Für viele ist das scheinbar endlose Outback der Inbegriff eines Australien-Urlaubs. Einen besonders guten Eindruck vom Leben im Busch bekommen die Touristen auf den oft kuriosen Outback-Events. Hier eine kleine Auswahl der kommenden Monate im Bundesstaat Queensland – vom schnellsten Zaunbauer über ein Wettrennen der Krebse bis zu flitzenden Klo-Häuschen.
Saphire, Smaragde und andere Schmuckstücke
Beim „Gemfest“ von 10. bis 13. August 2017 in Anakie dreht sich alles rund um Edelsteine. Neben dem Kauf der edlen Juwelen können die Urlauber auch selbst ihr Glück versuchen und nach Edelsteinen schürfen. Die Region mit den Orten Sapphire, Willows und Rubyvale ist den Outback- und Schmuckliebhabern als „Gemfields“ bekannt. In den 1870er-Jahren wurden hier vor allem Saphire und Smaragde gefunden. Anakie liegt dreieinhalb Stunden von Rockhampton entfernt.
Wildwest-Feeling beim Rodeo
Wenn von 11. und 13. August in Mount Isa das größte Bullen- und Pferde-Rodeo auf der südlichen Erdhalbkugel – und das drittgrößte der Welt – ausgetragen wird, gibt es kein Halten mehr. Beim „Mount Isa Rodeo“ feuern jährlich mehr als 25.000 Besucher die besten Reiter des Landes bei ihren Wettkämpfen an. Zu den Highlights des Rahmenprogramms zählen Wettbewerbe um das beste Outfit, Showritte, eine Parade und Live-Unterhaltung. Die Bergbaustadt Mount Isa liegt im Nordwesten von Queensland. Bis Townswille sind es etwa 900 Kilometer.
„Battle of the Bushies“ mit Zäunen und Peitschen
Beim „Cunnamulla Fella Festival“ vob 25. bis 27. August stehen verschiedene Aktivitäten auf dem Programm, die typische für das Outback sind – unter anderem Bullenreiten und Reitkurse mit den „Broncs“ genannten Wildpferden, Motorradrennen, Straßenmärkte und viel Live-Musik. Darüber hinaus ist der Event für zwei besondere „Battle of the Bushies“-Wettbewerbe bekannt: Beim „Fencing“ müssen die Teilnehmer möglichst schnell mit nur wenigen Gegenständen Zäune bauen – ohne technische Hilfsmittel. „Whip Cracking“ war früher für die Viehzüchter die einzige Möglichkeit, große Herden zusammen zu halten. Dabei führte man die Peitsche so geschickt, dass ein knallendes Geräusch erzeugt wurde und das Vieh erschrak. Cunnamulla liegt gut neun Stunden westlich von Queenslands Hauptstadt Brisbane.
Krebse laufen für den guten Zweck
Der „Yabby“ ist ein australischer Süßwasser-Krebs und lebt hauptsächlich in Flüssen und Kanälen. Am 30. August 2017 können sie aber auch in einer ungewöhnlichen Umgebung beobachtet werden – nämlich auf einem speziell dafür eingerichteten Parcours bei den „Windorah International Yabby Races“ – rund 1.200 Kilometer westlich von Brisbane. Zehn Yabbies treten pro Rennen an. Jeder erhält dabei einen Namen und wird vor dem Rennen versteigert. Die Einnahmen gehen zu einem Großteil an den Royal Flying Doctor Service. Tausende Besucher werden am 1. und 2. September zu Australiens wohl berühmtestem Pferderennen im Outback – den jährlichen „Birdsville Races“ – strömen. Dabei kommen sie durch das Dörfchen Windorah, wo vor dem Wochenende des Pferde-Events am Mittwoch die „Yabby Races“ stattfinden.
Plumpsklo-Rennen und „Outback Iron Man“
Neben mehreren Konzerten, der Verleihung des „Waltzing Matilda Bush Poetry Awards“ und Ausstellungen von historischen Kraftfahrzeugen stehen beim Outback Festival in Winton von 19. bis 23. September 2017 auch viele sportliche und kuriose Wettbewerbe auf dem Programm. Gekürt werden unter anderem der „Outback Iron Man“ und die „Iron Woman“, die in verschiedenen Disziplinen ihr Können unter Beweis stellen müssen. Beim „Outback Century Cycle“ radeln die Teilnehmer 100 bzw. 160 Kilometer durchs Outback. Der Höhepunkt ist das alljährliche Plumpsklo-Rennen – das „Australian Dunny Derby“. In Teams treten die Kontrahenten gegeneinander an und versuchen, so schnell wie möglich ihr Plumpsklo samt „Benutzer“ durch einen Parcours zu tragen. Winton liegt mehr als zwei Autostunden von Longreach entfernt, das mit dem Flieger ab Brisbane in drei Stunden zu erreichen ist.
Open Air-Oper mitten in der Savanne
Eine Oper einmal nicht im Theater, sondern inmitten des australischen Outbacks erleben: Im Undara Volcanic Nationalpark ist das von 5. bis 7. Oktober bei „Opera in the Outback“ möglich. Die Savannen-Landschaft des Parks ist vier Autostunden von Cairns entfernt. Das Ensemble der Opera Queensland führt hier jedes Jahr berühmte Opern, klassische Werke und Broadway-Stücke auf. Tickets gibt es ab ca. 35 Euro. Die Besucher können direkt im Busch übernachten, wo ausrangierte, aber komfortabel ausgestattete Eisenbahnwaggons, Bungalows und ein Campingplatz zur Verfügung stehen.
Höhlen-Oper in den Capricorn Caves
Die Capricorn Caves bilden von 3. bis 5. November die besondere Kulisse für „Opera in the Caves“. Bei diesem Höhlen-Event, das von der Underground Opera Company veranstaltet wird, treten internationale Künstler und junge Talente auf. Neben Opern in der „Cathedral Cave“ werden auch Touren durch das 390 Millionen Jahre alte Kalkstein-Höhlensystem angeboten, das 23 Kilometer nördlich von Rockhampton liegt. Tickets sind ab 49 Euro zu haben.