Istrien: Konobas als neuer Geheimtipp für Gourmets

Die kroa­ti­sche Adria-Halb­in­sel Is­trien hat sich nicht nur mit Gour­met­re­stau­rants und Oli­venöl- und Wein­stra­ßen zum ku­li­na­ri­schen Trend­ziel ent­wi­ckelt. Eine Re­nais­sance fei­ert seit ei­ni­ger Zeit auch die tra­di­ti­ons­rei­che Kul­tur der al­ten „Ko­no­bas“, in de­nen bo­den­stän­dige Spe­zia­li­tä­ten im Gast­raum am of­fe­nen Feuer zu­be­rei­tet wer­den.

Was dem Fran­zo­sen das Bis­tro und dem Ita­lie­ner die Os­te­ria, ist dem Kroa­ten schon seit je­her die „Ko­n­oba“. Manch­mal sind diese al­ten Land­gast­häu­ser rus­ti­kal, manch­mal auch ge­die­gen – aber im­mer lässt es sich hier gut sit­zen, plau­dern und vor al­lem es­sen.

Ko­n­oba Bušcina in Umag (c) Petr Blaha

So viel­fäl­tig wie die Kü­che Is­tri­ens er­wei­sen sich auch die Cha­rak­tere der Ko­no­bas. Pršut, Käse und flau­mi­ges Brot ist fast über­all zu fin­den. An­sons­ten wird ser­viert, was drau­ßen so al­les wächst und ge­deiht. An den Küs­ten sind das Fisch, Mu­scheln und Krus­ten­tiere, im Hin­ter­land Wild- und Schwei­ne­fleisch, Lamm, Kalb, Ge­flü­gel oder das ein­zig­ar­tige Fleisch vom au­to­chtho­nen Boš­ka­rin-Rind.

Grill­ge­richte ha­ben bei den Be­su­chern die Nase vorn – gel­ten die Is­tria­ner doch als die „Hü­ter des Feu­ers“. Ra­gouts wer­den von den Ein­hei­mi­schen ge­liebt – vor­zugs­weise mit den re­gio­na­len Nu­deln „Fuži“. Eine wich­tige Rolle spie­len je nach Sai­son auch der wilde Spar­gel, Pilze und nicht zu­letzt Trüf­fel, die in den Ko­no­bas meist nicht über die Spei­sen ge­ho­belt, son­dern ge­ras­pelt wer­den.

Ko­n­oba Nono in Umag (c) Nono

Be­son­ders emp­feh­lens­wert ist ein Ge­richt aus der „Peka“. Bei die­ser jahr­hun­der­te­al­ten is­tria­ni­schen Spe­zia­li­tät wird eine Pfanne mit Fleisch oder Fisch und Kar­tof­feln in die Glut der of­fe­nen Feu­er­stelle ge­bet­tet und mit ei­ner Glo­cke aus Me­tall oder Ton ab­ge­deckt, auf die eine wei­tere Schicht Glut ge­häuft wird.

Nach ein bis drei Stun­den ver­lässt die „Peka“ dann ihr war­mes Bett und ver­strömt beim Öff­nen des De­ckels herr­li­che Düfte. Das Gar­gut ist but­ter­weich und saf­tig – und die Aro­men blei­ben in ih­rer gan­zen In­ten­si­tät er­hal­ten. Dazu ser­vie­ren die Wirts­leute ty­pisch is­tria­ni­sche Weine, meist wei­ßen Mal­va­zija und ro­ten Te­ran, oft aus ei­ge­ner Pro­duk­tion. Als Di­ges­tif emp­fiehlt sich ein haus­ge­brann­tes Schnäps­chen mit ein­ge­leg­ten Kräu­tern.

Drei ausgewählte Konoba-Tipps:
  • Ko­n­oba Stari Po­drum: Mirna Zrnić ist eine Pio­nie­rin der ver­fei­ner­ten is­tria­ni­schen Ko­n­oba-Kü­che. Ex­zel­lente Steaks (mit Trüf­fel!) und Pilz­ge­richte. Ge­heim­tipp: Zwetsch­ken­knö­del. 52426 Mom­jam, Most 52, 00385/​52/​779152, www.staripodrum.info
  • Ko­n­oba As­t­area: In stim­mungs­vol­lem Am­bi­ente dreht sich al­les ums of­fene Feuer – von den ge­grill­ten Ja­kobs­mu­scheln über Fisch- und Fleisch­ge­richte aus der „Peka“ bis zum Ap­fel­stru­del aus der Glut als Er­in­ne­rung an die Zei­ten der ös­ter­rei­chisch-un­ga­ri­schen Mon­ar­chie in Is­trien. Hüb­scher Gast­gar­ten. 52474 Br­to­nigla, Ron­kova 9, 00385/​52/​774384, www.konoba-astarea.com
  • Ko­n­oba Bušcina: Die „Gour­met-Ko­n­oba“! Per­fekt für ei­nen Streif­zug durch die viel­fäl­tige is­tria­ni­sche Kü­che. Vor­züg­li­che Pasta so­wie Fisch und Fleisch aus der „Peka“ oder vom Grill. 52470 Umag, Bušcina 18, 00385/​52/​732088, www.konoba-buscina.hr

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