Die zehn kuriosesten Einfuhrverbote rund um die Welt

An­dere Län­der, an­dere Sit­ten – das gilt auch für den Zoll. Die Rei­se­such­ma­schine checkfelix.com hat die zehn ku­rio­ses­ten Zoll­be­stim­mun­gen aus der gan­zen Welt zu­sam­men­ge­stellt und ver­rät, in wel­che Fett­näpf­chen die Rei­sen­den lie­ber nicht tre­ten soll­ten.

Singapur: Bitte kein Kaugummi!

Sin­ga­pur (c) tra­vel by tropf

Wer sich auf dem Weg nach Sin­ga­pur be­fin­det und lei­den­schaft­lich gerne Kau­gummi kaut, sollte seine Pa­ckung lie­ber im Flug­zeug lie­gen las­sen oder recht­zei­tig vor der Zoll­kon­trolle ent­sor­gen. In Sin­ga­pur sind Kau­gum­mis näm­lich nur in der Apo­theke mit ei­nem ärzt­li­chen Re­zept er­hält­lich. Der Zoll ist bei der Ein­fuhr gna­den­los und droht mit Buß­gel­dern von bis zu 66.000 Euro. Der Grund: Sin­ga­pur ist da­für be­kannt, gro­ßen Wert auf sau­bere Stra­ßen zu le­gen. Da­mit es zu kei­nen Ver­schmut­zun­gen durch acht­los ent­sorgte Kau­gum­mis kommt, hat die Re­gie­rung diese Zoll­be­stim­mung ein­ge­führt.

Deutschland: Bitte keine Kartoffel!

Deutsch­land ist welt­weit be­kannt für seine in­nige Be­zie­hung zu Kar­tof­feln. Wer bei ei­ner Reise nach Deutsch­land exo­ti­sche Sor­ten aus dem Aus­land mit­brin­gen möchte, sollte da­her auf­pas­sen: In Deutsch­land ist die Ein­fuhr von Kar­tof­feln aus Län­dern au­ßer­halb der EU ver­bo­ten – auch in ge­rin­gen Men­gen. Der Grund: Das Ri­siko der Ver­brei­tung der bak­te­ri­el­len Ring­fäule ist zu hoch.

Brasilien: Bitte kein Honig!

Rio de Ja­neiro (c) pix­a­bay /​ Pos­wie­cie

Wer auf sei­nen Ho­nig nicht ver­zich­ten kann, sollte bes­ser nicht nach Bra­si­lien rei­sen. Denn dort ist die Ein­fuhr von Ho­nig und al­len Ne­ben­pro­duk­ten strengs­tens ver­bo­ten. Ker­zen aus Bie­nen­wachs oder Ho­nig­glä­ser sind dem­nach eben­falls keine ge­eig­ne­ten Mit­bring­sel. Der Grund: Die hei­mi­sche Fauna soll vor tie­ri­schen Krank­hei­ten ge­schützt wer­den.

USA: Bitte keine Überraschungs-Eier!

Über­ra­schungs-Eier sind Na­sche­rei und Spaß zu­gleich. Das gilt aber nicht in den USA, denn dort ist die be­liebte Sü­ßig­keit strengs­tens ver­bo­ten. Die Ein­fuhr kann so­mit al­les an­dere als Freude be­rei­ten: Pro Ei sind Stra­fen bis zu 2.500 US-Dol­lar mög­lich. Der Grund: Klein­kin­der und un­wis­sende Er­wach­sene könn­ten Über­ra­schungs-Eier im Gan­zen es­sen und da­bei das Spiel­zeug ver­schlu­cken, mei­nen die Ame­ri­ka­ner. Auf­grund der aku­ten Er­sti­ckungs­ge­fahr sind die Schoko-Eier da­her in den USA ver­bo­ten.

Island: Bitte nur saubere Angelruten!

Hof­sos (c) Vi­sit North Ice­land

Sie pla­nen ei­nen Ak­tiv­ur­laub in Is­land und den­ken daran, ihre An­gel­aus­rüs­tun­gen oder Reit­be­klei­dung mit­zu­neh­men? Bes­ser nicht. Wenn diese au­ßer­halb Is­lands in Ge­brauch wa­ren, dür­fen sie näm­lich nur ein­ge­führt wer­den, wenn sie des­in­fi­ziert wor­den sind – samt Hand­schu­hen, Schu­hen und Stie­feln. Dazu ist dem Zoll die Des­in­fek­ti­ons­be­schei­ni­gung ei­nes au­to­ri­sier­ten Ve­te­ri­när­be­am­ten vor­zu­wei­sen. Hat man die nicht, wird die Aus­rüs­tung bei der Ein­reise auf Kos­ten des In­ha­bers des­in­fi­ziert. Der Grund: Die In­sel will sich da­durch vor In­fek­ti­ons­krank­hei­ten schüt­zen. Is­land­pferde sind zum Bei­spiel nicht ge­impft und da­her an­fäl­lig für Er­re­ger aus dem Aus­land.

Nigeria: Bitte kein Saft!

