Mit dem neuen Jahr beginnt in der Dominikanischen Republik auch stets die schon lange herbeigesehnte Karnevalszeit. Menschen in farbenprächtigen Kostümen sorgen dann in den folgenden Wochen für wahre Lebensfreude auf den Straßen, wie man sie nur in der Karibik findet.
Mittelpunkt des Faschings ist traditionell La Vega im Cibao-Tal, wo an allen Sonntagen bunte Karnevalsumzüge stattfinden. Gefeiert wird aber unter anderem auch in Puerto Plata, Río San Juan, Constanza, Montecristi, Samaná, Higuey, La Romana und Santiago. Ein traditioneller Höhepunkt ist zudem der Umzug am Malecón – der Uferpromenade der Hauptstadt Santo Domingo.
Der Startschuss zum Karneval erfolgt mit der Wahl zum „Rey del Carnaval“ – dem König des Karnevals. In La Vega feiern Einheimische und Gäste gemeinsam zu den Rhythmen von Salsa, Merengue und Bachata. Bei den Karnevalsumzügen verwandeln sich die Straßen in ein Meer bunter „diablos cojuelos“ – übergroße Teufelsmasken mit langen Hörnern.
Merkmal der sogenannten „hinkenden Teufel“ ist ihr spitzbübisches Verhalten. Typisch für den dominikanischen Fasching ist auch die Figur „Roba la Gallina“ – zu Deutsch: „Klau die Henne“. Dabei handelt es sich um einen als Frau verkleideten Mann mit farbigen Kleidern, der singt, tanzt und Süßigkeiten verteilt.
Die Anfänge des dominikanischen Karnevals reichen bis weit ins 16. Jahrhundert zurück. Bereits 1510 gab es die ersten kleinen Umzüge mit verkleideten Einwohnern in La Vega. Masken, Kostüme und Tänze basieren dabei auf Traditionen, die damals von den Sklaven in die „neue Welt“ mitgebracht wurden, und Trachten und Bräuchen der eingewanderten Europäer.
Wichtig sind die Ausgelassenheit und die angeborene Fröhlichkeit der Dominikaner, die während des Karnevals noch einmal ausgelebt werden, ehe die sechswöchige Fastenzeit beginnt. Weitere Informationen zum Karneval in La Vega stehen hier bereit – vielleicht wollen Sie ihn ja im nächsten Jahr in ihre Reisepläne einbauen.
Autor: Wolfgang Tropf
Wolfgang ist seit 26 Jahren als Reisejournalist tätig. In dieser Zeit hat er insgesamt 2.700 Tage auf Reisen im Ausland verbracht und dabei 118 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – die meisten davon mehrfach. Worüber er hier auf travel4news schreibt, kennt er daher fast immer aus eigenen Erfahrungen.