Die nordfranzösische Stadt Boulogne-sur-Mer – direkt an der Küste der Normandie – hat soeben das größte Aquarium Europas eröffnet. Auch weltweit liegt das neue „Grand Nausicaa“ auf Platz 4.
Mit 16 Millionen Besuchern seit der Eröffnung im Jahr 1991 war auch das alte „Nausicaa“ bereits eine der beliebtesten Touristenattraktionen der Region Hauts-de-France. Trotzdem hat man es in einer zweijährigen Bauzeit um stolze 70 Millionen Euro auf ein Vielfaches vergrößert.
Das bestehende Gebäude zwischen dem Strand und dem Hafen wurde dabei in einen neuen, spektakulären Komplex eingegliedert, der in seiner Form an einen Mantarochen erinnern soll. Die Pläne stammen vom Architekten Jacques Rougerie, der auch schon das „Océonopolis“ in Brest gestaltet hat.
Ein rund 10.000 Kubikmeter großes Becken mit mehr als 80.000 Meerestieren – 60 Meter lang, 30 Meter breit und 8 Meter tief – zeigt nun das Ökosystem der Pazifik-Insel Malpelo vor der Küste Kolumbiens. Die Besucher können die faszinierenden Szenen im Wasser durch eine 20 Meter lange und 5 Meter hohe Glaswand und einen gläsernen, 18 Meter langen Tunnel erleben.
Das „Grand Nausicaa“ ist allerdings viel mehr als nur ein Ort, um die Meeresbewohner zu bewundern. Benannt nach der Heldin, die sich um den Schiffbrüchigen Ulysses kümmerte, dient es auch als Ausbildungs- und Forschungseinrichtung, als Aufzuchtzentrum und als Spital für kranke und verletzte Tiere.