Rei­sende, die nach Ni­ge­ria flie­gen, aber nicht auf ih­ren Lieb­lings-Saft ver­zich­ten möch­ten, soll­ten bei der Ein­reise kei­nes­falls mehr als 150 ml im Ge­päck ha­ben. Säfte in grö­ße­ren Men­gen ste­hen näm­lich auf der „Im­port Pro­hi­bi­tion List”. Der Grund: Durch das Ver­bot soll die Ein­fuhr von min­der­wer­ti­gen bzw. ge­fälsch­ten Pro­duk­ten un­ter­bun­den wer­den. Ge­sund­heits- und En­ergy Drinks dür­fen hin­ge­gen sehr wohl auch in grö­ße­ren Men­gen mit­ge­bracht wer­den.

Indien: Bitte keine alten Landkarten!

Wen es nach In­dien ver­schlägt, der sollte da­bei aber ganz ge­nau auf das Er­schei­nungs­jahr der mit­ge­brach­ten Land­karte ach­ten. Denn beim Zoll wird un­ter Um­stän­den die kor­rekte Ein­zeich­nung der in­di­schen Lan­des­gren­zen kon­trol­liert. Ver­al­tete Ab­bil­dun­gen kön­nen zu Stra­fen von bis zu 1 Mil­li­arde Ru­pien füh­ren – um­ge­rech­net im­mer­hin rund 13,2 Mil­lio­nen Euro. Der Grund: Die Gren­zen des Staa­tes sol­len nur im Ein­klang mit der of­fi­zi­el­len in­di­schen Dar­stel­lung ab­ge­bil­det wer­den.

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Madagaskar: Bitte keine Parfums!

Für die meis­ten Rei­sen­den ist es selbst­ver­ständ­lich, ne­ben der Zahn­bürste und dem Sham­poo auch den Lieb­lings­duft im Rei­se­ge­päck mit­zu­neh­men. Wer nach Ma­da­gas­kar fliegt, sollte je­doch seine Par­fums lie­ber zu Hause las­sen. Der dor­tige Zoll ver­an­schlagt da­für näm­lich eine saf­tige Zoll­ge­bühr. Der Grund: In den meis­ten Par­fums be­fin­den sich güns­tig her­ge­stellte Va­nille-Ex­trakte, wel­che an­geb­lich die für Ma­da­gas­kar so wich­tige Va­nil­le­indus­trie be­dro­hen.

Dubai: Bitte keine E‑Zigaretten!

Du­bai (c) DTCM

Wer re­gel­mä­ßig mit sei­ner E‑Zigarette dampft, sollte vor sei­nem Du­bai-Ur­laub lie­ber ganz mit dem Rau­chen auf­hö­ren. Dort ist der Im­port von elek­tro­ni­schen Zi­ga­ret­ten näm­lich strengs­tens ver­bo­ten und kann zu ei­ner straf­recht­li­chen Ver­fol­gung füh­ren. Der Grund: E‑Zigaretten sind in Du­bai kom­plett ver­bo­ten, dür­fen nicht im­por­tiert wer­den und wer­den bei der Ein­fuhr be­schlag­nahmt.

Neuseeland: Bitte keine Feuerzeuge!

Im fer­nen Neu­see­land dür­fen be­reits seit 1998 keine Feu­er­zeuge mehr im­por­tiert wer­den. Der Grund: Hier gel­ten strenge Pro­dukt­si­cher­heits­nor­men, die im Ver­gleich mit Stan­dards aus an­de­ren Län­dern be­son­dere Kin­der­si­che­run­gen um­fas­sen. Da­mit alle Feu­er­zeuge, die sich in Neu­see­land im Um­lauf be­fin­den, diese Si­cher­heits­vor­keh­run­gen auch tat­säch­lich be­sit­zen, gibt es ein ge­ne­rel­les Ein­fuhr­ver­bot.

Kuriose Funde in Österreich

(c) Flug­ha­fen Wien AG /​ Ro­man Bo­ensch

„Na­tür­lich kommt es auch in Ös­ter­reich hin und wie­der vor, dass Rei­sende ver­su­chen, be­stimmte Pro­dukte il­le­gal oder durch Un­wis­sen­heit zu im­por­tie­ren”, be­rich­tet Her­bert Acker­ler vom Zoll­amt des Flug­ha­fen Wien.

Der ku­rio­seste Fund in den letz­ten zwölf Mo­na­ten wa­ren 1.542 Stück Po­tenz­pil­len. Sie wur­den von ei­nem Rei­sen­den mit­ge­führt, der sich vom Flug­ha­fen-Ser­vice mit ei­nem Roll­stuhl durch den „grü­nen“ Ka­nal trans­por­tie­ren ließ. Auch die 16.000 Euro Bar­geld, die in die Un­ter­hose ei­nes Rei­sen­den ein­ge­näht wa­ren, ha­ben die Zöll­ner doch über­rascht.

„In Wien ha­ben wir es am häu­figs­ten mit der Miss­ach­tung der Zoll­be­stim­mun­gen bei der An­mel­dung von Geld­be­trä­gen und der Ein­hal­tung der Rei­se­frei­men­gen bei Zi­ga­ret­ten zu tun”, so Acker­ler: „Die meis­ten Rei­sen­den wis­sen näm­lich nicht, dass mehr als 10.000 Euro Bar­geld bei der Ein- und Aus­reise an­ge­mel­det wer­den müs­sen“. Dass man auch nur ma­xi­mal 200 Stück Zi­ga­ret­ten bei der Ein­reise aus ei­nem Nicht EU-Staat bei sich ha­ben darf, dürf­ten zwar die meis­ten sehr wohl wis­sen, aber die Ver­su­chung ist of­fen­bar groß…

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