Gotteshäuser mit einem vollautomatischen Dach oder ganz im buddhistischen Stil: Wer glaubt, dass sich die Moscheen dieser Welt allesamt ähnlich sind, irrt. Das Online-Portal GetYourGuide stellt sechs besonders beeindruckende Bauwerke vor.
Sheikh-Zayed-Moschee / Abu Dhabi
Im Jahr 2004 begannen die Bauarbeiten für diese imposante Moschee, die vom Gründer und ersten Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Zayed Bin Sultan Al Nahyan, mit einer stolzen Summe von 350 Millionen Euro unterstützt wurden. Heute ist sie nicht nur die größte Moschee in den Emiraten und die achtgrößte der Welt, sondern vermutlich auch die schönste.
Nicht weniger als 82 Kuppeln, 1.000 Säulen, vier Minarette, ein gut zwölf Tonnen schwerer Teppich und der größte mit Swarowski-Kristallen besetzte Kronleuchter der Welt machen die Moschee einzigartig. Ein Highlight ist auch das Wasserbecken rundherum, in dem sich der marmorweiße, mit Blattgold verzierte Bau bei Tag und bei Nacht spiegelt.
Hassan II. Moschee / Casablanca
Die Hassan II. Moschee ist vor allem durch ihr Minarett bekannt, das mit 210 Metern Höhe direkt am Atlantik auftrumpft. Damit ist sie das höchste religiöse Bauwerk der Welt. Dabei ist die Moschee nicht nur prunkvoll mit bemalten Decken, Stuckarbeiten und Mosaiken ausgestattet, sondern imponiert auch mit modernster Technik, denn das Dach lässt sich vollautomatisch öffnen und bietet somit einen großen und offenen Innenhof – und das innerhalb weniger Minuten. Vom Minarett weist ein Laserstrahl Richtung Mekka.
Jama Masjid Moschee / Neu-Delhi
Die oft auch Freitagsmoschee genannte Jama Masjid Moschee wurde 1656 fertiggestellt. Sie besticht durch die Kombination von rotem Sandstein und weißem Marmor. Die drei Zwiebelkuppeln erinnern dabei an die bekannteste indische Sehenswürdigkeit – das Taj Mahal. Im Innenbereich befindet sich ein Marmorbrunnen, der zur rituellen Reinigung vor dem Gebet dient. Nicht entgehen lassen sollten sich die Besucher einen Aufstieg auf die Minarette, die einen atemberaubenden Blick auf Neu-Delhi bieten.
Masjid Negara-Moschee / Kuala Lumpur
Die Masjid Negara-Moschee – auch Nationalmoschee genannt – wurde erst im Jahr 1965 erbaut und befindet sich im Herzen von Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia. Sie besticht vor allem durch ihre Architektur, die an das tropische Klima der Region erinnern soll: Das gefaltete himmelblaue Dach stellt einen sich gerade öffnenden Regenschirm und das Minarett einen geschlossenen Regenschirm dar. Wasserbecken, Brunnen und Gärten umgeben die Moschee und im Innenbereich finden sich Pagoden, Springbrunnen und Teiche.
Große Moschee / Xi‘an
Eine besondere Moschee befindet sich im chinesischen Xi’an: Die Große Moschee wurde im 7. Jahrhundert während der Tang-Dynastie in typisch chinesischer Architektur gepaart mit islamischer Kunst erbaut und erinnert eher an einen buddhistischen Tempel als an eine typisch arabische Moschee. Trotzdem ist sie die wichtigste Moschee in ganz China und liegt mitten im islamischen Viertel in Xi’an.
Sultan-Qabus-Moschee / Muscat
Die Große Sultan Qabus Moschee ist das größte und wichtigste Gebäude im Oman. Aus Sandstein erbaut, verdankt sie ihre außergewöhnliche Architektur einem Wettbewerb, der 1993 vom inzwischen leider verstorbenen Sultan Qabus veranstaltet wurde.
Der Bau wurde 2001 fertiggestellt und trumpft mit gestalterischen islamischen Elementen aus verschiedenen Regionen und Epochen auf. Insgesamt umfasst die Moschee vier Hektar. Der Teppich ist der zweitgrößte der Welt. Die weitläufige Außenanlage fügt sich mit Hibiskuspflanzen und Springbrunnen harmonisch in die Architektur mit ein.
Autor: Wolfgang Tropf
Wolfgang ist seit 26 Jahren als Reisejournalist tätig. In dieser Zeit hat er insgesamt 2.700 Tage auf Reisen im Ausland verbracht und dabei 118 der 193 in der UNO vertretenen Länder besucht – die meisten davon mehrfach. Worüber er hier auf travel4news schreibt, kennt er daher fast immer aus eigenen Erfahrungen.