezählte 3.999 Stufen. Die Gipfel sind durch Bergpfade miteinander verbunden und können per Rundweg innerhalb von vier Stunden erklommen werden. Früher mussten die Touristen über einfache Holzplanken gehen, während es direkt neben ihnen einige hundert Meter senkrecht in die Tiefe ging. Heute sind die Wege besser ausgebaut und gesichert. Trotzdem kostet dieser Spaziergang direkt neben der tiefen Schlucht einiges an Überwindung. Wer eine außergewöhnliche Erinnerung möchte, kann sich auf den alten Wegen angeseilt mit Brustgeschirr fotografieren lassen oder so ein auch Selfie schießen.
Bolivien: Spieglein, Spieglein
Diesen Ort sollte man sich schon mal für einen Trip im Winter oder Frühjahr vormerken. Denn während der Regensaison von Dezember bis Mai verwandelt sich der Salar de Uyuni im Südwesten Boliviens in einen mehr als 10.000 Quadratkilometer großen Spiegel. Dann ist die weltgrößte Salzwüste, die auf 3.653 Metern Seehöhe liegt, mit Wasser bedeckt und bietet ein fantastisches reflektierendes Lichtspektakel. Die Hobby-Fotografen unter den Urlauber können hier mit den Größenverhältnissen und Sinnestäuschungen spielen und ein einzigartiges Selfie machen.