Die Privatsammlung des amerikanischen Milliardärs Steve Green gilt als weltweit umfangreichste Dokumentation der Bibel. Noch befindet sie sich in Oklahoma City – aber schon im Herbst wird sie in das neue „Museum of the Bible“ übersiedeln, das gerade in Washington, DC unweit des Kapitols entsteht.
Die privat finanzierten Baukosten des achtstöckigen Monumentalbaus wurden mit rund 500 Millionen US-Dollar veranschlagt. Er wird mehr als 40.000 Exponate sowie Räume für Konferenzen enthalten. Auf dem Dach gibt es einen verglasten Bibelgarten mit Blick auf das US-Kapitol und das Washington Monument.
Nach der Eröffnung am 17. November 2017 werden hier unterschiedliche Bibelausgaben aus allen Erdteilen zu sehen sein, aber auch Unikate wie die berühmte Lunar-Bibel, die mit dem Astronauten Edgar Mitchell auf der Apollo-14-Mission zum Mond flog – ein winziger Druck der Heiligen Schrift, der nur mit der Lupe zu lesen ist.
Auch die Bibel aus dem Privatbesitz von Elvis Presley wird der Öffentlichkeit in dem neuen Museum zugänglich. Fachausstellungen und Vorträge sollen sich mit dem großen Einfluss der Bibel auf unser tägliches Leben befassen – von Politik, Kunst und Bildung bis zu den Modetrends, die von den Interpretationen der Bibel ausgelöst wurden.
Das Bibel-Museum setzt natürlich auch auf Multimedia. So wird ein digitaler Guide in zehn Sprachen angeboten, der durch das Gebäude führt. Dabei kann der Besucher zum Beispiel Interessen und Dauer seines Rundganges individuell festlegen. In einem Theater werden biblische Szenen möglichst authentisch nachgestellt. Konzerte mit Bezug zum Alten und Neuen Testament sind im Festsaal geplant, der in seiner Ausgestaltung an den Stil von Versailles erinnern soll.
Das Museum wurde von einer Architektengruppe entworfen, die schon für die Konzeption anderer Häuser in Washington verantwortlich zeichnete – etwa für das National Museum of African American History & Culture und das für die Neugestaltung des White House Visitor Center.